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In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen
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silbernen Fäden stickt.« Als Lady Alison wieder ging, waren alle beschäftigt, auch Lillyth, die Unterhaltung drehte sich um Hochzeiten.
    Lady Alison rief zwei ältere Bedienstete herbei und bat sie, mit in die Vorratskammer zu kommen. Ein so großes Lehngut zu leiten, machte viel Arbeit. Sie war für alle Einwohner des Ortes verantwortlich. Ich muss mich hier um das wirkliche Leben kümmern, während die Männer unterwegs sind und dumme Kriegsspiele spielen, überlegte sie. Es bleibt immer den Frauen überlassen, die praktische Seite des Lebens zu bewältigen, dachte sie wehmütig.
    »Mein Lord wird in vier oder fünf Tagen nach Hause zurückkehren. Sagt dem Schweinehirten, dem Ochsenhirten, dem Kuhhirten, dem Schäfer und dem Ziegenhirten, dass wir von jedem einige Tiere brauchen, die geschlachtet werden müssen. Sagt den Männern im Schuppen und den Stalljungen, dass alles gesäubert werden soll, ehe die Männer zurückkehren. Wir werden nach dieser Ernte ein besonders schönes Fest haben, weil meine Tochter heiraten wird. Und wenn ihr auf eurem Weg an der Speisekammer vorbeikommt, sagt einem der Käsemacher, dass er bitte zu mir kommen soll.«
    Sie würde die Frauen in den Obstgarten schicken müssen, um Obst zu pflücken, dann würde sie das Einkochen und das Einlegen überwachen müssen. Wann würde sie dann noch Zeit finden, Kräuter zu sammeln und ihre Arzneien und Sirups zu mischen, ihre Absude, Salben und Latwerge? Sie musste sich um die Gesundheit jedes einzelnen Huhns und Kindes auf ihren Ländereien kümmern, und sie wusste, dass es eine Zeit geben würde, wo ihre Heilkräfte dringend gebraucht wurden.
    Wenn die Männer zurückkehrten, würden sie auf die Jagd gehen, nach Wild und Vögeln, Wildschweinen und Rehen, und ihr Mann würde das Brauen überwachen und die Vorratshaltung von Wein und Bier.
     
    In der Zwischenzeit war Lillyth damit beschäftigt, Stoffe und Farben auszuwählen. »Ich denke, ich werde besser Samt für all meine Tuniken und Wappenröcke wählen. Die Zimmer in Oxstead sind zugig, und der Winter ist lang.«
    »Ich würde schwarzen Samt vorschlagen, meine Lady Der würde Euer goldenes Haar herrlich zur Geltung bringen.«
    »Aber Rose, meine Kopfbedeckung verbirgt mein Haar vollkommen«, widersprach Lillyth.
    »Nicht im Schlafzimmer, meine Lady Lord Wulfric wird es sehen, und Ihr könnt schwarzen Samt über Weiß tragen, oder überlegt nur, wie herrlich er auf Rot aussehen würde!«
    Lillyth dachte darüber nach. »Schwarz zu tragen, werde ich meiner Mutter überlassen, es erinnert mich viel zu sehr an Trauerkleidung. Vielleicht werde ich purpurfarbenen Samt nehmen über einem Unterkleid aus blasser Lavendelfarbe?«
    »Ah, ja, und Ihr müsst Grün nehmen, es passt wundervoll zu Euren Augen und betont den roten Schimmer in Eurem Haar besser.«
    »Oh, und könnten wir dazu weit fließende Ärmel nähen, im neuesten Stil?«, fragte Lillyth und freute sich über ihre neue Kleidung. Als Lady Alison zurückkam, waren die Frauen noch immer damit beschäftigt zu überlegen, ob ihre Lieblingsfarbe nun blau, pfirsichfarben oder gelb war.
     
    Die Ladys, die im Herrenhaus lebten, waren die Frauen und Töchter der Ritter von Lord Athelstan. Lady Adela war erleichtert, dass ihr Ehemann im Augenblick auf Patrouille war. Sie besaß eine zarte Gesundheit und zog es vor, Kleidung zu nähen, anstatt einem Mann zu Gefallen zu sein, ganz besonders einem Mann, der so anspruchsvoll wie ihr Ehemann war. Lady Emma dagegen vermisste ihren Ritter sehr und zählte die Tage bis zu seiner Rückkehr. Sie fühlte sich nicht vollkommen und ungeschützt ohne einen Mann in ihrer Nähe. Sie sorgte sich um die Sicherheit ihres Mannes und schob die Gedanken an eine Invasion und einen Krieg weit von sich. Wieder einmal befürchtete sie, dass sie schwanger war und entschied sich zu einem Besuch in der Hütte von Morag. Morag war ein altes Weib, das allein lebte und die Lehren der »alten« Religion praktizierte. Sie war die Tochter eines Hexers, und man raunte sich zu, dass sie selbst auch eine Hexe war. Sie handelte mit Horoskopen, Zaubersprüchen, Traumdeutungen und Tränken. Als Gegenleistung dazu gaben ihr die Leute aus dem Dorf ein Eichhörnchen oder ein Kaninchen, dass sie gewildert hatten.
    »Lady Alison, kann ich mich zurückziehen? Ich fühle mich nicht wohl«, bat Lady Emma.
    »Natürlich, Emma«, stimmte ihr Lady Alison sofort zu. Alison wünschte, dass sich Emma ihr anvertrauen würde. Sie wusste alles, was es
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