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Im Land der Kaffeeblüten (German Edition)

Im Land der Kaffeeblüten (German Edition)

Titel: Im Land der Kaffeeblüten (German Edition)
Autoren: Laura Antoni
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erwartet. Dass sie Verzweiflung kennenlernt. Sich von der Magie des Landes verzaubern lässt, Gewalt begegnet, den Duft der Freiheit schmeckt, an die Grenzen des Möglichen kommt. Vor allem aber trifft sie Damiàn. Damiàn, den gut aussehenden Indio, der ein dunkles Geheimnis hütet. Tief im kolumbianischen Urwald und den nebligen Bergen der Anden findet Jasmin Antworten. Und ist doch längst rettungslos in ihrer Liebe zu Damiàn verfangen.
    »Sein Blick hielt mich umschlungen. ›Kolibris sind die Juwelen der Nebelberge‹, sagte er mit einer leisen Zärtlichkeit in der Stimme, als meinte er mich.«
     
    Stimmen zum Buch:
    Maggy schrieb am 29.07.10
    So eine Geschichte wünscht sich doch jeder im Leben … ein abenteuerlustiger Junge, der abweisend und doch zugleich interessiert ist an einem … der viele Erfahrungen in seinem Leben sammeln durfte und total geheimnisvoll ist … dann die schockierende Nachricht, er ist »Mitglied« einer kriminellen Gang …
    Jonna schrieb am 09.06.10
    Ich liebe dieses Buch! Es ist gefühlvoll und spannend geschrieben, zeigt die Missstände in Kolumbien, aber ist nicht durchgehend schockierend durch die zarte Liebesgeschichte von Jasmin und Damián. Ich hoffe, dass bald mal ein zweiter Teil davon rauskommt! ;)



— I —
    M ein Koffer ist gepackt. Der Flug geht am späten Abend. Ich habe meine Eltern noch mal besucht. Tante Valentina hat mich mächtig an sich gedrückt. Sie hofft, dass ich mein Studium bald abschließe, damit ich für sie arbeiten kann. Ich weiß noch nicht, ob ich einen Abstecher nach Kolumbien machen werde. Es tut immer noch zu weh. Auch nach acht Jahren.
    Hätte mir damals nicht der Affe die Uhr geklaut! Und so weit wäre es gar nicht erst gekommen, wären meine Eltern nicht solche hoffnungslosen Romantiker gewesen. Plötzlich hatte mein Vater den Wunsch verspürt, als Arzt das Elend in der Dritten Welt zu lindern, und meine Mutter mit der Idee infiziert, ihrem Leben noch mal einen neuen Sinn zu geben. Deshalb gingen wir, als ich gerade sechzehn Jahre alt geworden war, für ein Jahr nach Kolumbien. Total der Schwachsinn, zwei Jahre vor meinem Abitur. Aber ich hatte vergeblich diskutiert.
    »In Bogotá gibt es eine vorzügliche deutsche Schule!«, erklärte meine Mutter. »Und du kannst dein Spanisch vervollkommnen.«
    Ich hatte in Deutschland seit drei Jahren Spanischunterricht.
    »Und ein Jahr im Ausland tut dir auch ganz gut«, behauptete mein Vater. »Dann siehst du mal, wie andere Menschen leben.«
    Wenn Eltern ihr letztes Abenteuer im Leben suchen, hat die Tochter nichts mehr zu melden. Da stecken ganz tiefe Sehnsüchte dahinter oder Lebenskrisen, die ich mit sechzehn nicht verstehen konnte. Das glaubten zumindest meine Eltern, weshalb sie mir eine echte Begründung für diesen Irrsinn nicht geben wollten.
    Als wir auf dem Flughafen El Dorado landeten, legte ich die Hand auf die Uhr an meinem Handgelenk. Ich hatte sie während der ganzen Reise immer wieder angefasst. Simon hatte sie mir zum Abschied gegeben. »Bring sie mir zurück«, hatte er gesagt und gelächelt. »Sie ist nur geliehen. Damit du in einem Jahr wiederkommst, Jasmin. Damit du dich nicht etwa verliebst und uns vergisst.«
    Simon hatte die Uhr von seinem Vater bekommen, als er vierzehn war, einen Tag, bevor sein Vater zu einer Tour in den Himalaja aufbrach, von der er nicht mehr zurückkehrte. Simons Vater wiederum hatte die Uhr auf einer früheren Reise von einem Mann in Tibet geschenkt bekommen, einem Missionar, der dort buddhistischer Mönch geworden war. Es war eine altmodische goldene Uhr mit buckelrundem Glas, zum Aufziehen noch, mit speckigem Lederarmband, das sich warm an meinem Handgelenk anfühlte.
    Simon hatte sie mir ans Handgelenk geschnallt und mich danach zum ersten Mal auf die Lippen geküsst. Es war ein trockener zarter Kuss gewesen, in Simons Rastalocken hatteich für einen Moment den Duft von Zigaretten wahrgenommen.
    Keine vierundzwanzig Stunden später landeten wir auf dem Flughafen von Bogotá. Es regnete. Von den Bergen, welche die Hochebene flankierten, waren nur vernebelte blaue Wände zu erkennen. Ein gelblich grauer Schleier hing über der unüberschaubar riesigen Stadt.
    In der Ankunftshalle waberten und plapperten spanische Stimmen. Sie verbreiteten sofort eine gewisse Hektik. Die Menschen balgten sich förmlich um die Koffer am Gepäckband, als ginge es um Leben und Tod. Eine Frau sackte halb ohnmächtig zusammen und wurde von zwei Männern auf einen
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