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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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senkte den Kopf. »Tut mir Leid, Boss.«
    »Ich werfe dir nichts vor, Nebo. Ich selbst habe Eden vernachlässigt. Aber das wird sich ändern. Ich bin übrigens noch nicht im Haus gewesen ...«
    »Es ist nicht alles fort, Boss. Als die Plünderer kamen, habe ich in Sicherheit gebracht, was von Mistress Cathelines Sachen noch übrig war, und sie dort versteckt.« Er deutete nach hinten, ins Innere der Arbeiterbaracke. »Die Uhren, dasSilberbesteck und alle anderen schönen Dinge. Ich habe ein gutes Versteck gefunden und bewache es Tag und Nacht. Wenn das Haus repariert ist, bringen wir alles zurück, damit es aussieht wie vorher.«
    Jordan hatte ihm mit wachsender Verwunderung zugehört. »Nebo, du bist großartig! Ich dachte, die Sachen wären für immer verloren.« Das war der Hauptgrund dafür, dass Jordan noch nicht im Haus gewesen war: Er wollte die vertrauten Zimmer nicht leer sehen, ohne all jene Dinge, die sie zu einem Heim gemacht hatten. Jetzt bedauerte er, das Haus vor seiner Abreise nicht ausgeräumt zu haben. Doch hatte er damals nur den Wunsch gehabt, so schnell wie möglich wegzukommen – und so weit wie nur möglich fort von den schmerzlichen Erinnerungen, bevor diese ihn überwältigen konnten. Jordan hatte damals nicht gewusst, dass er so lange fort sein würde, doch die Jahre waren wie im Flug vergangen.
    »Danke, dass du die Gräber meiner Eltern gepflegt hast«, sagte er.
    Nebo winkte ab. »Jetzt, wo Sie wieder da sind, Master, lächelt Master Patrick bestimmt vom Himmel auf Eden runter.«
    Jordan verschwieg dem alten Mann, dass er gekommen war, um seine Eltern zu rächen. Nebo würde es nicht verstehen. Ohnehin wusste niemand außer Jordan und seinem Onkel, dass Maximillian Courtland für den Tod der Hales verantwortlich war – und sein Onkel hatte Jordan dringend geraten, nicht nach Eden zurückzugehen. Andererseits würde Nebo ihm wahrscheinlich die Wahrheit über den Tod seiner Mutter erzählen können, doch jetzt war nicht der richtige Augenblick, danach zu fragen. Jordan war noch nicht bereit für die ganze Wahrheit.

    Jordan, Nebo und Eve fuhren mit dem Einspänner in die Stadt. Jordan hatte Eve beauftragt, einen Vorrat anNahrungsmitteln zu kaufen: Fleisch, ein paar Hühner und Gemüsesamen. Er rechnete damit, dass Eves Erscheinen und ihre Einkäufe Gerüchte nach sich ziehen würde, die sich wie ein Lauffeuer verbreiteten. Was sie auf mögliche Fragen antwortete, überließ er ihr selbst; sie war klug und schlagfertig genug.
    Am Nachmittag hatte Jordan Ochsen und einen Wagen gekauft, der nun mit Bauholz, Farbe, Nägeln und Wellblech beladen war. Außerdem hatte er Handwerker eingestellt, die gleich am nächsten Morgen mit dem Wiederaufbau des Haupthauses auf der Plantage beginnen würden.
    Als Jordan durch die Straßen von Geraldton ging, erkannten viele der älteren Einwohner ihn wieder. Der Tod von Catheline und Patrick Hale war damals eine Sensation, ja ein Skandal in der kleinen Gemeinde gewesen, der Gerüchte und wilde Spekulationen ausgelöst hatte. Die meisten der alten Bekannten freuten sich, Jordan wiederzusehen, doch es lag auch ein gewisses Unbehagen in ihren Blicken, als sie ihn begrüßten. Während Jordan von einem Geschäft zum anderen ging, hörte er Geflüster hinter seinem Rücken.
    Sein blendendes Aussehen brachte ihm die bewundernden Blicke einiger junger Frauen ein. Jordan lächelte charmant zurück – auch deshalb, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Hatte sich erst herumgesprochen, dass er ein blendend aussehender, wohlhabender junger Mann mit guter Ausbildung war, würden manche Frauen alles tun, um seine Bekanntschaft zu machen. So war es schon in Brisbane gewesen, und es passte in Jordans Pläne.
    Bevor sie in die Stadt gefahren waren, hatte Nebo einigen Kindern aus der Umgebung aufgetragen, Saul und Noah zu suchen und zur Plantage zu bringen. Er hatte die beiden hünenhaften Männer zwar schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen, doch er wusste, dass sie ebenso gern für Jordan arbeiten würden, wie sie für seinen Vater Patrick gearbeitet hatten.
    Jordan hängte am schwarzen Brett im Postamt einenZettel aus, um Feldarbeiter anzuwerben. Außerdem hielt er auf dem Weg immer wieder an und sprach mit Plantagenarbeitern. Er bat sie, überall zu erzählen, dass er Männer suche und einen guten Lohn zahle. Als Jordan zur Plantage zurückkehrte, warteten dort bereits einige hoffnungsvolle Anwärter auf ihn.
    Jordan stellte sich vor und musterte die Bewerber. Drei

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