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Im Bann des Falken

Im Bann des Falken

Titel: Im Bann des Falken
Autoren: Emma Darcy
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Wahl.” Da P.J. und Prinz Zakr ihren Vater für tot hielten, war das die einzige Möglichkeit, ihn vielleicht doch noch lebend aufzuspüren. Deshalb würde sie vor keinem Schachzug, keinem Trick zurückscheuen.
    “Sie fahren auf direktem Weg zurück”, forderte der Scheich.
    Das zu versprechen war schon etwas schwieriger. “Nun ja, ich kann natürlich nicht garantieren, daß ich auf dem kürzesten Weg durch die Wüste fahre”, wich Bethany vorsichtig aus. “Ich bin sicher, daß ich auf der Herfahrt an einer ,sabakha’
    vorbeigekommen bin, so daß ich schon etwas vom Weg abweichen muß. Und mit dem Kompaß habe ich nicht so viel Erfahrung, aber ich bin sicher, wieder heil in Al-‘Ayn anzukommen.”
    Nachdem sie die Höhlen in den Jebel-Hafit- Bergen durchforscht haben würde!
    Der Prinz sah sie prüfend an, und Bethany hatte das ungute Gefühl, daß er spürte, was in ihr vorging.. “Glauben Sie nicht, mich irreführen zu können, Bethany”, sagte er ruhig. “Von jetzt an verfolge ich Ihre Unternehmungen und lasse Sie nicht mehr aus den Augen. Falls Sie meinen Wünschen zuwiderhandeln …”
    Er schwieg einen Moment, um den nächsten Worten Nachdruck zu verleihen. “… werde ic h Sie bestrafen. Und erwarten Sie beim zweitenmal keine Nachsicht… trotz Ihrer Schönheit.”
    “Es ist sehr liebenswürdig von Ihnen, so viel persönliches Interesse an mir zu nehmen”, erwiderte Bethany mit Unschuldsmiene. “Aber das ist wirklich nicht notwendig. Ich bin es gewohnt, auf mich selbst aufzupassen.”
    Der Scheich ging darauf nicht ein. “Warten Sie in Al-‘Ayn auf mich. Ich werde veranlassen, daß man Sie die offiziellen Unterlagen über Ihren Vater einsehen läßt. Vielleicht finden Sie sich dann eher mit seinem Schicksal ab.”
    Niemals! schwor Bethany sich, rang sich aber ein Lächeln ab.
    “Danke. Sie sind sehr freundlich.”
    “Außerdem möchte ich Sie wiedersehen … wenn Sie ausgeglichener sind.”
    In Zakrs Nähe würde sie das wohl nie sein. Das hatten ihr die beiden Begegnungen mit ihm bewiesen. Er war ein beunruhigender Mann, mit Ansichten, die sich krass von ihren unterschieden. Aber mit dem Problem würde sie sich auseinandersetzen, wenn es sich stellte… falls überhaupt. Im Moment war es am klügsten, sich fügsam und höflich zu zeigen.
    Daher erklärte sie lächelnd: “Ich freue mich schon darauf.”
    Die dritte Tasse Kaffee wurde gebracht, und Bethany trank sie hastig aus. “Darf ich jetzt gehen?” fragte sie. “Ich wollte Sie bei der Jagd wirklich nicht stören, und es tut mir sehr leid, daß ich Sie so lange aufgehalten habe.”
    Der Scheich stand auf, trat zu Bethany und strich ihr sanft den Pony aus der Stirn. “Während Sie sich das Haar wieder hochstecken und die Mütze aufsetzen, weise ich Ihnen einen Begleittrupp zu.”
    “Begleittrupp?” Das fehlte gerade noch! Bethany hatte Mühe, ihr Entsetzen zu verbergen. “Ach, das ist wirklich nicht nötig.
    Ich brauche keine Begleiter. Außerdem würde ich mir dann schuldig vorkommen, Ihre Männer von Ihrem … Sport abzuhalten. Bitte nicht…”
    “Um unserem Sport ungestört nachgehen zu können, lasse ich Sie an die Grenze des Jagdgebiets geleiten. Damit Sie hier nicht noch tiefer eindringen.”
    “Ach ja. Natürlich. Danke”, erwiderte Bethany mit unsicherer Stimme. Zakrs Nähe verwirrte und verunsicherte sie. Wenn er doch endlich ginge!
    “Machen Sie mir nicht noch mehr Ärger, Bethany”, warnte er leise.
    “Ich werde mir Mühe geben, es nicht zu tun”, erwiderte sie ausweichend. Sie würde alles tun, um ihm zumindest an diesem Tag nicht mehr zu begegnen.
    Zakr blickte ihr einen Moment forschend in die Augen, und sie verkrampfte sich, dann wandte er sich ab und verließ das Zelt. Bethanys Hände zitterten so stark, daß sie ihr Haar nicht ordentlich hochstecken konnte. Kurz entschlossen zog sie die Mütze darüber und stopfte die widerspenstigen Haare darunter.
    Zakrs Rat folgend, setzte sie diesmal die Sonnenbrille auf.
    Mit den dunklen Gläsern fühlte Bethany sich besser gewappnet gegenüber den Männern, denen sie draußen gegenübertreten mußte.
    Als sie aus dem Zelt auftauc hte, sprach der Scheich mit Mohammed, der bestätigend nickte. Einige berittene Soldaten warteten beim Jeep, ein weiterer saß am Steuer.
    Der Scheich begleitete Bethany zum Wagen und hob sie auf den Beifahrersitz.
    Diesmal lachten die Männer nicht. Ihr wurde bewußt, daß ihr soeben eine ungewöhnliche Ehre zuteil geworden war. “Danke”,
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