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Ich weiß nicht, was ich wollen soll: Warum wir uns so schwer entscheiden können und und wo das Glück zu finden ist (German Edition)

Ich weiß nicht, was ich wollen soll: Warum wir uns so schwer entscheiden können und und wo das Glück zu finden ist (German Edition)

Titel: Ich weiß nicht, was ich wollen soll: Warum wir uns so schwer entscheiden können und und wo das Glück zu finden ist (German Edition)
Autoren: Bas Kast
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sondern weil wir so viele Möglichkeiten haben.
    Bitte, reicht mir mein Prozac!
    Als die New York Times über die Befunde der beiden Wirtschaftswissenschaftler berichtete und ihre Leser dazu aufforderte, das Rätsel der unglücklicher werdenden Frau zu lösen, entfesselte sich auf der Webseite der Zeitung binnen Stunden ein regelrechter Krieg der Geschlechter. Hunderte von Kommentaren liefen ein, Deutungsversuche, Analysen, Lebensgeschichten, zynische Bemerkungen und bittere Beschimpfungen. Hören wir kurz hinein: [5]  

    Was von Frauen erwartet wird:
Dass sie dünn sind
Dass sie gigantische straffe Brüste haben
Dass sie den Haushalt schmeißen
Dass sie die Kinder erziehen
Dass sie Termine und das soziale Leben regeln
Dass sie das emotionale Support-Center der Familie sind
Dass sie selbst keine Bedürfnisse haben
    Was von Männern erwartet wird:

    Dass sie Geld verdienen
    – Anon

    Sowohl mein Mann als auch ich arbeiten, aber er ist vielleicht glücklicher, weil er sich, sobald er von der Arbeit nach Hause kommt, auf die Couch legt und Fernsehen guckt (was er jetzt gerade tut), während ich für unsere Kinder (Alter 3 & 7) das Frühstück sowie das Pausenbrot mache, ihnen beim Anziehen und Zähneputzen helfe (Ehemann schläft während dieser vier Aktivitäten noch), sie zur Schule bringe, ihre Hausaufgaben kontrolliere, die Rechnungen zahle, das Abendessen koche, die Einkäufe für den gesamten Haushalt erledige (Essen, Klamotten, etc.), die Wäsche mache und das Geschirr spüle.
    – NYCgirl

    Der Punkt ist einfach, dass Frauen keine Ehefrauen haben.
    – Zinaida

    Wenn meine verheirateten, an Kindern festgeschnallten Freundinnen über ihre Ehemänner jammern, dass sie ihnen das Abendessen machen müssen, dass sie einkaufen und Kinder von hier nach dort schleppen müssen, dann lächle ich nur und erinnere sie daran, dass niemand ihnen diesen Lebensstil aufgezwungen hat. Es sind alles Entscheidungen, Leute!
    – ParisRunner

    Nur damit’s auch allen klar ist: Jede Erklärung für den Glücksunterschied zwischen Männern und Frauen muss natürlich zum Schluss kommen, dass der Fehler bei den Männern zu suchen ist. Denkt dran, wir sind unreife, aggressive, dominante, unsensible Mistkerle. Wer widerspricht, für den gibt’s heute Abend keinen Sex.
    – Manuel Navarro

    Nachdem ich all diese Kommentare gelesen habe, hab ich nur eins zu sagen: Bitte, reicht mir mein Prozac!
    – Carol

    Ein Großteil der Kommentare kommt von Frauen, und ein Großteil dieser Frauen macht ihrem Ärger darüber Luft, dass man als Frau heutzutage zwar durchaus Karriere machen kann, vieles habe sich in der Hinsicht zum Guten geändert, nur eines leider nicht oder zumindest nicht genug: die Männer. Während Frauen mehr und mehr Verantwortung im Berufsleben übernommen hätten, hätten die Männer ihrerseits nicht mitgezogen und mehr Verantwortung im Haushalt und Familienleben übernommen. Die Folge: Die Frauenbewegung, die auszog, den Frauen mehr Freiheit zu erkämpfen, habe ironischerweise dazu geführt, dass Frauen nun vor allem mehr Arbeit am Hals hätten, und zwar in Form von Karriere und Kind, wobei zu dieser letzten Kategorie in der Regel auch der Ehemann zu gehören scheint. Kein Wunder, dass die Frauen – relativ zu den Männern – immer unglücklicher geworden sind!
    Die Erklärung leuchtet ein und soll ja auch bei uns, wie man hört, nicht gerade selten die Realität treffen. Und doch gibt es da ein kleines Problem: Die Erklärung geht stillschweigend davon aus, dass sich der Unglückstrend auf jene zweifellos überlasteten Frauen beschränkt, die zwischen Büro und Kita, zwischen Geschäftstermin und Schule hin- und herhetzen und vor lauter Multitasking und Jonglieren zwischen den Welten nicht wissen, wo ihnen der Kopf steht.
    Tatsächlich jedoch scheint das Phänomen der unglücklicher werdenden Frau viel umfassender zu sein. So ergab die Analyse der US-Ökonomen, dass Frauen ohne Ehemann von dem Unglückstrend ebenso betroffen sind wie ihre verheirateten Leidensgenossinnen. Und nicht nur das, nein, auch Frauen ohne Kinder und Frauen ohne Berufstätigkeit sind in den letzten Jahren, im Vergleich zu den Männern, immer unzufriedener geworden. [6]   Mit anderen Worten: Die Doppelbelastung von Karriere und Kind erklärt sicher so manches, sie erklärt aber nicht alles, aus dem einfachen Grund, dass viele vom Unglückstrend ebenfalls betroffene Frauen dieser Doppelbelastung schlichtweg nicht ausgesetzt sind. Es muss also
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