Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
i 7f2e7d9c5fffb544

i 7f2e7d9c5fffb544

Titel: i 7f2e7d9c5fffb544
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
der abscheuliche Dä-
    mon möglicherweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit tat, reichte aus, um ihr Albträume zu bescheren.
    »Schön. Du bist zur Hexe gegangen, um dir einen Zaubertrank zu holen. Wie kam es dazu, dass du nun die Macht über meinen Fluch besitzt?«
    »Als ich ankam, war der Laden geschlossen. Also ... ließ ich mich selbst herein.«
    »Das soll wohl heißen, du bist in den Laden eingebrochen«, warf Shay ihm vor.
    »Ich wollte diesen Trank«, erwiderte Evor in einem Tonfall, der zeigte, dass Einbrüche ein ganz gewöhnlicher Teil 439

    seines Sittenkodex waren. »Ich dachte, es sei niemand da, aber dort gab es eine verborgene Tür, die offen stand, und ich konnte Stimmen hören. Eine davon gehörte Morgana, die mit einer jüngeren Hexe sprach. Ich nehme an, es war ihr Schützling.«
    Shay runzelte die Stirn. Sie erinnerte sich an die Tür, die zu dem Keller unter dem Laden führte.
    »Was hat das mit dem Fluch zu tun?«
    »Sie belehrte die jüngere Hexe über ihre Pflicht, eine junge Shalott zu beschützen, die in entsetzlicher Gefahr schwebte. Sie sagte, dass sie, sobald der Fluch übergeben wäre, immer ein Auge auf all jene haben müsse, die der Halbdämonin Schaden zufügen könnten.«
    »Sie wollte den Fluch an eine andere Hexe übergeben?«, fragte Shay.
    »Ja. Morgana hatte die Sorge, dass sie allmählich zu alt wür-de, um eine angemessene Wächterin zu sein.«
    »Oh.« Shay ließ die Worte auf sich wirken. Sie verspürte eine Spur von Wärme in Anbetracht der Besorgnis der Hexe. Ihr Vater hatte ihre Wächterin offensichtlich sorgfältig ausge-sucht. Das bestätigte ihr, dass er sie wahrhaftig so sehr geliebt hatte, wie sie früher geglaubt hatte. »Also wollte sie mich beschützen?«
    Evor zuckte mit den Achseln. »Ich nehme es an.«
    Viper, der stets empfindlich auf jede ihrer Emotionen reagierte, verstärkte seinen Griff um die Kehle des Trolls. Er erkannte sicherlich, wie wichtig es Shay war, zu wissen, dass sie von denjenigen, die behaupteten, sie zu lieben, nicht verlassen worden war.
    »Und du hörtest das Wort >Shalott< und erkanntest augenblicklich, wie viel sie wert sein würde«, warf er ihm mit unerbittlicher Stimme vor.
    440

    Evor stieß ein Protestgeschrei aus, die Augen geweitet vor Entsetzen. »Ich bin Geschäftsmann. Was hätte ich denn tun sollen?«
    »Wie kamst du an den Fluch?«, fragte Shay scharf.
    »Ich ...« Evor leckte sich wieder die Lippen, und sein Blick glitt vorsichtig von Viper zu Shay. »Ich schlich die Treppe hinunter und wartete auf den richtigen Moment. Sobald der Fluch übergeben wurde, sprang ich vor, um die junge Hexe zu töten, und der Zauber traf mich.«
    »Dann hast du Morgana getötet?«
    »Ja.« Ein Anflug von Verwirrung tauchte auf dem hässlichen Gesicht auf. »Ich wollte ihren Körper verbrennen, aber sie schien sich in Luft aufzulösen.«
    Shay erinnerte sich, wie sie das Skelett und das Kästchen gefunden hatten, die innerhalb des magischen Kreises verborgen gewesen waren. Morgana hatte ihren letzten Atem-zug genutzt, um die Wahrheit sicher für Shay aufzubewah-ren.
    »Du verachtenswerter, kaltherziger Bastard«, keuchte sie und ballte ihre Hände zu Fäusten, um sich selbst davon abzuhalten, sie auszustrecken und den grauenhaften Troll zu erwürgen.
    Diese Kreatur hatte ihr das Leben zur Hölle gemacht.
    Evor hatte sie gefesselt, misshandelt und wie ein Tier verkauft.
    Hätte es ihn nicht gegeben …
    Hätte es ihn nicht gegeben, dann wäre sie Viper nie begegnet, flüsterte eine unwillkommene Stimme in ihrer Hinterkopf.
    Der bebende Zorn flaute allmählich ab, und ganz unerwartet sank sie auf die Knie und begann zu weinen.
    Sie war sich nicht sicher, weshalb sie schluchzte.
    441

    Vielleicht lag es an dem zutiefst sinnlosen Verlust ihres Vaters. An dem Grauen ihrer gestohlenen Kindheit. Den Jahren der Sklaverei.
    Dem Wissen, dass Evor nie Gewalt über sie erlangt hätte, wenn der Zufall es anders gewollt hätte.
    Oder vielleicht befreite sie sich einfach von dem Rest ihrer Bitterkeit, um endlich damit abzuschließen.
    Aber was auch immer der Grund dafür sein mochte, es dauerte nicht lange, bis Viper neben ihr kniete und die Arme fest um sie schlang.
    »Shay, bitte, meine Liebste«, flüsterte er in ihr Haar. »Du brichst mir das Herz.«
    Sie atmete tief ein und lehnte sich an seine starke Brust.
    »Es ist vorbei?«
    Seine Lippen streiften über ihr Gesicht und küssten die Nässe ihrer Tränen fort. »Es ist vorbei. Wahrhaftig vorbei.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher