Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hundert Facetten des Mr Diamonds 11 - Flammend

Hundert Facetten des Mr Diamonds 11 - Flammend

Titel: Hundert Facetten des Mr Diamonds 11 - Flammend
Autoren: Emma Green
Vom Netzwerk:
des Schlosses ist zu hören, dann das Zufallen der Tür. Schritte hallen durch den Flur, zusammen mit Tristans und Iris' Stimmen. Letztere läuft vor ihrem „Freund“ und betritt als Erste das Wohnzimmer. Sie erstarrt beim Anblick von Gabriel und anschließend dem von Silas. Die sonst so gefasste Blondine scheint nun völlig überrumpelt und versucht, einen Rückzieher zu machen, doch Tristan steht im Türrahmen und hält sie auf. Schließlich dreht sie sich zu uns um und rot vor Fassungslosigkeit und Wut mustert sie uns lange. Neben mir scheint sich mein Geliebter innerlich aufgelöst zu haben. Ich habe jedoch keine Zeit, mir darüber Sorgen zu machen, die Angeklagte ist schon zum Angriff übergegangen.
    „Was für eine hübsche Versammlung. Sieht ganz wie ein Hinterhalt aus, wenn ihr mich fragt ... Tristan, ich nehme mal an, dass du dahintersteckst?“
    „Hast du wirklich gedacht, dass ich es nicht herausfinden würde? Dass du mich völlig für dumm verkaufen kannst?“, antwortet er verachtungsvoll.
    „Violette ...“, schafft Gabriel schließlich zu sagen.
    „Was?!“, brüllt Silas.
    „Du bist es, ich kenne dich! Violette ...“
    „Lasst uns uns erst mal alle sammeln, sie heißt Iris!“, fügt Marion hinzu.
    „Nein, sie heißt Violette Fitzgerald ...“, verkündet Gabriel und gibt sich keine Mühe, seine Verwirrtheit zu verbergen.
    „Fitzgerald? Wie ...“
    „Ja, Amandine, wie Eleanor!“, sagt er außer sich.
    „Ich bin erstaunt, dass du mich wiedererkannt hast, Gabriel. Ich dachte, du hättest alle Erinnerungen gelöscht, die meine Schwester betreffen ...“, entgegnet sie wütend.
    Die Gesichtszüge meines Apollons verhärten sich, er fixiert seine Gesprächspartnerin konzentriert und scheint so entschlossen wie noch nie, Antworten zu bekommen.
    „Ich habe überhaupt nichts gelöscht, genau genommen wollte ich sie finden.“
    „Von wegen, du hast sie ersetzt! Auch noch mit ihrer Doppelgängerin! Das ist widerlich, du hast gesagt, dass du sie nie verlassen würdest, dass euch nichts trennen könnte ...“
    „Hör mir mal gut zu, Violette. Eleanor hat alle glauben lassen, dass sie tot sei, sie hat mich mit meinem drei Tage alten Sohn in den Armen zurückgelassen, sie hat vierzehn Jahre lang kein Lebenszeichen von sich gegeben. Und jetzt willst du mir weismachen, dass ich sie verraten habe?! Öffne die Augen, deine Schwester ist krank, sie hat mein Leben zerstört, genau wie das meines Sohnes, meines Bruders und das vieler anderer!“
    Seine Worte sind für mich wie ein harter Schlag ins Gesicht. Zu hören, wie er brüllt, dass Eleanor sein Leben zerstört hat, ist wie eine kaum verhüllte Liebeserklärung. So als ob er seitdem nur mit Mühe überlebt hätte. So als ob es mir nicht gelungen wäre, ihn seinen Schmerz vergessen zu lassen, seine Wunden zu heilen. Obwohl ich ihnen direkt gegenüberstehe und ihre wütenden Äußerungen miterlebe, habe ich das Gefühl, plötzlich nicht mehr zu existieren.
    Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um schwach zu werden …
    „Eure Mutter steckt hinter all dem! Sie war es, die meine Schwester loswerden wollte, die ihre Schwächen zum schlimmsten Zeitpunkt ausgenutzt hat ... Um ihre geliebten Söhne zu schützen, zwang sie Eleanor, ihren Tod vorzutäuschen!“
    „Ich glaube dir kein Wort!“, knurrt Gabriel.
    „Prudence hat euch alle an der Nase herumgeführt. Und tut es immer noch, so wie es aussieht ...“
    „Selbst wenn das wahr wäre, sie hätte stärker sein müssen, sie hätte sich weigern müssen! Wir haben sie alle unglaublich geliebt, aber ihr war das völlig egal! Sie dachte nur an sich, wie immer!“, schreit Silas.
    „Sie war krank, Prudence hätte mit ihr machen können, was sie wollte! Ihr hättet der Sache nachgehen müssen und versuchen sollen, die Wahrheit herauszufinden, statt ihren Tod so einfach hinzunehmen. Ihr habt nie ihre Leiche gesehen! Wenn ihr sie geliebt hättet, hättet ihr sie sehen wollen, ihr hättet es nicht geglaubt, bis ihr es mit euren eigenen Augen gesehen hättet!“
    „Violette, wo ist sie?“, fragt Gabriel und geht einige Schritte auf die wütende Blondine zu.
    „Bist du sicher, dass du das wissen willst? Und du, Amandine, wie findest du das?“, wendet sie sich mir mit einem schadenfrohen Grinsen auf den Lippen zu.
    „Lass Amandine da raus! Sag mir, wo sie ist!“
    „Amandine?“, fragt sie so teuflisch wie noch nie.
    „Sag es ihm. Bringen wir es hinter uns ...“, platze ich seufzend heraus.
    Gabriel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher