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Hunde Jahrbuch

Hunde Jahrbuch

Titel: Hunde Jahrbuch
Autoren: Dreizehn Autoren
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heute gesehen habe! So etwas Goldiges gibt es nicht noch einmal.“ Durch geduldiges Nachfragen erfährt die Mutter, dass ihr Ehemann im Wartezimmer beim Arzt eine Hundezeitschrift durchgeblättert und darin ein großformatiges Foto von einem rot-weißen Welpen gesehen hat, der aussah wie ein lebendiger Teddybär.
    Vater hat schon beschlossen, solch einen süßen Welpen dem kleinen Sohn zum Geburtstag zu kaufen. Der wünschte sich zwar einen Gameboy, aber wenn Vater einen Hund schenken will ... Mutter setzt sich an den Computer und findet auch prompt einen Züchter, gar nicht weit, der Welpen anbietet, darunter einen roten Rüden. Am nächsten Samstag fährt die ganze Familie – Vater, Mutter, Söhnchen und das Baby – zum Züchter.
    Die Elterntiere sind weggesperrt, sie sollen ja beim ersten Kontakt nicht stören. Die Welpen spielen im Gras. Die Familie ist hingerissen, besonders von dem roten Hundebub, der die Balgereien am meisten genießt. Vater nimmt den Kleinen und legt ihn zum Knuddeln auf den Rücken. Der Welpe wehrt sich lebhaft, strampelt und versucht zu schnappen. „Solch ein Temperament, der ist süß, den nehmen wir gleich mit“, beschließt Papa.
    Der Züchter versucht der Familie etwas über die Eigenarten der Rasse zu erzählen. Dass sie zwar bildschöne und wunderbare Hunde seien, aber manchmal etwas eigenwillig oder problematisch, und dass es also besser sei, Anfänger würden eine ruhige Hündin kaufen. Niemand hört ihm zu. Der kleine Teddy, der noch immer strampelt und sich mit aller Macht wehrt, ist viel interessanter. Dem Züchter ist nicht wohl beim Verkauf, aber er betreibt die Zucht auch als Broterwerb. Er gibt den Leuten noch etwas Futter für den Kleinen mit und dazu dessen Papiere. Seinen Rat wollen sie nicht.  
    Auf der Heimfahrt sitzt das Hündchen auf Frauchens Schoß. Nach einer guten Stunde Fahrt schreit die Mutter entsetzt auf, denn so lange hält es Teddy noch nicht aus. Für den Rest der Reise darf ihn der Junge nehmen. Zu Hause angekommen, ist der Welpe müde. Die gesamte Fahrt über wurde er gestreichelt. Das war ja schön, aber jetzt ist er fix und fertig und will schlafen.Obwohl man ihn immer wieder in seinen Korb zurücklegt: Er will nicht hinein und sucht sich seinen Schlafplatz selber, gleich an der Eingangstür.  
    Nach kurzer Zeit ist er wieder wach und hungrig. Er stürzt sich auf seine Kroketten und trinkt die bereitgestellte Schale Milch dazu. Am nächsten Morgen ist Frauchen entsetzt, als sie die Bescherung sieht und riecht. „Du wolltest den Hund, jetzt putz auch!“ Herrchen steht grummelnd auf. Nicht einmal am Sonntag darf man ausschlafen. Frauchen geht inzwischen Gassi mit dem Kleinen. Am Nachmittag kommen die neugierigen Nachbarn. Sie wollen Teddy begrüßen. Nachbars Kinder sind begeistert und tatschen ihm tollpatschig auf den Kopf. Der kleine Rüde lässt es über sich ergehen, mit sichtbarem Unbehagen.  
    Teddy bleibt aber nicht klein; er wächst zu einem stattlichen Hund heran. Die Begeisterung für ihn lässt allmählich nach. Soll man etwa schon wieder aufs Skifahren verzichten, nur wegen des Hundes? Freunde bieten sich als Hundesitter an, der Skiurlaub ist gerettet – nicht ganz, denn nach drei Tagen kommt ein Anruf. Der Hund sei total bösartig und zerstörungswütig, die arme Katze säße nur noch miauend auf dem Schrank. Und wie viele Vasen schon bei der Jagd zerbrochen seien!  
    Frau stellt kühl fest, dass Mann den Hund wollte, nicht Frau. Nach einigen Diskussionen fährt Vater wütend zurück. Der Junge heult, die Ehefrau sitzt neben ihrem Mann und macht ihm Vorhaltungen. Vater bringt die Seinen nach Hause und holt Teddy bei den Freunden ab. Eigentlich wollte er den Hund scharf zurechtweisen, aber was macht denn der? Seine Freude bei der Begrüßung ist so überschwänglich, so stürmisch, dass Vater seinen Groll fast vergisst, sich bei seinen genervten Freunden entschuldigt – natürlich käme er für den Schaden auf – und nach Hause fährt. Dort werden die beiden frostig begrüßt, nur Teddy freut sich über das Wiedersehen. Den Ärger wegen der entgangenen Winterfreuden muss er trotzdem ausbaden.  

    Mutter ist beschäftigt, Teddy muss Babysitten. Er kaut an seinem Knochen, das Baby krabbelt auf ihn zu. Der Hund knurrt leise, das Kleine krabbelt weiter. Das Knurren wird lauter und drohender, das Baby grapscht nach dem Knochen. Teddy grollt und schnappt. Er berührt das Kind dabei nicht, aber die Mutter hört das Knurren, kommt ins
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