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Homoeopathische Hausapotheke

Homoeopathische Hausapotheke

Titel: Homoeopathische Hausapotheke
Autoren: Norbert Enders
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D30 als Bedarfsgabe, wie im Text angegeben. Dabei kann nichts „schief“ laufen, und – gut gewählt – wird die Arznei immer (!) er folgreich wirken.
    Mit zunehmender Sicherheit, die uns das Vertrauen in die Arznei und in ihre Wirkung schenkt, greifen wir zu höheren und zu Höchstpotenzen. Ihre Verabreichung ist elegant und ihre Reaktion eklatant. Selbst oder gerade bei akuten Störungen scheue ich mich nicht, eine D200 täglich einmal oder mehrmals, bis zur subjektiv empfundenen Besserung, zu verordnen. Den Anfänsgern und Puristen werden, wie folgt, allgemeine Regeln zur Verfügung gestellt:
Tiefpotenzen (Ø bis D4)
    Ihr Einsatz gilt den organischen und gewebsbezogenen Störungen, besonders beim akuten Bedarf. Urtinkturen (= Ø) und Arzneien bis D3 werden nur bei ungiftigen Wirkstoffen benutzt wie zum Beispiel Camphora bei Erkältung oder Kollaps, Crataegus bei beginnender Herzinsuffizienz etc. Jede Arznei besitzt eine ihr eigene Grenze der Giftigkeit. Das ist jene Potenzhöhe, bei der die Giftwirkung in eine Heilwirkung umschlägt. So ist Arsenicum album erst ab D6 handelsüblich. Lachesis und Phosphor sollten wir wegen Blutungsgefahr nicht unter D12 verordnen.
Mittelpotenzen (D6 bis D12)
    Sie decken das Reich der funktionellen Störungen ab. Das sind jene Beschwerden, bei denen wir oder die Klinik noch keine sichtbare Veränderung an Organen, Systemen und Geweben feststellen können: die Vielfalt der „psychosomatischen Syndrome“ oder der klinischen „Simulanten“. So oder so sind sie gerechtfertigte Hilferufe eines Leidenden, da die Verstofflichung der Störung noch nicht eingetreten ist. Damit bietet sich uns eine größere Chance, therapeutisch einzugreifen.
    Dieses sind auch die Potenzen der Wahl, wenn die Reaktionskraft eines Patienten, sein Vermögen, einem Reiz zu antworten, durch Schwäche, Erschöpfung oder therapeutische medikamentöse Überschüttung vermindert ist.
Hochpotenzen (D30 bis XM)
    Eine D30 oder C30 darf bei bestimmten Auslösungen wie Fieber, akuten Sorgen, Koliken etc. ohne Bedenken einmalig oder 1 x täglich bis zur Besserung gegeben werden. Ab D200 / C200 – das ist die nächste übliche Potenz – sind Hochpotenzen im Allgemeinen für Störungen im seelisch-geistigen Bereich der Person reserviert, was bei einer konstitutionellen, einer personenbezogenen Behandlung des Patienten immer der Fall ist. Auch dann, wenn er nicht unmittelbar davon berichtet, sondern nur durch unmerkliche Zeichen und unbetonte Hinweise seiner Erzählung. Mit fortschreitender Erfahrung lernen wir, die Hochpotenz auch bei hoch akuten Prozessen einzusetzen, wo sie, wenn sie zur Situation passt, sehr rasch und tief greifend wirkt.
Wie gebe ich die Arznei?
    Wenn nach einer Arzneigabe eine Besserung der Beschwerden eintritt, so warten Sie mit ihrer Wiederholung, bis Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung der Arznei nachlässt. Eine Steigerung der Arzneiwirkung durch qualitative Erhöhung der Einzelgabe oder durch vermehrte Wiederholung der Gabe ist nicht zu erwarten. Der Arzneireiz benötigt einen gewissen Zeitraum und einen bestimmten Zeitablauf, bis er anspricht. Dieser Arzneireiz wird durch ein Kügelchen oder einen Tropfen genauso erreicht wie durch 20 oder 100 Kügelchen oder Tropfen. Die Qualität einer Arznei steht in keinem Bezug zur Quantität : Menge macht nicht Gesundheit. Menge ist messbar, Gesundheit ist eine Ermessensfrage.
Was heißt „1 Gabe“?
    Bis zur Potenz D3 entspricht 1 Gabe 20 Tropfen oder 20 Kügelchen oder 2 Tabletten. Ab der Potenz D4 entspricht 1 Gabe 5 Tropfen oder 5 Kügelchen oder 1 Tablette.
    Kinder ziehen verständlicherweise die süß schmeckenden Kügelchen vor. Eine Gabe geben Sie 10 Minuten vor oder nach dem Essen oder Trinken ohne Wasser auf die Zunge, Säuglingen stecken Sie die Kügelchen einfach zwischen die Lippen. Es braucht nicht lange, bis sie auf den Geschmack kommen und bereitwillig lutschen.
Was heißt „alle 5 oder 10 Minuten“?
    Wiederholen Sie die Arznei so lange, bis sich spürbare Besserung einstellt. Dann unterlassen Sie eine weitere Gabe so lange, bis die Beschwerden sich wieder verschlimmern. So verfahren Sie mit jeder Arzneigabe!
Was heißt „bei Bedarf“ oder „bedarfsweise“?
    Wenn durch 1 Gabe D30 die Heilung angeregt ist, sollten Sie keinen weiteren Arzneireiz setzen, sondern so lange warten, bis das Geschehen sich wieder verschlechtert. Das erst weist Sie darauf hin, dass Sie einer erneuten Gabe bedürfen und diese zuführen dürfen. Es
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