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Hochzeitsnacht in Acapulco

Hochzeitsnacht in Acapulco

Titel: Hochzeitsnacht in Acapulco
Autoren: Kristin Morgan
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Und ich steige nicht wahllos mit Männern ins Bett.”
    “Du brauchst dich vor mir nicht zu rechtfertigen”, erwiderte er. “Trotzdem ändert es nichts daran, dass ich mich schwach erinnere, wie wir beide die Kneipe mit der idiotischen Idee verlassen haben, jemanden zu finden, der uns traut. Zum Kuckuck noch mal, ich möchte doch nur wissen, ob uns das gelungen ist.”
    Joelle schnitt ein Gesicht. Jetzt fiel ihr auch wieder verschwommen ein, dass sie so etwas vorgehabt hatten. Doch wenn man diesen Plan nüchtern bei Tageslicht betrachtete, war er einfach zu absurd, um glaubwürdig zu klingen. Ihr Gedächtnis spielte ihr wahrscheinlich einen Streich. Oder vielleicht versuchte Gabriel, ihr hinterhältig etwas einzureden.
    Wütend funkelte sie ihn an. “Der Gedanke, wir könnten geheiratet haben, ist absolut lächerlich. Ich würde niemals etwas so Unvorstellbares tun”, erwiderte sie beharrlich, obwohl ihr Herz noch wilder zu schlagen begann, als die Erinnerung plötzlich deutlicher wurde. “Das hast du dir ausgedacht.”
    “Ich fürchte, nein.”
    Ungläubig sah sie ihn an. “Versuchst du mir zu sagen, dass wir – vielleicht – letzte Nacht geheiratet haben, und zwar nur, weil wir miteinander schlafen wollten?”
    “Ich fürchte, ja. Der Anschein spricht für diese Deutung der Ereignisse.”
    “Nein, das ist völlig unmöglich.”
    “Gnädigste, wenn ich mich richtig entsinne, haben Sie die Bedingung gestellt, nicht ich.” Gabriel klang sarkastisch.
    “Moment mal! Ich versichere dir, dass ich dich … bestimmt nicht genötigt habe”, erwiderte sie stockend.
    “Ich dich auch nicht.”
    “Schließlich bin ich nicht nach Acapulco gekommen, um mir hier einen Ehemann zu angeln.”
    Er stemmte die Hände in die Hüften. “Und ich ganz sicher nicht, um mir eine Frau zu suchen. Mir behagt es ebenso wenig wie dir, mich mit der jetzigen Situation auseinandersetzen zu müssen. Ich hoffe nur inbrünstig, dass wir niemand gefunden haben, der uns getraut hat, sondern dass wir einfach ohne Trauschein ins Bett gestiegen sind. Das würde weniger Komplikationen nach sich ziehen.”
    Damit hat er durchaus recht, stimmte Joelle ihm im Stillen zu. Trotzdem wurde ihr ganz flau beim Gedanken, einfach so mit Gabriel ins Bett gegangen zu sein. Ihr Vater hatte sie streng erzogen, und sie hielt sich an die moralischen Maßstäbe, die er ihr von klein auf eingebläut hatte. Freilich schuldete sie Gabriel keine Erklärung über ihre Erziehung und Wertvorstellungen. Und außerdem: Was würde das jetzt noch nützen?
    Um ihr wachsendes Unbehagen zu verbergen, funkelte Joelle ihn neuerlich an. “Wieso erinnerst du dich nicht genauer an die letzte Nacht, Lafleur?”
    Er zuckte die Schultern. “Aus demselben Grund wie du vermutlich: zu viel Tequila.”
    “Oh nein!” Sie hüllte sich ins Bettlaken und setzte die Füße auf den Boden. Den schmerzenden Kopf stützte sie stöhnend in die Hand. In letzter Zeit war in ihrem Leben einiges schiefgegangen, und dass es jetzt auch noch zu einer echten Katastrophe gekommen sein sollte, wollte sie nicht glauben. “Das alles ist einfach schrecklich.”
    “Wem sagst du das? Glaub mir, ich weiß genau, was du jetzt empfindest.” Gabriel seufzte. “Oh, warte mal! Mir fällt gerade etwas ein: Wenn wir tatsächlich geheiratet haben, müssten wir einen Beweis dafür haben, richtig? Einen Trauschein oder ein ähnliches Dokument.”
    Er wandte sich ab und begann ihre Sachen auf der Kommode durchzusehen auf der Suche nach einem Beweisstück. Als er nichts fand, drehte er sich wieder um. “Sitz nicht einfach so da, Joelle! Steh auf und hilf mir suchen! Dir behagt die jetzige Situation doch ebenso wenig wie mir, oder?”
    Er klang so frustriert, dass sie sich endlich aufraffte, etwas zu tun. Sie stand auf und durchsuchte das Zimmer. Überall sah sie nach, auch unter dem Bett. Dort fand sie ihren Slip und BH, dazu Gabriels Krawatte und seine Boxershorts, verborgen unter der vom Bett gerutschten Steppdecke. Die weiße Bluse und den blauen Rock, die sie am Vorabend getragen hatte, entdeckte sie zusammen mit Gabriels Hose auf einem Stuhl. Jedes Stück machte ihr klar, dass sie äußerst eifrig gewesen waren, die Sachen auszuziehen und ins Bett zu gehen, ob mit oder ohne Trauschein. Joelle errötete verlegen.
    Und plötzlich kamen weitere Erinnerungen an die vergangene Nacht an die Oberfläche: Sie waren im Lift, und Gabriel küsste sie. Er trug sie über die Zimmerschwelle. So als wären sie
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