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Hochzeit mit dem Playboy-Prinz (Julia) (German Edition)

Hochzeit mit dem Playboy-Prinz (Julia) (German Edition)

Titel: Hochzeit mit dem Playboy-Prinz (Julia) (German Edition)
Autoren: Maisey Yates
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Carlotta und er hatten ohnehin geplant, Kinder zu bekommen, immerhin brauchte er einen Erben. Dass er eines Tages Vater würde, sah Rodriguez als selbstverständlich an.
    Trotzdem überfiel ihn unverhofft eine Angst, die er lange vergessen geglaubt hatte. Sie hatte ihn gequält und paralysiert, als er selbst so ein kleiner Kerl gewesen war. Und plötzlich dachte er an den einen Tag in dem trostlosen Leben unter der eisernen Knute seines Vaters, an dem er die Fähigkeit zu fühlen für immer verloren hatte. Oder zumindest verloren zu haben geglaubt hatte. Jetzt war das erstickende Gefühl wieder da.
    Die gleiche Angst und Unsicherheit spiegelten sich im Blick des Jungen wider, der aus weit aufgerissenen Augen den Palast ansah. Dabei konnte es nicht das erste imposante Bauwerk sein, das er zu Gesicht bekam, immerhin waren seine Großeltern König und Königin von Santina. Er war ein Santina.
    Carlotta schaute ihrem Verlobten wachsam und mit einer stählernen Härte in den ungewöhnlichen grünen Augen entgegen. „Hallo.“
    „Hola.“
    „Hi …“ Das kam von dem Kind.
    Rodriguez senkte den Blick und schluckte heftig, weil sich sein Mund plötzlich ganz trocken anfühlte. Irgendwie erschien es ihm richtig, sich dem Kleinen selbst vorzustellen. Aber tat man so etwas überhaupt? Unsicherheit mischte sich mit Unbehagen. Zum zweiten Mal hatte Carlotta Santina ihn kalt erwischt. Eine Erkenntnis, die ihm gründlich missfiel.
    Spontan beschloss er, sich dem Kind gegenüber so zu verhalten, wie er es auch bei einem Erwachsenen tun würde. „Ich bin Prinz Rodriguez Anguiano. Und wie ist dein Name?“ Das brachte ihm allerdings nicht mehr ein, als ein noch ängstlicheres Starren aus aufgerissenen grünen Augen.
    „Luca“, sagte Carlotta ruhig. „Sein Name ist Luca.“
    Dass sie für ihren Sohn antwortete, ärgerte und erleichterte ihn zugleich. Einerseits kam es ihm vor, als wollte Carlotta nicht, dass er mit dem Kleinen sprach, andererseits hätte er nicht gewusst, worüber er sich mit dem Kind unterhalten sollte.
    „Folgt mir“, forderte er fast brüsk und marschierte einfach los. Rodriguez fühlte sich wie betäubt. Als er beschloss, Carlotta statt Sophia zu heiraten, hatte er gedacht, es würde keinen Unterschied machen. Mit Komplikationen war nicht zu rechnen gewesen. Und jetzt diese Überraschung!
    Die massiven Türen des Palasts öffneten sich, und hintereinander betraten sie die imposante Eingangshalle. Der Boden war aus glänzendem Marmor, die gewölbte Decke zierten antike Fresken, was so gar nicht dem Geschmack des zukünftigen Königs von Santa Christobel entsprach. Er hatte sich hier nie wirklich zu Hause gefühlt. Darum hatte er in Frankreich und Spanien studiert und besaß heute noch ein luxuriöses Penthouse in Barcelona.
    Doch als sein Vater in die Klinik kam, war ihm keine Wahl geblieben, als zurückzukehren. Er war sich seiner Pflicht immer bewusst gewesen und bereit, die Regierungsgeschäfte zu übernehmen, hatte aber das unbehagliche Gefühl, in die Haut eines anderen geschlüpft zu sein. Die ungewohnte Rolle lag ihm einfach nicht. Sie war unkomfortabel, ja nahezu unerträglich.
    Und jetzt warteten noch zwei neue Rollen auf ihn, für die er nicht gemacht war: Ehemann und Vater!
    „Es gibt kein … für Luca ist kein Raum vorbereitet.“ Während er Carlotta das sagte, vermied er es peinlichst, dem forschenden Blick des Kleinen zu begegnen.
    „Wie bitte?“ Das klang nicht nur ungläubig, sondern fast vorwurfsvoll.
    Rodriguez kämpfte gegen seinen aufsteigenden Ärger an. „Hättest du mir gesagt, dass du nicht allein kommst, sondern …“
    „Du wusstest es nicht?“, fragte sie schockiert. „Aber wie kann das sein?“
    Die offensichtliche Verwirrung des Jungen, der nervös zwischen ihnen hin- und herschaute und auf der Unterlippe nagte, erinnerte Rodriguez erneut an ihn selbst als Kind. Diese ständige Unsicherheit, der Mangel an Kontrolle. Zu wissen, dass dein Schicksal in den Händen der Erwachsenen um dich herum liegt. Und wie wenig Sinn ihre Entscheidungen manchmal gemacht hatten! Sein Magen zog sich zusammen. Spontan ging er in die Hocke, um mit dem Kleinen auf Augenhöhe zu sein. „Luca, vielleicht möchtest du ja zuerst den Garten sehen. Was denkst du?“
    Der Junge nickte scheu. „Ich spiele gern draußen. Hast du eine Rutsche?“
    „Eine Rutsche?“ Hilfe suchend schaute er zu Carlotta, doch deren Augen ruhten auf ihrem Sohn. Rodriguez spürte seine Brust eng werden. Drohte er etwa
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