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Hitzkopf

Hitzkopf

Titel: Hitzkopf
Autoren: Damon Suede
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hochgesteckt.
    „Wunderschön. Und die Diagonalen passen ebenfalls. Wie eine Überraschung? Eine kleine unerwartete Wendung. Sonderbar.“
    Sonderbar?
    Griff war sich nicht sicher, ob sie noch immer über die Tapete redete und ihren Gesichtsausdruck konnte er nicht erkennen. Er spürte, wie sie das kleine, spitze Samenkorn der Wahrheit befühlte, als sie sprach, es sanft erkundete. Er machte einen Schritt auf sie zu. „Hey, Mrs. A.“
    Sie drehte sich um, um die neuen Wände in den inzwischen ansehnlichen Zimmern zu betrachten. Als Griff sie erreichte, konnte er sehen, dass sie lächelte, als sie die bronzenen Streifen um sie herum begutachtete. Sie drehte sich zurück zum Fenster und sah hinunter auf etwas im Garten. „Sobald ich sie in der Truhe gefunden hatte, wusste ich, dass diese Tapete in dieses Zimmer gehörte. Ich habe nicht...“
    Griff stellte sich neben sie ans Fenster und betrachtete ihr feines Profil, ihr schwarzes Haar, das sie sich jede zweite Woche färben ließ, denn die Eitelkeit und Schönheit ihres Sohnes war nicht aus dem Nichts aufgetaucht. Er hielt den Atem an.
    „Ich wusste nicht, dass es auch für dich sein würde, Griffin. Und ich fühle mich, als hätte ich es wissen müssen.“ Sie hatte einen entschuldigenden und peinlich berührten Gesichtsausdruck. Sie fühlte sich unwohl und sah ihm nicht in die Augen. Sie weiß es.
    Griff stieß seinen Atem aus und nahm einen weiteren Zug. Er spürte das Bedürfnis zu lügen, zu erklären, sich zu entschuldigen, zu fliehen. Stattdessen hielt er seinen Mund und ließ die Saat der Wahrheit zwischen ihnen ruhen, ein unbeugsamer Keimling, der sich zum Licht kämpfte.
    Ich liebe ihn.
    Er nickte ob ihrer Unruhe, ließ sie wissen, dass es okay war, dass alles okay sein würde. Bitte zwing mich nicht es zu sagen. Seine grauen Augen ruhten auf dem Fenster, versuchten sie still dazu zu bringen, aufzusehen.
    Sie schien noch nicht anderer Meinung als er zu sein, aber ihr Blick verharrte auf irgendetwas dort unten. Sie stand so dicht am Fenster, dass ihr Atem das Glas beschlagen ließ.
    „Und Gott weiß, hier gibt es mehr als genügend Zimmer, um jemanden angemessen zu lieben, selbst wenn sie nicht alle Böden oder Decken haben.“ Sie warf einen Blick auf das Loch, das ins Esszimmer führte, das Loch, dass Griff die Vater-Sohn-Unterhaltung hatte belauschen lassen, die beinahe alles zerstört hätte. „Es wird ein wunderschönes Haus werden. Das ist es jetzt schon, würde ich sagen.“
    Griff nickte. „Die ganzen Jungs von der Wache haben irgendwie geholfen.“
    „Du mehr als alle anderen, schätze ich. Das tust du immer.“ Sie nickte ihm zu, während sie noch immer den Garten betrachtete. „Ich denke ich bin älter, als mir bewusst war. Aber ich verstehe. Ja?“
    Griff sah ebenfalls hinunter und fuhr sich mit einer Hand durch sein rotes Haar. Ein Lächeln stahl sich über sein Gesicht.
    Unter ihnen im Garten, sprach ein ernst dreinblickender Dante über etwas mit seinem Vater. Mr. Anastagio gestikulierte zu den Backsteinmauern, die den Garten umrandeten. Dante nickte und sagte etwas, das beide Männer zum Lächeln brachte.
    „Es wird sehr schwer werden.“ Mrs. Anastagios Stimme war rau, beinahe belegt. Schließlich sah sie ihn an und nahm seine große Hand in ihre zarte und drückte sie sanft. „Die Welt hat sich verändert, aber die Menschen sind gleich geblieben, hm?“
    Griff nickte lediglich und sah sie an, fühlte sich dabei wie ein dämlicher Riese in einem Märchen. Bitte. Bitte zwing mich nicht dazu es zu sagen.
    Das Lächeln auf ihrem Gesicht war dem Dantes so ähnlich. Tränen bissen in seinen Augen, dann in ihren, während all diese unglaublichen Gefühle zwischen ihnen schwebten, während die Wahrheit ihre Wurzeln ausfuhr und zu wachsen begann, bis sich das stille Zimmer mit Unmengen von Blüten füllte.
    Ich liebe ihn.
    „Darum müsst ihr beide euch bedingungslos lieben. Bedingungslos .“ Sie schürzte ihre Lippen und zeigte mit dem Kopf auf ihren attraktiven Sohn und seinen Vater. Ihre sanften Augen suchten seine aus den Augenwinkeln, um ein Geheimnis zu verraten. „Anastagio-Männer werden einen niemals aufgeben. Loyal wie wilde Hunde sind sie. Das kann manchmal Fluch und manchmal Segen sein. Du musst nur dein offenes Herz behalten.“
    Griff nickte. Beinahe verstand er. Er versuchte es, aber sein Kopf fühlte sich dumpf und durcheinander an.
    „Danke, dass du es meinem Sohn geschenkt hast, Griffin.“ Sie hob eine Hand und
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