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Hitzkopf

Hitzkopf

Titel: Hitzkopf
Autoren: Damon Suede
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vollgestopft mit feiernden Stadtarbeitern: Rettungskräfte, Cops und Feuerwehrmänner. Wohl oder Übel, der Jahrestag der Angriffe auf das World Trade Center brachte die Jungs vom FDNY und ihre Fans in Massen zusammen. Heute Nacht allerdings, war es bereits zehn Jahre her, dass die Türme gefallen waren – die Leute waren bei Weitem nicht mehr so nüchtern wie damals, als die Wunden noch frisch waren.
    Griff betrachtete die beiden ungleichen Männer genauer. Drogendealer? Kredithai? Der glatzköpfige Typ trug einen Anzug - nicht billig - und fühlte sich nach Manhattan an; älter, größer, aber sicherlich unterlegen bei jeder Art von Kampf, den der kleine Hombre anfangen könnte. Scheiße.
    Glatzkopf lächelte, als er ruhig auf den jüngeren Kerl einredete. Der Latino griff sein Bier zu fest. Offensichtlich war er bereit Köpfe rollen zu lassen, denn allein sein Blick drohte schon jedem, der auch nur in der Nähe stand. Er wollte für Trunkenheit und Ordnungswidrigkeit in den Knast gehen.
    Griff schob sich von der Bar weg und straffte seine Schultern, um sich einen Weg durch die Menge zu bahnen. Eine lockige Blondine schnurrte ihn an. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Dante aufhörte mit den anderen zu singen und seinen dunklen Kopf in seine Richtung drehte.
    „Hey G! Wo brennt's?“ lachte Dante.
    Griff schüttelte seinen Kopf. Er hatte nur ein paar Sekunden, um den Raum zu durchqueren. Ein paar Bekannte sagten seinen Namen oder stießen gegen seine riesigen Schultern, als er an ihnen vorbeiging. Er nickte ihnen zu, ohne seine Augen von der Prügelei zu nehmen, die dabei war auszubrechen. Er konnte sie jetzt hören, den glatten Akzent des glatzköpfigen Typen, der versuchte den jüngeren zu beruhigen... Polnisch? Nein, Russisch.
    Vielleicht war Mr. Sauber der Ex von der Frau? Ein Playboy, der versuchte sie klarzumachen? Ein Zuhälter? Aber warum ihn dann mit „Schwuchtel“ beschimpfen? Vielleicht hatte er ihren Freund zufällig mit Absicht begrapscht? Die Körpersprache passte nicht wirklich, aber wer wusste das schon bei Russen.
    Schließlich legte der kleine Puerto-Ricaner los. Glatzkopf realisierte zwar, was auf ihn zukam, hatte jedoch keinen Fluchtweg; um sie herum standen Leute dicht an dicht. Griff bewegte sich schneller, schob Gäste aus dem Weg. Der Latino hob die Flasche in seiner Hand und Griff konnte sehen, wie sein schöner freier Abend innerhalb von zwei Sekunden zum Teufel ging; den 11. September würde er damit verbringen, bis drei Uhr morgens mit den Cops zu reden.
    Bevor er mit der Flasche ernsthaft ausholen konnte, hatte Griff das Handgelenk des jungen Mannes in seiner riesigen Pranke und brachte ihn mit einer Drehung auf seine Knie. Die Augen seines Mädchens füllten sich unter ihrem schweren Make-up mit Panik. Die Menge um sie herum zog sich gaffend ein Stück zurück.
    „Maricon!“ Sein dünner, dunkler Arm wand sich in Griffs festem Griff wie eine Schlange.
    Griff drückte hart zu. „Lass sie fallen.“
    „Alles in Ordnung. Es tut mir leid.“ Der Russe schüttelte seinen rasierten Kopf und versuchte damit höflich, dem Typ aus der Patsche zu helfen. Was hatte er diesem Arschloch angetan?
    „Ich sagte, lass die Flasche fallen.“
    Klirr. Griff spürte wie Flüssigkeit seinen Knöchel traf und drehte den Arm des kleinen Ricaners zwischen dessen Schulterblätter. Er zwang ihn auf den harten Zement.
    „Genug.“
    Der drahtige Mistkerl wand sich auf dem Boden unter Griffs Knie und murmelte irgendetwas anstößiges auf Spanisch.
    „Jaja, fick dich selbst.“ Griff versuchte den Jungs an der Tür oder dem Barkeeper ein Zeichen zu geben, aber die Menge war zu dicht. Herbstwochenenden waren in Sachen Betrunkene die schlimmsten und diese Nacht war schlicht verrückt.
    Der Kerl unter ihm zitterte vor Wut. „Du hast einen beschissenen Rock an! Eine Schwuchtel, die die andere rettet.“ Er zappelte machtlos und gedemütigt vor seinem Mädchen auf dem Boden. Liebe ist schon hart.
    „Das ist ein Kilt, du Hornochse.“ Griff seufzte und schaute hinunter auf die Bundfalte über seinen dicken Oberschenkeln. Er war eigentlich so weit gewesen, die Sache jetzt ruhen und die beiden Deppen ziehen zu lassen. „Es ist nur dann ein Rock, wenn man Unterwäsche trägt.“
    „Er hat es nicht so gemeint.“ Der ältere Mann nickte Griff mit seinem rasierten Kopf zu und lächelte zum Dank. „Nur ein Missverständnis.“
    „Hört mit dem Scheiß auf. Nicht heute Nacht, okay?“ Griff zeigte zuerst auf den
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