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Historical Weihnachtsband Band 4

Historical Weihnachtsband Band 4

Titel: Historical Weihnachtsband Band 4
Autoren: Betina Krahn , Jacquie D'Alessandro , Hope Tarr
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ganz angeschlagen von dem Unfall, schmerzten ihn nicht wenig, aber er konnte einfach nicht aufhören zu lachen.
    Tante Hortense sprang erschrocken auf. „Oh, du meine Güte – wir haben ihm zu viel zugemutet. Wir müssen ihn nach oben bringen und ihm einen starken Schlaftrunk geben, um seine Nerven zu beruhigen.“ Sie wandte sich aufgeregt an ihren Bruder.
    „Ruf die Diener und hilf mir, diesen elenden Stuhl zur Treppe zu rollen.“ Doch da fing Ralph an, die Decken abzuwerfen, und sie versuchte verzweifelt, sie wieder aufzuheben.
    „Abner, tu doch etwas!“, rief sie, als Ralph sich zu erheben begann.
    Abner war nicht geneigt, sich einzumischen, wenn ein Mann versuchte, auf eigenen Füßen zu stehen, sosehr seine Schwester es auch missbilligen mochte. Er legte Ralph eine Decke um die Schultern und schob den Rollstuhl beiseite, während der Patient sich erhob und ... immer größer zu werden schien.
    Cousin Ralph war selbst barfuß um einen Kopf größer als Onkel Abner. Fasziniert blieb Claires Blick kurz an seinen Füßen haften und wanderte langsam von dort zu seinen nackten Waden und Knien. Noch unerhörter war allerdings, dass das Nachthemd, das Ralph trug, völlig schweißdurchtränkt an seinem Leib klebte wie eine zweite Haut.
    Claire konnte plötzlich nur noch daran denken, dass sie noch nie die nackten Füße und Beine eines Mannes gesehen hatte, ganz zu schweigen von dem anstößigen Umriss seiner Schenkel und seines Gesäßes. Es war seltsam ... anregend. Jedoch wie verworfen von ihr, so von einem Mann zu denken, der krank und offensichtlich nicht ganz bei sich war.
    Er bewegte sich allerdings mit überraschender Energie und Entschlossenheit für jemanden, der vor kaum vierundzwanzig Stunden noch dem Tode ins Angesicht geblickt hatte. Cousin Halberts Hilfe lehnte er ab und ging mit langen Schritten über den kalten Boden der Eingangshalle, die Decke hinter sich her ziehend und die Wärmflasche noch immer auf dem Kopf befestigt.
    Tante Hortense trippelte ihm hastig nach, die Hände ringend und die Befürchtung äußernd, dass er noch Hustenanfälle erleiden werde, wenn nicht gar eine Lungenentzündung, sollte er nicht auf ihren Rat hören. Doch Ralph antwortete ihr nur jedes Mal mit einem lauten „Ach, Humbug!“ und fuhr fort, sich mit der Hand an das Geländer klammernd, die Treppe hinaufzusteigen.
    Inzwischen blieb Claire, ein Opfer widerstreitender Gefühle, unten im Salon zurück.
    Während sie Tillie und den Dienern beim Aufräumen half, musste sie immer noch an Ralphs nackte Füße denken. Dieser flüchtige Anblick hatte ein seltsames, sehr starkes und lange vergessenes Gefühl in ihr zum Leben erweckt.
    Als sie später ihr Schlafzimmer betrat, wurde sie von einer Flut von Erinnerungen überschwemmt. Die Erinnerung an Stephens männliche Gegenwart, die Wärme seiner Hände auf ihrer Taille, der Duft seiner Rasierseife, wenn er zum Frühstück herunterkam, das Erschauern, das sie durchlief, wenn er ihr ein keusches Küsschen auf die Wange gab, und das aufregende Kribbeln, wenn er sie heimlich in der Halle an sich zog und auf eine ganz andere Weise küsste. In ihrer jugendlichen Unschuld hatte sie das alles für selbstverständlich gehalten. Aber in einem einzigen Moment auf einer dunklen, verschneiten Straße war es ihr genommen worden.
    Claire wollte nie wieder so verletzlich sein, nie wieder jemanden so sehr brauchen, dass es wehtat. In der folgenden Stunde gab sie ihr Bestes, um jene schmerzlichen Erinnerungen und verräterischen Sehnsüchte im tiefsten Innern ihres Herzens zu vergraben. Vergebens.
    Endlich ein Durchbruch! dachte Periwinkle und flüsterte Claire in ihren unruhigen Träumen all jene süßen, heißen Erinnerungen zu, die tiefes Verlangen und Leidenschaft in ihr wecken sollten. In Claires Träumen erschienen dann schließlich immer wieder nackte Füße und Beine und ein festes Gesäß, das sich deutlich unter einem Nachthemd abzeichnete. Man musste kein Erzengel sein, um zu begreifen, wem diese Körperteile gehörten. Am Ende hatte Periwinkle sich mit geröteten Wangen zurückgezogen, weil Claire ihr lebhafte Eindrücke von Händen vermittelte, die über ihren Leib glitten und an Stellen verweilten, die ... Nun, an die Engel nicht eingehender zu denken wünschten.
    Das ist ein gutes Zeichen, sagte sie sich hoffnungsvoll. Menschliche Leidenschaften waren sehr wichtig, wenn es darum ging, einen Mann und eine Frau einander näherzubringen. Perinwinkle kaute unruhig auf der
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