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Historical Weihnachten Band 01: Das Geschenk der heiligen Nacht / Die Winterbraut / Licht der Hoffnung

Historical Weihnachten Band 01: Das Geschenk der heiligen Nacht / Die Winterbraut / Licht der Hoffnung

Titel: Historical Weihnachten Band 01: Das Geschenk der heiligen Nacht / Die Winterbraut / Licht der Hoffnung
Autoren: Margaret & Beverley Moore , Margaret Moore , Jo Beverley , Deborah Simmons
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Kloster enden, um dort ihr Kind zur Welt zu bringen, das man entweder ersticken oder an Fremde geben würde, damit die es großzogen. Anschließend war zu erwarten, dass sie entweder dauerhaft im Kloster blieb oder den nächstbesten Mann heiraten musste, der bereit war, für eine entsprechende Summe über ihren Makel hinwegzusehen.
    Joan nahm ihre weinende Cousine in die Arme, obwohl sie gar nicht wusste, wie sie sie trösten sollte. Sie konnte nicht mehr lange darüber hinwegtäuschen, dass ein Kind in ihr heranwuchs. Es war nur eine Frage der Zeit.
    Als sich ihre Cousine wieder ein wenig beruhigt hatte, sprach Joan ihr Mut zu, so gut sie konnte. „Mach dir keine Sorgen wegen des Schauspiels. Man sieht dir nichts an, und niemand weiß etwas davon.“
    Ein wenig entrüstet sah Nicolette sie an. „Joan,
Gott
wird davon wissen! Ich kann nicht die gesegnete Jungfrau spielen! Ich würde einen Fluch über uns alle bringen!“
    „Dein Kind wird früher oder später auch einen Fluch über uns bringen, welchen Unterschied macht es da, ob du bei dem Stück mitmachst oder nicht?“
    „Es macht einen ganz beträchtlichen Unterschied aus!“, widersprach Nicolette und legte die Hände auf ihren Bauch. „Ich weiß, ich trage eine drohende Katastrophe mit mir herum, aber ich kann sie deswegen nicht noch schlimmer machen. Seitdem die de Graves das Bethlehem-Banner gestohlen haben“ – sie musste schlucken, weil ihr erneut die Tränen kamen –, „seit jener Zeit hängt das Wohlergehen von Woldingham von diesem Stück ab.“
    Joan hoffte, eine gute Christin zu sein, doch sie wollte nicht so recht glauben, dass sich Gott um irgendwelche Schauspiele kümmerte. Die Geschichte von Maria und Josef nachzuspielen, hatte weitaus mehr mit menschlichem Wettstreit als mit Frömmigkeit zu tun.
    Die bedeutenden Familien der de Graves und der de Montelans besaßen zahlreiche Anwesen, zwischen denen sie hin und her reisten, doch das Weihnachtsfest feierten sie beide hier in dieser Gegend. Die de Graves stellten dabei jenes Banner zur Schau, das man während des Kreuzzugs nach Bethlehem getragen hatte. Als direkte Antwort darauf hießen die de Montelans in ihrem Zuhause Maria und Josef willkommen, um so zu beweisen, dass sie etwas Besseres waren als der Rest der Menschheit. Jede Seite zeigte der anderen eigentlich nur eine lange Nase, mit einem Akt von Frömmigkeit hatte das Ganze kaum etwas zu tun.
    „Du wirst es für mich tun müssen“, sagte Nicolette und riss Joan aus ihren Gedanken.
    „Wie bitte?“
    „Die Jungfrau spielen.“
    „Das kann ich nicht machen!“
    „Du musst es machen. Du
bist
doch eine Jungfrau, oder nicht?“
    „Aber natürlich bin ich das!“
    „Na bitte. Ich habe mir die Aufzeichnungen unserer Familie angesehen, und ich glaube, du bist ohnehin die jüngste Jungfrau im heiratsfähigen Alter.“
    Joan überlegte, was sie selbst darüber wusste. Ihre Mutter war die Schwester von Lord Henry. Von den drei Brüdern waren zwei unverheiratet, der dritte hatte nur Söhne. Sie selbst hatte vier ältere, verheiratete Schwestern und fünf Brüder. Was Nicolette sagte, konnte durchaus stimmen.
    „Aber ich kann nicht für dich durchgehen.“
    „Doch, das kannst du. Um den Schein zu wahren, wirst du heimlich die Burg verlassen.“
    „Ganz ohne Wachen?“
    „Die Wachen werden dich bis zum Dorf begleiten und dann zurückkehren. Ihnen wird nichts auffallen. Du trägst ein Kopftuch und einen weiten Mantel, außerdem bindest du dir ein Kissen um, damit du aussiehst, als würdest du ein Kind erwarten.
    Davon abgesehen haben die Wachen nicht mit dir zu reden. Und vergiss nicht, wenn du in den Saal kommst, dann soll dich auch niemand erkennen können. Du musst also gut verhüllt bleiben.“
    Joan musste zugeben, dass es durchaus machbar erschien. „Aber was ist dann mit dir? Dich darf doch niemand entdecken. Und wird den Leuten nicht auffallen, dass ich bei der Feier fehle?“
    Nicolette lehnte sich zurück und überlegte eine Weile. „Deine Monatsblutung!“, rief sie plötzlich. „Du leidest ganz schrecklich darunter.“
    „Das stimmt“, pflichtete Joan ihr bei. Sie hatte jedes Mal starke Schmerzen, und mindestens einen Tag im Monat musste sie sich ins Bett legen, schmerzstillende Tränke zu sich nehmen und angewärmte Steine auf den Bauch legen.
    „Du wirst an Heiligabend deine Schmerzen bekommen.“
    „Aber meine Regel setzt erst eine Woche später ein.“
    „Ich glaube nicht, dass jemand mitzählen wird. Außerdem
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