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Historical Mylady Spezial Band 2

Historical Mylady Spezial Band 2

Titel: Historical Mylady Spezial Band 2
Autoren: Carole Mortimer
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erschien in ihrem Blickfeld, als er sich über sie beugte. „Kannst du mich hören, Arabella?“
    „Ich höre dich, Darius“, brachte sie leicht krächzend hervor. „Der ganze Himmel kann dich hören, so wie du brüllst.“
    „Himmel? Verdammt, du bist nicht tot!“ Er runzelte finster die Stirn. „Obwohl der Himmel allein weiß, wieso nicht! Wie konntest du es wagen, dich so vor mich zu stellen? Wie konntest du dich absichtlich so in Gefahr bringen?“ Er schüttelte sie wieder und riss sie dann plötzlich in seine Arme. „Oh Arabella, ich dachte, er hätte dich getötet! Ich dachte, du wärst … Oh Gott!“ Er vergrub das Gesicht in ihren goldblonden Locken. Sein Körper bebte.
    Sie war also nicht tot?
    Sie konnte nicht tot sein, wenn Darius sich so fest und warm anfühlte. Wenn sie sein Zittern spüren konnte, während er sie heftig an sich drückte.
    „Darius?“ Sie hob die Hand und berührte ihn staunend. „Darius, du bist auch nicht tot!“ Fassungslos klammerte sie sich an seine breiten Schultern.
    „Keiner von uns ist tot, mein Liebling.“
    Als wollte er es ihr beweisen, fing er an, ihren Hals zu küssen, ihre Ohren, ihre Wangen, ihre Augen, ihre Nase und schließlich ihre Lippen. Sie küssten sich voller Gier, verzweifelt, hingebungsvoll, lange, wundervolle Minuten lang.
    „Warum hast du das getan, Arabella?“ Er löste sich nach einer Weile von ihr und blickte, wieder ernst, auf sie herab. „Warum hast du dich absichtlich in Gefahr gebracht?“
    Seine Augen funkelten dunkel, sein Blick war gequält in der Erinnerung an den kurzen Moment, als Arabella sich vor ihn und damit direkt in die Schusslinie gestellt hatte.
    „Du bist wirklich am Leben, Darius!“ Arabella konnte nicht den Blick von ihm nehmen. „Du …“ Sie hielt inne, als er vor Schmerz zusammenzuckte. Sie hatte heftig seinen Arm gepackt. „Du bist verletzt!“ Bestürzt nahm sie die Hand fort und sah Blut auf dem Stoff seines Frackrocks.
    „Nur eine Fleischwunde“, winkte er ab.
    „Ich möchte diese Fleischwunde sehen“, verlangte Arabella und schob ihn sanft zurück, um sich aufzusetzen. „Zieh deine Jacke aus.“
    „Arabella, du wirst mich nicht von meiner Standpauke ablenken“, warnte er sie streng. „Du sollst mir erklären, was du dir dabei gedacht hast!“
    „Zieh sofort deine Jacke aus, damit ich deinen Arm sehen kann.“ Sie achtete nicht auf seinen Tadel, sondern versuchte, ihm die Jacke von den Schultern zu ziehen.
    Seine Miene wurde weicher, als er ihre Sorge sah. „Es ist wirklich nichts, Arabella. Wir kümmern uns später darum.“
    Unsicher sah sie zu ihm auf. „Wie kommt es, dass wir beide noch am Leben sind?“
    „Weil es Francis ist, der tot ist.“
    „Aber wie?“
    „Grayson. Er folgte dir nach einer Weile, und als er am Fenster zu meinem Arbeitszimmer vorbeikam, sah er Francis mit den Duellpistolen auf uns zielen. Er schoss im selben Moment wie Francis, der wurde durch den Aufprall der Kugel zur Seite gerissen, was die Kugel ablenkte. Sie erwischte mich am Arm, statt dich in den Rücken.“ Sein Gesicht war angsterfüllt, als er auf das Unglück zurückblickte, das ihnen zugestoßen war.
    Jetzt erinnerte Arabella sich an das Geräusch von zersplitterndem Glas, einen winzigen Moment bevor Francis schoss. „Dann ist die Gefahr wirklich endgültig vorüber?“
    „Francis’ Tod hat dieser ganzen traurigen Geschichte ein Ende gemacht, ja.“
    „Es tut mir so leid, Darius.“
    „Mir nicht“, sagte er mit erstickter Stimme.
    Sie atmete tief ein. „Und was wird jetzt geschehen? Wie wirst du Francis’ Tod erklären?“
    Müde schüttelte er den Kopf. „Ich hatte noch nicht die Ruhe, darüber nachzudenken, aber vielleicht lässt es sich so wenden, dass wir behaupten, mein Bruder habe den Tod gefunden, als er sich während seiner Reisen auf dem Kontinent eine Influenza zuzog.“
    Arabella runzelte die Stirn. „Wie willst du das anstellen?“
    „Ich habe doch gesagt, ich hatte noch nicht die Ruhe, mir …“ Er seufzte, als er sah, wie sehr sein schroffer Ton sie verletzte. „Entschuldige, Arabella. Aber im Moment interessiert mich sehr viel mehr, warum du dich auf diese unbesonnene Weise vor mich geworfen hast.“ Sein Blick lag forschend auf ihr.
    Jene kurzen Momente, da er die scheinbar leblose Arabella in seinen Armen gehalten hatte, waren die fürchterlichsten in seinem ganzen Leben gewesen. Noch nie hatte er eine so abgrundtiefe Verzweiflung empfunden. Erst dann hatte er den Schmerz in
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