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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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armen Stroody nicht anvertrauen.
    „Er benutzt Sie.“ Miss Stroods Stimme war jammernd geworden.
    Miss Strood sah Cassie eindeutig, wie auf einem Opferaltar, ihr Leib der Preis für die Sicherheit, auf dem Bett des Earl hingestreckt. In Anbetracht der Tatsache, dass er beschlossen hatte, Cassie nicht zu berühren, war das wirklich ein Witz. „Gewiss.“ Sie nickte. „Aber auch ich benutze ihn. Deshalb sind wir quitt. Wäre es Ihnen lieber, dass wir uns auf der Straße wiederfänden? Seine hässlichen Schwestern waren, ganz gleich, was sie mit uns vorhatten, sofort nach der Ankunft des Earl willens, uns fallen zu lassen, weil sie ihm und dem verstorbenen Earl trotzen wollten.“
    Miss Strood wusste nichts auf Miss Mertons letzte Bemerkung zu erwidern. Ihre dünnen Hände verkrampften sich heftig. Sie hatte so lange am Rande des Ruins gelebt, dass sie nicht glauben konnte, gerettet zu sein. Sie mochte nicht denken, dass Miss Merton geopfert worden war, um sie selbst zu retten. Zögernd fragte sie: „Wollen Sie, dass ich bei Ihnen bleibe, oder wäre es Ihnen lieber, dass ich mich nach einem anderen Posten umschaue?“ Sie wusste, dass Miss Merton sie nicht im Stich lassen würde, hatte jedoch einen flehenden Unterton angeschlagen, der bedeutete, sie wolle nicht ohne Freunde in die Welt gescheucht werden.
    Cassie sagte so freundlich und sanft, wie sie es vermochte: „Natürlich möchte ich, dass Sie bei mir bleiben, Stroody. Ich brauche eine Freundin.“ Kurz ging Cassie der Gedanke durch den Sinn, ob es nicht doch besser gewesen wäre, sich auf die Straße setzen zu lassen und das Risiko, sich verkaufen zu müssen, auf sich zu nehmen. Cassie machte sich keine Illusionen, was ihr Los gewesen wäre. Sie bezweifelte stark, dass Gott ihr eine bessere Möglichkeit gegeben hätte, als sich zu verkaufen. Schließlich hatte Er in ihrem bisher so kurzen Leben sehr wenig für sie gesorgt. So zu denken, hieß jedoch, Ihm gegenüber undankbar zu sein, denn hatte Er ihr nicht den Earl of Devereux über den Weg geschickt? Und mit dem Earl würde sie zufrieden sein müssen.
    Miss Strood beachtete Miss Mertons wechselndes Mienenspiel. Ihr kam es vor, als würde das Mädchen vor ihren Augen reifer werden. „Tun Sie das nicht, Kind“, sagte sie und legte die Arme um sie, als wolle sie Miss Merton beschützen. „Irgendwie werden wir überleben, auch ohne dass wir Lord Devereux’ Opfer werden.“
    Cassie tröstete Stroody, indem sie ihr den Rücken tätschelte. Sie wünschte sich, sie könne der Gouvernante die Wahrheit sagen. Doch das wäre nicht klug. Bislang hatte sie überlebt, weil sie sich stets zurückgehalten hatte. „Aber, aber, aber“, murmelte sie beschwichtigend. „Es gibt keinen Grund, so unzufrieden zu sein. Ich bin sicher, Seine Lordschaft wird fair zu mir sein.“ Im Stillen kreuzte sie jedoch die Finger, denn was wusste sie wirklich über ihn?
    Miss Strood zu trösten, war eine ermüdende Beschäftigung. Schließlich schickte sie die Gesellschafterin zum Ausruhen in ihr Zimmer, das nur einige Türen von ihrem entfernt war, und ging in ihrs, um das Gleiche zu tun. Sie hatte sich jedoch kaum auf das schmale, harte Bett gesetzt, das kaum besser denn das eines der Diener war, als ihre im höchsten Maße benötigte Einsamkeit durch gebieterisches Klopfen an der Tür gestört wurde. Ohne ihre Antwort abzuwarten, wurde die Tür weit aufgestoßen, und Lady Amelia Thaxted kam mit der Miene einer Tragödienkönigin auf sie zu.
    „Mein liebes, armes Kind!“, rief Amelia aus. Ihr Ton hatte angedeutet, dass sie und Miss Merton bis zu dem plötzlichen Auftauchen des Bruders Busenfreundinnen gewesen waren, und dass sie diese Freundschaft auf der Stelle erneuern wollte, um Miss Merton in der Zeit der Not beizustehen. „Diese Ehe ist ein Unding. In Ihrem zarten Alter ist es höchst unfair, Sie mit einem so wilden Wüstling, wie mein Bruder das zu sein scheint, zu belasten. Mein Mann und ich sind einer Meinung, und auch die liebe Constantia stimmt uns zu, dass Sie bei einem von uns ein Heim finden sollten, damit Sie nicht die Notwendigkeit empfinden, sich opfern zu müssen, nur um ein Dach über dem Kopf zu haben.“ Amelia legte eine dramatische Pause ein.
    Cassie beschloss herauszufinden, welches Schicksal man ihrer Gesellschafterin zugedacht hatte. „Und was ist mit Miss Strood?“, fragte sie umgänglich, als sei sie mit Lady Amelias Vorschlag einverstanden.
    Oh, das klang vielversprechend und zeigte, dass das Kind
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