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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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beiden ihn je erwähnt hat“, meinte Shanna und runzelte die Stirn. „Doch ich verstehe es nicht. Sie tun so, als hätten sie ihn im selben Augenblick vergessen, als er in den Krieg zog.“
    „Aus den Augen, aus dem Sinn“, hatte der bittere Kommentar gelautet. Aber warum? Was um alles auf der Welt hatte Rafe getan, um derartig behandelt zu werden?
    „Was hast du über ihn gehört, Lea?“, fragte Shanna.
    „Nichts, was dich interessieren könnte, Kind. Darf ich jetzt dein Haar frisieren? Du hast es versprochen.“
    „Nur, wenn du mir etwas über Rafe Amberville erzählst.“
    „Na schön.“ Tante Lea nahm mit einem tiefen Seufzer die silberne Bürste von der Frisierkommode und strich damit durch Shannas langes Haar.
    „Es gibt nicht viel zu erzählen. Ich weiß nur, dass Rafe Amberville den Teufel im Leib hat. Er geht seinen eigenen Weg und ist sein eigener Herr. Niemand wird den je bändigen oder sein Herz stehlen. Es gehört dieser Plantage: Wildwood.“
    „Das finde ich gar nicht so schlecht. Wildwood ist wirklich wunderschön.“
    „Und vernachlässigt, seit er in den Krieg gezogen ist. Als er hier alles beaufsichtigte, war das anders. Jetzt haben sie diesen Jack Hanson als Aufseher, weil der jüngere Sohn andere Dinge im Kopf hat und sich nicht ums Geschäft kümmert. Dieser Hanson ist ein schlechter Mensch – und grausam. Viel zu schnell peitscht er die aus, die sich nicht verteidigen können.“
    Tante Lea stammte aus der Verbindung zwischen einer Farbigen und dem Sohn eines reichen Plantagenbesitzers in New Orleans. Der junge Gentleman hatte trotz des Widerstands seiner Familie die Frau, die er liebte, in einem hübschen kleinen Haus untergebracht und für ausreichend Geld und Personal gesorgt, sodass sie keine Not leiden musste. Lea hatte als Kind nichts entbehren müssen. Doch nach dem Tod des Vaters hatte es kein Geld mehr gegeben. Sie mussten das Haus und die gesamte Einrichtung verkaufen. Trotzdem war es Lea und ihrer Mutter immer schlechter ergangen. Hätte nicht Therese de Lancel sie zu sich genommen, hätte ihre Zukunft trostlos ausgesehen. Doch so hatte sie es gut getroffen. Ihre neue Herrin nahm auch die Mutter in ihre Dienste, sodass diese bis zum Tod ein relativ sorgenfreies Leben führen konnte.
    Lea hatte nie erfahren, wie es ist, geschlagen zu werden, dass die Haut in Fetzen vom Rücken hing, wie es einigen armen Teufeln auf Wildwood erging. Hier mussten die Sklaven arbeiten, bis sie zusammenbrachen, und dann wurden sie ausgepeitscht, weil sie nicht schnell genug wieder aufstanden.
    „Lea, träumst du?“ Shanna versuchte schon seit einer Minute ihre Aufmerksamkeit zu erregen. „Mr. Amberville muss aber doch wissen, was vor sich geht. Warum tut er nichts, wenn alles so schlimm ist, wie du sagst? Er ist doch ein so freundlicher, hilfsbereiter Mann.“
    „Er ist blind, wenn du mich fragst. Den einen Sohn schickt er in den Krieg, weil er seinen Anblick nicht ertragen kann, und beim anderen sieht er keine Fehler, weil er diesen vom Tag der Geburt an hoffnungslos verwöhnt hat. Wayne Amberville kann nichts falsch machen. Er trinkt zu viel; aber das wird seinem Temperament zugute gehalten. Er spielt mit dem Geld seines Vaters – wie er daran kommt, weiß niemand. Und die Plantage ist ihm vollkommen gleichgültig. Wenn sein Bruder sieht, wie alles während seiner Abwesenheit heruntergewirtschaftet wurde, gibt es Ärger.“
    „Der Arme! Niemand hat ihn im eigenen Heim willkommen geheißen“, sagte Shanna. Dann merkte sie, dass Tante Lea sie scharf musterte.
    „Und wieso bist gerade du ihm begegnet?“, fragte die Mulattin.
    „Ich dachte, dass du dich im Salon aufhältst. Ich hörte ein Geräusch und wollte dich bitten, mir ein Glas warme Milch heraufzuholen. Stattdessen …“ Shanna lief es kalt über den Rücken, als sie daran dachte, wie hinter ihrem Rücken der Hahn der Pistole gespannt wurde.
    „Stattdessen war er da … furchtbar müde und ziemlich betrunken. Er hat mich nicht angerührt“, fügte sie schnell hinzu, als sie sah, wie sich Tante Leas Augen verengten. Was die Mulattin tun würde, wenn sie herausfand, dass Rafe Amberville gewagt hatte, ihren Schützling durchaus anzufassen, wollte Shanna sich lieber nicht ausmalen. Niemals wieder wollte sie diese Frau wütend sehen! „Er schlief auf dem Sofa ein, und ich habe ihm eine Steppdecke geholt. Ich wusste nicht, was ich sonst tun könnte. Offenbar ist er sehr früh aufgewacht.“
    Und muss nach den Mengen Whiskey
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