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Himmlisch verliebt

Himmlisch verliebt

Titel: Himmlisch verliebt
Autoren: Annette Weber
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weitere Gestalt im Zimmer. Sie hatte sich hinter Alina gestellt und hatte eine Hand auf ihre Schulter gelegt, als flöße sie dem Mädchen Kraft ein. Lilith spürte eine warme Welle durch ihren Körper fluten. Meliha! Das Mädchen, das mit ihr zusammen in die erste Stufe wechseln durfte. Was für ein schönes Wiedersehen!
    Meliha sah sie direkt an und lächelte. „Seraphin sagte mir, du seist hier. Und du würdest mir vielleicht ein bisschen von diesen Menschen erzählen.“
    Lilith lachte und ging auf sie zu. „Wie schön dich hier zu sehen!“ Sie umarmte die andere.
    Meliha drückte sie mit einem Arm, der andere ruhte immer noch auf Alina. „Seraphin hat mir dieses Mädchen zugewiesen. Er meinte, sie sei von dunklen Mächten begleitet worden, aber die hättet ihr vertrieben.“
    „Das stimmt“, nickte Lilith. Sie freute sich so sehr Meliha zu sehen, dass sie sie immer wieder anschauen musste.
    Meliha schaute sich im Krankenzimmer um. Ihr Blick blieb an Elias hängen, der nun eng neben Merle auf dem Bett saß.
    „Ist er es, den du beschützt?“, wollte sie wissen.
    Lilith nickte nachdenklich.
    „War er auch der Grund dafür, dass du auf die zweite Ebene zurück musstest?“, wollte Meliha wissen.
    Wieder nickte Lilith.
    „Und?“ Ihre Fragen waren bohrend, der Blick aufmerksam auf Lilith gerichtet. „Liebt er jetzt eine andere?“
    Lilith zuckte die Schultern. „Wahrscheinlich liebt er uns beide“, sagte sie. „Und er geht davon aus, dass er auch mich küsst, wenn er sie küsst.“
    „Das ist keine gute Basis für eine Liebesbeziehung“, seufzte sie.
    Lilith schluckte. „Ich weiß“, sagte sie.

16.

    Arm in Arm gingen Elias und Merle nach Hause. Merle war so glücklich. Ihre Bewegungen sahen federleicht aus, und sie lachte, während sie redete. Auch Elias lachte viel, aber er wirkte unruhiger, unkonzentrierter. Immer wieder schaute er sich um, als suche er jemanden.
    Lilith wusste genau, dass er sie suchte. Sie hielt sich jedoch abseits. Das war nicht der Moment zwischen den beiden zu stehen. Im realen Leben gehörten Elias und Merle zusammen. Und Merle hatte es verdient so geliebt zu werden, wie es sich Lilith auch für sich wünschte.
    Merle steuerte den kleinen Park an, der neben ihrem Haus lag. Es war schon dunkel. Der kleine Spielplatz war menschenleer. Merle ließ Elias Hand los. Sie streifte ihre Sandalen ab, lief durch den Sand auf die Schaukel zu und setzte sich darauf. Sie stieß sich mit den Beinen ab, gab Schwung und ließ ihre Schaukel höher und höher fliegen.
    „Ich bin so glücklich!“, rief sie. „Ich glaube, so gut habe ich mich in meinem ganzen Leben noch nicht gefühlt.“
    „Mir geht es auch verdammt gut“, lachte Elias. Wieder drehte er sich kurz um, als suche er sie. Dann ließ er sich auf der anderen Schaukel nieder. Mit einer Geste deutete er an, dass sich Lilith auf seinen Schoß setzen könnte.
    Aber Lilith rührte sich nicht.
    Eigentlich war die Geste für Lilith bestimmt gewesen, das kurze Klopfen auf seine Oberschenkel. „Komm zu mir!“, wollte er sagen. Doch Merle hatte diese Bewegung auf sich bezogen. Sie sprang von ihrer Schaukel herunter und lief zu ihm. Er hielt seine Schaukel an und ließ es zu, dass sie auf seinen Schoß kletterte.
    „Meinst du, die Schaukel hält das aus?“ Sie kicherte.
    „Werden wir ja sehen.“
    Die Seile knarrten, als sie spannten, aber sie hielten. Vorsichtig stieß sich Elias erneut ab. Merles Körper so dicht an seinem zu spüren, erregte ihn sehr. Merle schlang im Schaukeln die Arme um ihn. Er küsste sie. Ob Lilith wohl zwischen uns ist?, dachte er und der Gedanke beunruhigte ihn ein bisschen.
    Merle bremste die Schaukel mit dem Fuß. Sie löste ihre Umarmung und sah ihn an. „Ist sie wieder zwischen uns?“, fragte sie.
    „Nein“, sagte Elias leise. Aber das war nicht die Wahrheit. Die Wahrheit war, dass er es nicht wusste.
    Merle erkannte das sofort. „Du weißt es nicht, oder?“, fragte sie.
    Elias schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich“, antwortete er. „Ich kann sie nicht spüren. Wahrscheinlich steht sie irgendwo da hinten zwischen den Bäumen und hält sich zurück.“ Er dachte nach. „Manchmal glaube ich, sie wird nicht mehr lange bei mir sein“, sagte er leise. Bei dem Gedanken bildete sich ein Kloß in seiner Kehle.
    Merle streichelte sein Gesicht. „Ich verstehe, dass du traurig bist“, sagte sie. „Aber ich kann nicht bei dir sein, wenn sie zwischen uns steht.“
    Elias nickte. Ja, das konnte er
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