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Himmlisch verliebt

Himmlisch verliebt

Titel: Himmlisch verliebt
Autoren: Annette Weber
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Jahr lang so verzweifelt sind, dass …“
    „Ich dachte, es war ein Badeunfall“, wunderte sich Elias. Diese seltsame Begegnung überforderte ihn total. Er wollte Lilith und Alina retten, aber plötzlich hatte er einen fremden Mann neben sich, der ihn mit seinen Schuldgefühlen zutextete. „Hören Sie“, winkte Elias ab. „Ich muss jetzt dieses Spiel weiterspielen. Wahrscheinlich verstehen Sie das nicht, aber es geht um Leben und Tod.“
    „Das weiß ich!“, rief der Mann. „Ich habe das Spiel doch selbst programmiert.“
    Elias Augen verengten sich. Er verstand nur noch Bahnhof. „Programmiert? Sie? Dieses Spiel?“
    Der Mann nickte.
    „Wieso?“
    „Hör zu“, sagte der Mann. „Du und ich, wir haben verdammt viel gemeinsam. Ich kann, wie du, manchmal das Geistwesen sehen, das mich immer begleitet. Sie heißt Hava und sie ist seit vielen Jahren bei mir. Sie ist so schön, so wunderschön, verstehst du?“
    Nein, leider verstand Elias immer noch kein Wort. Er war einfach nur verwirrt. „Und weiter?“, fragte er stirnrunzelnd.
    „Ich habe mich in sie verliebt und sie sich in mich“, fuhr der Mann fort.
    „Genau wie Lilith und ich“, murmelte Elias.
    Der Mann nickte. „Ich konnte nur noch an sie denken. Mein ganzes Leben ist durch sie durcheinander geraten. Ich habe nur noch daran gedacht, wie ich mit ihr zusammen sein kann. Und dann habe ich dieses Spiel geschaffen. Spiritworld . Ich habe Hava und mich dort als Figuren hineinprogrammiert. Wir haben in einem Haus in der Burganlage gelebt.“ Er zeigte auf das Spiel.
    Elias blickte kurz auf den Monitor, dann wieder auf den Mann. „Wie ist das möglich?“
    „Ich habe die elektromagnetischen Frequenzen des Computers benutzt, um mit der Geisteswelt zu kommunizieren“, erklärte der Mann.
    Das klang verrückt. Aber Elias konnte sich vorstellen, dass es möglich war. „Und weiter?“, bohrte er.
    „Hava und ich trafen uns in diesem Spiel, wann immer ich Zeit hatte. Leider waren wir irgendwann nicht mehr allein. Die Brüder der Schattenwelt gerieten ebenfalls in das Spiel. Sie wollten von mir wissen, wie sie die geistige und die reale Welt zusammenführen konnten. Als ich mein Geheimnis nicht verraten wollte, nahmen sie Alina gefangen und schleppten sie in dieses Spiel.“
    „Das Intro“, fiel Elias ein. „Ich habe am Anfang gedacht, dass es Merle ist, die dort verschleppt wird.“
    Der Mann schluckte. „Es war so schrecklich, das mit anzusehen. Ich hatte ein ganz anderes Intro programmiert, aber dann haben sie es verändert. Genau an dem Tag, als Alina diesen schrecklichen Badeunfall hatte, tauchte sie in diesem Spiel auf. Ich konnte nichts dagegen tun.“ Er rieb sich mit beiden Händen das Gesicht.
    Elias hatte beinahe Angst, der Mann könne anfangen zu weinen. Aber er tat es nicht.
    „Ich habe sie angefleht, habe ihnen versprochen, ihnen alles zu erklären, aber sie ließen sich nicht mehr darauf ein.“ Er schluckte. „Sie hatten ihren Spaß daran, dass bei uns zu Hause alles auseinanderbrach. Meine Ehe, meine Familie, selbst die Freunde blieben fort. Sie zerstörten unser Leben und hatten damit alles, was sie wollten.“
    Elias lief ein Schauer über den Rücken. Der Mann tat ihm furchtbar leid.
    „Dann brachte Merle dich zu uns nach Hause und erzählte mir, dass du so ein toller Computerspieler bist“, fuhr er fort. „Und in der kurzen Zeit, in der du Merle besucht hast und bei uns in der Wohnung warst, wusste ich, dass du Kontakt zur Geisterwelt aufnehmen kannst.“
    „Ich erinnere mich nicht an Sie“, sagte Elias.
    Der Mann zuckte die Schultern. „Wir haben uns nur kurz gesehen. Ich bin ja nicht mehr so oft in der Wohnung. Merles Mutter und ich leben getrennt. Aber ich habe dafür gesorgt, dass du das Computerspiel bekommst. Erinnerst du dich noch an das Kartenspiel, mit dem man seinen geistigen Begleiter findet?“
    Elias nickte. Ja, an diesen Tag erinnerte er sich noch zu gut. Da hatte er erfahren, dass es Lilith gab.
    „Ich habe gemerkt, dass du eine Verbindung zur geistigen Welt aufbauen kannst“, fuhr Merles Vater fort. „Und da habe ich dir Spiritworld in deine Tasche gesteckt. Ich dachte …“
    „ … dass ich mich vielleicht auch mit Lilith treffen möchte und dann vielleicht Alina rette“, vollendete Elias den Satz. Das kam ihm alles mehr als unheimlich vor.
    Der Mann nickte. „Du kannst es vielleicht schaffen. Ich habe es schon tausend Mal versucht. Ich scheitere spätestens an diesem Ungeheuer von einem
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