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Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg

Titel: Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg
Autoren: Random House
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Hosus wischte meine Tränen mit seiner Hand fort, dann verschwand er.
    Am nächsten Tag rief mich der Mann an, und sein Freund kam am darauffolgenden Abend zu mir.

    Das Wetter besserte sich, und es wurde wärmer. Deshalb beschloss ich eines Tages, mit Megan in den Dubliner Zoo zu gehen. Wir fuhren zum Phoenix Park und fanden schließlich einen Parkplatz, der nur etwa zehn Minuten zu Fuß vom Zoo entfernt war. Megan machte das Gehen überhaupt nichts aus, so aufgeregt war sie, und ich freute mich über den Spaziergang durch den Park, da ich die Bäume betrachten und die Vögel und die spielenden Kinder beobachten konnte. Ich sah auch Engel, die mit den Kindern spielten, ohne dass diese es merkten. In der Nähe des Zoos standen ein paar Verkaufsbuden, in denen Frauen Süßigkeiten und Obst anboten. Unmittelbar dahinter lag eine grasbewachsene Mulde, in der viele Kinder spielten. Ich blieb stehen, weil ich dachte, ich hätte einen Bekannten neben einem Baum stehen sehen. Megan lachte über einige Kinder, die sich den Hang hinunterkugeln ließen. Sie wollte mitspielen. Als ich weiterhin zur Mulde schaute, erkannte ich, dass der Bekannte gar kein Mensch, sondern ein Engel war. Sein Licht war so weit gedämpft und er hatte ein so ausgesprochen menschliches Aussehen, dass er glatt als Mensch hätte durchgehen können. Er kam mir so bekannt vor, aber ich kam nicht darauf, wer er war. Immer wieder sagte ich zu mir: »Das kann doch gar nicht sein!«
    Der Engel, der so menschlich wirkte, löste sich von dem Baum, ging zu den Kindern hinüber und setzte sich dort auf eine Bank. Ein paar kleine Kinder rannten zu ihm hin, und kurze Zeit später stand er auf und spielte Ball mit ihnen. Ein paar weitere Kinder sowie ein Mann und eine Frau gesellten sich dazu. Kinder sind noch sehr offen und können Engel daher leicht sehen, aber allem Anschein nach sahen auch die beiden Erwachsenen diesen Engel. Es war ihnen natürlich nicht klar, dass es ein Engel war. Alle hatten einen riesigen Spaß. Und ich beobachtete sie mit großem Vergnügen, denn ich hatte noch nie einen Engel Fußball spielen sehen.
    Ich wusste immer noch nicht, wer dieser Engel war, aber dass er mir so bekannt vorkam, ließ mir keine Ruhe. Schließlich wandte sich der Engel mir zu und winkte – und in dem Moment erkannte ich den Engel Michael. Ich lächelte und winkte ihm ebenfalls zu. Dann hörte er auf, Fußball zu spielen, ging auf die Bäume zu und verschwand.
    Die Engel taten in dieser Zeit sehr viel, um mich zu trösten und aufzuheitern, und Megan und ich erlebten einen wunderbaren Tag im Zoo.

    Manchmal war ich erstaunt darüber, dass die Menschen mich überhaupt fanden. Es geschah durch reine Mundpropaganda. Ich gab meine Telefonnummer nicht oft weiter, aber irgendwie schafften es die Leute, sie sich zu besorgen, oder sie standen einfach vor der Tür. Manchmal war ich gerade beim Wäscheaufhängen oder auf dem Sprung zum Einkaufen. Manche Menschen wollten gerne sofort mit mir sprechen. Andere fragten mich, ob sie an einem anderen Tag wiederkommen oder jemanden mitbringen dürften – zum Beispiel ein krankes Familienmitglied oder eine Freundin, die ein Problem hatte.
    Eines Nachmittags klopfte es wieder einmal an der Tür. Als ich öffnete, sah ich drei Frauen, die alle Röcke und Strickjacken in Marineblau und Weiß trugen. Sie hatten keinen Schleier, aber ich wusste sofort, dass es katholische Nonnen waren. Eine von ihnen war sehr betagt und stützte sich auf einen Stock. Auf der einen Seite neben ihr stand eine junge lächelnde Nonne, und auf der anderen Seite stand eine Nonne um die 50. Die drei waren von vielen Engeln umgeben. Wortlos fragte ich diese: »Warum führt ihr diese Frauen hierher? Ihr wisst doch, dass es mir immer noch sehr schwerfällt, Menschen zu empfangen.«
    Ein Engel, der neben der jungen Nonne stand, sah mich mit flehendem Blick an, legte seine Hände wie zum Gebet aneinander und sagte: »Bitte Lorna, sie müssen unbedingt mit dir sprechen.«
    Ich ließ mich erweichen. »Wie könnte ich Nein sagen, wenn ihr Engel mich so nett für sie bittet?«
    »Bitte entschuldigen Sie, dass wir Sie einfach so überfallen«, sagte die etwa 50-jährige Nonne. »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, dass wir hierhergekommen sind, aber wir haben schon so viel über Sie gehört, und Schwester Catherine«, dabei blickte sie lächelnd zu ihrer älteren Kollegin, »möchte Sie schon so lange kennenlernen.« Ich lächelte sie an und öffnete die Tür nun ganz
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