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Titel: Hide
Autoren: Jennifer Rush
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wenig abzuschirmen. Drinnen schnappte ich mir einen Einkaufswagen, während Nick hinter mir hereingeschlendert kam.
    Ohne ein Wort zu sprechen, bogen wir in den ersten Gang ein, wo sich die reduzierte Ware befand und wir direkt die ersten Dinge von der Einkaufsliste abhaken konnten. Obwohl Sam noch über reichlich Rücklagen verfügte, hielten wir unsere Ausgaben so gering wie möglich. Und Lebensmittel rangierten definitiv hinter Waffen. Zur Not konnten wir unsere Verpflegung irgendwo zusammenstibitzen, Waffen waren nicht so leicht zu beschaffen. Man konnte ja zum Beispiel an einer Tankstelle nicht einfach eine Pistole aus dem Regal mopsen, während jemand die Person an der Kasse ablenkte.
    Am Ende des Gangs blieb ich vor einem Fach mit Winterausrüstung stehen. In den letzten Wochen war ich jeden Tag laufen gewesen, was mir aber in der zunehmenden Kälte immer schwerer fiel. Mir schnürte es viel zu schnell die Luft ab und die Lunge fing an zu brennen. Ich schaffte keine ganzen fünf Kilometer mehr, ohne zwischendrin zu gehen.
    Ich schnappte mir einen Neck Gaiter und hielt ihn am ausgestreckten Arm vor mich. Eigentlich handelte es sich dabei um nicht mehr als einen Schlauch aus Fleece, dazu gedacht, Hals und untere Gesichtshälfte zu bedecken. Damit würden meine Atemwege nicht so schnell einfrieren.
    Nick deutete mit dem Kinn zu dem Stück Fleece, das ich gerade in den Einkaufswagen hatte fallen lassen. »Wozu soll das Ding gut sein?«
    »Damit ich besser trainieren kann.«
    Er fischte es aus dem Wagen und hängte es wieder an seinen Haken. »Jetzt mach dich nicht lächerlich. Oder meinst du, die von der Sektion warten artig, bis du diesen …« Er schnappte sich das Preisschildchen und las davon ab: »… Neck Gaiter angezogen hast, bevor sie dir nachjagen?«
    Ich warf einen sehnsüchtigen Blick auf das begehrte Stück. Nick hatte natürlich recht, worüber ich mich eigentlich am meisten ärgerte.
    Mitten im Supermarkt verschwand Nick, was mir aber nicht sonderlich viel ausmachte. Ich erledigte den Einkauf sowieso lieber allein. Nach und nach füllte sich der Wagen mit allem Notwendigen und ich lag gut in der Zeit. Sam war es wichtig, dass wir uns nicht länger als dreißig Minuten in Geschäften aufhielten. Ich steuerte die Gewürze und Soßen an, warf einen Blick auf die Einkaufsliste, schnappte mir dann Ketchup und Senf, bevor ich auch diese beiden Punkte abhakte. Als Nächstes hatte ich die Erdnussbutter im Visier und grummelte hörbar vor dem Regal, weil meine Lieblingsmarke nicht dort stand.
    »Kann ich Ihnen vielleicht helfen?«
    Ich fuhr herum. Ein junger Mitarbeiter in der typischen grünen Uniform dieses Supermarkts war hinter mir aufgetaucht. Auf sein Namensschild war mit zerknitterten Buchstaben B RAD geklebt worden.
    »Ähm …« Ich deutete über meine Schulter auf das leere Fach. »Da ist keine Mountain Valley Erdnussbutter mehr. Haben Sie vielleicht noch welche im Lager?«
    Der Mitarbeiter lächelte und entblößte so eine sehr schiefe Zahnreihe. »Ich frag mal nach. Einen Augenblick.« Er nahm das Funkgerät von seinem Gürtel, drückte eine Taste und sagte: »Lori, könntest du mal einen UPC für mich prüfen?«
    Aus dem Lautsprecher kam erst ein statisches Rauschen, dann die Stimme einer Frau: »Dann gib mir mal die Nummer durch.«
    »So wichtig ist es wirklich nicht«, sagte ich und machte ein paar Schritte rückwärts.
    Mir lief die Zeit davon, schließlich musste ich erst noch Nick finden und dann bezahlen. Kaum vorstellbar, was Sam machen würde, wenn wir länger als eine Stunde unterwegs waren.
    »Das dauert nicht lang«, erwiderte Brad und rasselte die Nummer des Strichcodes am Preisschild ins Funkgerät.
    Ich warf Blicke zu beiden Enden des Gangs. Sam hatte mir verschiedene Bewachungstechniken erklärt und einer der wichtigsten Faktoren dabei war, sich einen ganz genauen Überblick über die Umgebung zu verschaffen.
    Schon eine Sekunde später erklang die Stimme der Frau erneut. »Ausverkauft, bis die nächste Lieferung reinkommt.«
    »Verstanden. Danke.« Brad wandte sich zu mir. »Ich nehme an, das haben Sie gehört.«
    Ich lächelte. »Ja, habe ich. Trotzdem vielen Dank.«
    Ich wollte mich entfernen, doch Brad folgte mir. »Sind Sie neu hier? Ich habe Sie noch nie gesehen, glaube ich. Gehen Sie auf die Bramwell High?«
    »Nein. Also, ich meine natürlich: Ja, ich bin neu hier, aber ich werde zu Hause unterrichtet. Vielmehr wurde ich das, ich bin fertig mit der Schule.« Das war
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