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Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)

Titel: Hexenvisionen: Romantic Thriller (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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auch hier gewesen. Und außerdem, wie war er überhaupt nach Hause gekommen? Jegliche Erinnerung daran fehlte ihm.
    „Jenkins!“, brüllte er, doch kaum ein Flüstern verließ seinen Mund. Dennoch stand der Butler sofort parat.
    „Sir! Was kann ich für Sie tun?“
    „Wie bin ich nach Hause gekommen?“
    „Sir, ich – ehm – nun ja.“
    „Nun drucksen Sie nicht so herum, was war los?“
    „Sir, Sie äh - Sie lagen vor der Tür.“
    „So, so. Ich lag also vor der Tür. Und Sie haben natürlich angenommen, ich hätte einen über den Durst getrunken, was Sie, wie jeder gute Butler, selbstverständlich übersehen.“
    „Nein, Sir. Soviel haben Sie noch nie getrunken, seit ich das Vorrecht habe, Ihnen dienen zu dürfen. Und außerdem nahm ich keinen Alkoholgeruch wahr, sondern nur einen undefinierbaren Duft. Also habe ich Sie ins Bett gelegt und ernsthaft erwogen den Arzt zu rufen.“
    „Und Helen, war sie wirklich nicht bei mir?“
    „Nein, Sir“, erwiderte Jenkins mit Nachdruck.
    „Ist es vielleicht möglich, dass sie zwischenzeitlich zu sich gekommen war und irgendwo im Park herumirrt?“
    „Sir, das halte ich für unwahrscheinlich. Aber wenn es Sie beruhigt, und auch mich, werde ich sofort sehen, ob sie sich dort noch irgendwo aufhält.“
    „Warten Sie, ich komme mit!“
    „Aber Sir, Ihr Zustand“, protestierte Jenkins.
    „Na gut, vielleicht haben Sie recht.“ Noch immer dröhnte der Schmerz im Schädel des Wissenschaftlers, und im Grunde war er froh, wenn er sich nicht regen musste.
    Gut eine Stunde später kam Jenkins jedoch wieder herein und erklärte unmissverständlich, dass es auch draußen keine Spur von Helen Jefferson gäbe. Nun war Harding doch mehr als beunruhigt und rief die Polizei an.
     
    *
     
    Zwei Tage später gab es noch immer keine Spur von Helen. Inspektor Myers von Scotland Yard war nach anfänglicher Skepsis nun auch davon überzeugt, dass der jungen Frau irgendetwas passiert sein musste. Trotzdem hielt er die ganze Geschichte immer noch für hanebüchen.
    „Ein Hexenkongress!“, hatte er abfällig gesagt. „Das ist derart haarsträubend, dass ich es nicht einmal in meinem Bericht aufnehmen mag.“
    „Was wollen Sie statt dessen hineinschreiben“, hatte Harding sarkastisch erwidert. „Vereinigung der kuchenbackenden Reporter?“
    „Sie sind unsachlich, Professor.“
    „Ich bin nicht unsachlich, ich versuche, Ihnen eine Sachlage zu erklären. Denn es ist und bleibt eine Tatsache, dass Helen Jefferson verschwunden ist.“
    „Vielleicht macht sie ein paar Tage Urlaub.“
    „In dem Zustand? Ich bin heute noch nicht wieder ganz bei mir.“
    „Wer sagt Ihnen, dass es der jungen Frau ebenso ging? Und wer sagt Ihnen, dass es nicht eine Einbildung Ihrer überreizten Phantasie ist?“
    Der Professor war kurz davor zu explodieren. Doch er beherrschte sich mühsam, wenn er Helen überhaupt irgendwie helfen wollte, dann durfte er es sich mit der Polizei nicht verscherzen. Und deshalb musste er Inspektor Myers irgendwie überzeugen.
    Das war vor zwei Tagen gewesen, jetzt aber war sogar der gute Inspektor überzeugt davon, dass etwas nicht stimmen konnte.
    Es war ganz einfach nicht Helens Art irgendwohin zu verschwinden und nichts von sich hören zu lassen. Und außerdem genoss Sir Thomas einen sehr guten Ruf bei Scotland Yard, niemand konnte ihn einfach als Spinner abtun.
    Also lief jetzt die normale polizeiliche Fahndung an.
    Thomas Harding besuchte Raymond Brody im Krankenhaus. Ganz sicher nicht aus Anteilnahme, nein, ihm kam etwas an dieser Krankheit merkwürdig vor, ohne dass er hätte sagen können, was es war. Da aber auch immer wieder Erinnerungsblitze an den verwunschenen Abend durch sein Gehirn zuckten, blieb ihm nur die offene Nachfrage, obwohl er selbst sich noch immer nicht gut fühlte.
    Brody ging es mittlerweile etwas besser.
    „Was haben Sie mit meiner Reporterin gemacht? Sie hat mich seit zwei Tagen nicht mehr beschimpft“, scherzte er noch gutgelaunt, als Harding das Zimmer betrat. Er wusste noch nicht, dass Helen wie vom Erdboden verschluckt war, sein Zustand hatte diese Information bisher nicht erlaubt. Jetzt brachte Sir Thomas es ihm so schonend wie möglich bei. Der Arzt hatte gewarnt, dass der Patient sich noch nicht aufregen dürfte, aber Brody wollte sich jetzt aufregen.
    „Was, zum Teufel, soll das heißen, Helen ist verschwunden? Sie haben sie mitgenommen. Auf Ihre Empfehlung hin habe ich sie überhaupt erst mitgeschickt. Und jetzt erklären Sie
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