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Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen
Autoren: George Alec Effinger
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kann also schon stehen!«
    Kurze Zeit später suchten er und Virdon ihren Freund in Polars Haus auf. Als sie hereinkamen sahen sie Galen tatsächlich mitten im Raum stehen, gestützt auf eine aus einem Ast geschnitzte Krücke. Sie sahen ihn erstaunt und ein wenig vorwurfsvoll an, doch ehe einer von ihnen sprechen konnte, sagte Galen: »Schade, daß ihr gekommen seid; ich wollte euch überraschen. Heute bin ich schon zehn Minuten auf den Beinen.«
    »Zehn Minuten!« sagte Burke zu Virdon. »Was sagst du dazu?« Zu Galen gewandt, fuhr er fort: »Anto hat dich gesehen, und er verlangt, daß wir gehen. Und Polar sagte mir erst vorhin, daß wir verschwinden müßten, wenn es wahr sei, daß du gehen kannst.«
    »Wir sind in keiner beneidenswerten Lage«, sagte Virdon nachdenklich. »Anto haßt uns, und auch sein Vater sähe uns lieber heute als morgen gehen, weil er der Auseinandersetzungen mit seinem Sohn überdrüssig ist. Hinzu kommt, daß sie uns die Schuld daran geben werden, wenn das Kalb kein Stierkalb ist.«
    »Das ist nicht alles«, sagte Galen. »Wenn die Kuh stirbt, ist Anto nach dem Brauch berechtigt, euch zu töten. Er wartet nur auf eine Gelegenheit, euch zu erledigen, und wir können uns an keine Behörde wenden.«
    »Nun«, sagte Burke mit Galgenhumor, »es ist immer gut, wenn einer seine Rechte kennt.«
    »Wenn ihr mir noch drei, vier Tage geben könnt«, sagte Galen. »Das Bein heilt jetzt rasch.«
    Virdon setzte sich auf einen Stuhl und stützte den Kopf in die Hände. Diesmal steckten sie in einem echten Dilemma. Schließlich blickte er zu seinen Freunden auf und sagte: »Ich denke, wir werden einfach abwarten und die Sache durchstehen müssen. Es hängt davon ab, wer es zuerst schafft: diese Kuh oder Galen hier.«
     
    Zur gleichen Zeit stand Polar bei seiner Frau vor dem Backofen, einem freistehend gemauerten kleinen Bau zwischen den Holunderbüschen am Rand des Hofes. Zantes nahm gerade zwei frisch gebackene Brotlaibe aus dem Ofenloch und legte sie zum Abkühlen auf ein Brett. Von einem dritten Laib, den sie schon vorher herausgenommen hatte, brach sie ein großes Stück und gab es Polar.
    Polar blickte sie lächelnd an. Er mochte das duftende Brot, das seine Frau buk, besonders wenn es frisch aus dem Ofen kam; dann war es eine Delikatesse. Er biß davon ab, während Zantes zuschaute. »Mmm«, machte er mit vollem Mund.
    Aber nicht lange, und seine Miene nahm wieder den zweifelnden, nachdenklichen Ausdruck an, den sie zuvor gehabt hatte. »Seit diese drei gekommen sind«, vertraute er Zantes bekümmert an, »weiß ich überhaupt nichts mehr. Du weißt, ich war immer ein einfacher Bauer. Ich habe nie so tun wollen, als ob ich so gebildet und kultiviert wäre wie diese Stadtaffen. Ich sagte es dir schon vor unserer Heirat. Du wußtest, was für ein Leben dich erwartete.«
    Sie nahm ihn bei der Hand. »Ich wußte es, und ich habe es nie bereut«, sagte sie.
    »Aber jetzt«, fuhr Polar fort, »zeigt sich, daß manches von dem, was ich zu wissen glaubte, und wovon die Stadtaffen überhaupt keine Ahnung haben, nicht richtig ist. Aber ist darum auch gut, was sie uns bringen? Ich weiß, daß du sie magst, aber seit sie hier sind, leben Anto und ich in Unfrieden miteinander.«
    »Du siehst die Dinge zu schwarz«, sagte sie begütigend. »Es muß etwas Gutes an ihnen sein, wenn sie für die Pflege, die wir Galen geben, so fleißig und hart arbeiten.«
    Die Idee machte Polar wieder nachdenklich. Das Verhältnis der drei zueinander hatte Aspekte, die er noch immer nicht begreifen konnte. »Ja, dieser Galen«, sagte er sinnend. »Da siehst du, was geschieht, wenn du in der Stadt aufwächst. Du fängst an, mit Menschen herumzulaufen.«
    Zantes seufzte. »Diese Menschen sind keine schlechten Kerle. Nicht wie andere, von denen ich gehört habe.«
    »Vielleicht sind sie nicht so schlecht wie andere«, räumte Polar ein. »Trotzdem will ich nicht, daß Julia sich mit ihnen abgibt. Schon jetzt steckt sie mehr mit Galen zusammen, als mir lieb ist. Gib ihr mehr Arbeit, daß sie nicht auf dumme Gedanken kommt. Hast du gehört?«
    Zantes mochte diese Dinge nachsichtiger beurteilen als er, aber sie war auch die energische Mutter eines leicht zu beeindruckenden jungen Mädchens und kannte ihre Verantwortung.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte sie. »Ich passe schon auf. Wofür hältst du mich?«
     
    Neben der Scheune war eine primitive, aber brauchbare Dusche errichtet worden, bestehend aus einer Art Zuber auf einem
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