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Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Hetzer & Kruse 03 - Schattengift

Titel: Hetzer & Kruse 03 - Schattengift
Autoren: Nané Lénard
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dann eine Mütze für meinen kahlen Schädel.“
    „Ich denke überhaupt nicht daran. Ich kann auch nicht stricken.“ Mimi fixierte ihn mit einem bösen Blick und sagte: „Bleib mir mit diesem Hausfrauenmüll vom Hals. Falls du eine Rundumversorgerin suchst, in mir findest du die nicht.“
    „Klare Ansage!“, schmunzelte Peter. Und Wolf Hetzer dachte daran, dass sie durchaus ihre Qualitäten hatte, wenn er sich auch darüber hinaus kein Urteil erlauben konnte.
    „Na fein, wisst ihr, ob die Frau noch im Krankenhaus ist? Wie heißt sie überhaupt?“
    „Marie-Sophie Schulze aus Bergdorf. Ich denke nicht, dass sie überhaupt noch ins Krankenhaus gegangen ist. Ihr Chef, Dr. Wiebking, war kurz hier und hat draufgeschaut. Er hat seine Praxis in der Schulstraße. Frau Schulze ist seine Angestellte. Sie war vor dem Vorfall ganz kurz in der Apotheke, sagte sie und wirkte ziemlich unruhig.“
    „Das ist ja wohl kein Wunder, wenn auf sie geschossen wurde.“ Peter lehnte sich an die Hauswand.
    „Nicht nur“, antwortete Seppi, „sie war auch in Sorge um die Frau ihres Nachbarn, die sie betreut.“

    „Wieso?“
    „Die Frau ist schwer krank und brauchte dringend ein Medikament, sollte aber wohl nicht zu lange allein gelassen werden. Frau Schulze hat für ein paar Tage die Pflege übernommen. Sie wollte dringend nach Hause zurück, um nach ihr zu sehen.“
    „Die ist ja hartgesotten. Will mit ihrem durchschossenen Fuß gleich wieder Hilfe leisten. Den sollte sie doch besser erst mal hochlegen.“ Peter schüttelte den Kopf.
    „Denkst du, wir Frauen seien Memmen?“, fragte Mimi angriffslustig und blickte über vierzig Zentimenter zu Peter nach oben. Sie selbst war nur 1,55 Meter groß, während Peter Kruse nur ein einziger Zentimeter an zwei Metern fehlte, aber dafür hatte sie entschieden mehr Energie. „Ich bin mal mit einer Schnittwunde noch fast zwanzig Kilometer weitergeradelt.
    Das musste dann genäht werden.“
    „Schon gut, Mimi“, sagte Hetzer süffisant, „ich weiß, dass du hart im Nehmen bist.“ Mimis Augen funkelten ihn mit einer Mischung aus Neugier und Wut an.
    „Frau Schulze hat sich, nachdem ihr Chef sie untersucht hatte, nur im Krankenwagen versorgen und dann nach Hause bringen lassen, soweit ich weiß“, entschärfte Seppi die Diskussion. „Der Schuh samt Projektil ist schon nach Stadthagen gegangen.“
    „Alles klar, dann werden wir jetzt mal nach Bergdorf fahren. Schreib mir mal bitte die genaue Adresse auf“, bat Hetzer.
    „Hier ist der Zettel, hab ich extra für dich abgeschrieben, damit ihr nicht erst auf dem Bückeburger Revier nachfragen müsst.“
    „Super, danke Seppi!“

    Wolf Hetzer und Peter Kruse gingen zum Wagen zurück und Peter wedelte mit dem Schlüssel.
    „Ist es nicht besser, wenn du fährst? Du kennst doch die Stadt wie deine Westentasche. Dann musst du nicht dauernd rechts, links oder so sagen.“
    „Nee, mach du mal, ist fast immer nur geradeaus.“ Peter zuckte mit den Schultern und stieg ein.
    „Den Kreisel dann also auf zwölf Uhr verlassen?“
    „Richtig!“
    Peter ließ das Amtsgericht rechts und das Krankenhaus links liegen.
    „Über die abknickende Vorfahrt geradeaus“, sagte Wolf und träumte an den Villen in der Herminenstraße vorbei.
    „Tolle Ecke hier!“, sagte Peter bewundernd.
    „Ja, hier hab ich auch mal gewohnt, bis mir die Wohnung unter dem Hintern wegschimmelte.“
    „Ihh, das ist ja ekelig!“
    „Das kannst du laut sagen. Und der Vermieter hat nichts anderes getan, als uns auch noch zu schikanieren.
    Der Prozess läuft immer noch, inzwischen seit fünf Jahren. Jetzt hat das Schwein auch noch Berufung eingelegt.
    Ich hoffe, sie wird nicht vom Gericht angenommen.“
    „Wie, du prozessierst deswegen schon fünf Jahre lang?“
    Hetzer nickte.
    „Da gehen sie hin, unsere armen Steuergelder!“
    „Und meine Nerven… Jetzt hier links in die Hermannstraße.“
    „Das nächste Mal kannst du etwas eher Bescheid sagen.“
    „Stell dich nicht so an, das war doch noch rechtzeitig. Jetzt immer geradeaus, bis es nicht mehr weitergeht und dann rechts. Dann sind wir fast da.“

    Peter knurrte und fand, dass es in diesem „Bergdorf“ ein ziemlich verwirrendes Wirrwarr aus kleinen, verkehrsberuhigten Straßen gab.
    Er war froh, als der Weg plötzlich einfach in einem Wendehammer vor einem Haus endete, das sehr ungewöhnlich war.
    „Irre Hütte!“, sagte er bewundernd und schlug die Autotür zu.
    „Sieht irgendwie aus wie ein japanisches
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