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Herzdame fuer den Highlander

Titel: Herzdame fuer den Highlander
Autoren: Karen Hawkins
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ein Tuch um den Kopf geschlungen, doch Dougal bemerkte eine glänzende blonde Strähne, um einiges heller als seine eigenen Haare, die sich unter dem Stoff hervorgestohlen hatte.
    Gerade hob sie ihren Ellenbogen und untersuchte ihn. „Ich habe mir die Haut an der Kante des Kaminsimses abgeschürft. “
    „Sie müssen vorsichtiger sein“, brummte ihr Helfer.
    „Ich weiß, ich weiß. Wenn wir hier endlich fertig sind, werde ich keinen Fetzen heile Haut mehr am Körper haben.“ Sie beugte sich vor und spähte ebenfalls den Schornstein hinauf. „Ich glaube nicht, dass es so, wie es jetzt ist, genügend Rauch geben wird, Angus.“ Weich wie Schlagsahne betörte ihre süße Stimme Dougals Sinne.
    Verdammt und zugenäht, wenn diese Frau auch nur halb so schön war wie ihre Stimme, würde er sich möglicherweise verleiten lassen, den Besuch bei seiner Schwester noch ein wenig länger aufzuschieben.
    Der Mann neben ihr schnaubte. „Vertrauen Sie mir, Miss. Ich glaube, der Kamin wird rauchen und rußen, und zwar mächtig.“
    Miss? Offensichtlich gehörte sie nicht zu den Dienstboten.
    „Ich weiß nicht recht, Angus“, erwiderte die Frau, und ihre kultivierte, weiche Stimme bildete einen deutlichen Kontrast zu den rauen Tönen des Mannes. „Ich möchte, dass dieser Kamin fürchterlicher lodert und qualmt als das Höllenfeuer. Lassen Sie uns im Abzug noch einen Ziegel anbringen, damit der Schornstein garantiert nicht mehr zieht.“
    Dougal erstarrte. Er war der Meinung gewesen, dass die beiden dort drinnen den Schornstein reparierten, aber sie wollten offenbar, dass er rauchte. Was, zur Hölle, ging da drinnen vor?
    Die Frau rieb sich mit ihrer Hand, die in einem Handschuh steckte, den Nacken und verteilte dabei großzügig schwarzen Ruß auf ihrer Haut. „Gütiger Himmel, morgen wird mir alles wehtun. “
    „Nicht so sehr wie neulich, als wir drei Tage damit verbracht haben, die Holzvertäfelung in der Bibliothek mit Ruß und Wachs einzureiben“, erwiderte der Mann in heiterem Ton, während er Mörtel aus einem Eimer schöpfte und sich daran machte, einen Ziegel innen im Schornstein anzubringen.
    Dougal ballte die Hände zu Fäusten. Sie mauerten seinen Schornstein zu und hatten bereits die Vertäfelung der Bibliothek mit Asche beschmiert? Er würde diesem Treiben unverzüglich Einhalt gebieten. Während er Anstalten machte, sich über die niedrige Fensterbank zu schwingen, um ins Zimmer zu gelangen, erhob sich die Frau. Nun stand sie, immer noch mit dem Rücken zu ihm, vor dem Kamin und seufzte. „Wenn du den Ziegelstein angebracht hast, werde ich noch ein paar ölgetränkte Lappen in den Schornstein stopfen, Angus. Dadurch wird es noch mehr rauchen. “
    Angus grinste seine Kumpanin bewundernd an. „Sie ham sehr viel Talent für so was hier, Miss, das is wohl wahr. “ Sie gluckste leise vor sich hin, und auch diese Töne klangen in seinen Ohren höchst verführerisch, wenn er davon absah, dass der Spott, der in ihnen mitschwang, offenbar ihm galt. „Ich bekomme Übung in diesen Dingen, und sie wächst mit jedem Tag, den der neue Eigentümer dieses Hauses seine Aufgaben vernachlässigt.“
    „Vielleicht hat er ’nen guten Grund, hier nich aufzutauchen, Miss.“
    „Was sollte das für ein Grund sein?“
    „Ich weiß nich. Vielleicht hat er beim Kartenspiel noch mehr Häuser gewonnen und besucht nun eins nach dem anderen. “
    „Viel wahrscheinlicher ist, dass er von einem Mädchen mit lockerer Moral aufgehalten wird. Nach allem, was ich über ihn weiß, ist dieser Mann ein in Samt und Seide gekleideter Lebemann, der nichts Besseres zu tun hat, als seine Zeit und sein Geld zu verschwenden. “
    Dougal verfluchte im Stillen diese Frau und ihre unhöflichen und völlig unbegründeten Vermutungen! Möglicherweise war er tatsächlich ein wenig länger in Stirling geblieben, um den besonderen Charme einer Witwe zu genießen, doch das machte ihn noch längst nicht zu einem geckenhaften Verschwender. Am meisten ärgerte ihn, dass sie mit ihrer Annahme, was ihn so lange von seiner neuen Aufgabe abgehalten hatte, vollkommen richtig lag.
    Der große Mann dort drinnen richtete sich auf, und Asche und Ruß lösten sich aus seinen Kleidern und seinem Haar und verteilten sich rings um ihn auf dem Fußboden. Als er jetzt die Arme ausbreitete, war er groß und breit wie ein Scheunentor. „Ach, Miss, der Schornstein raucht jetzt sicher ganz fürchterlich. Nun kommen Sie, für heute ham wir uns genug geschunden. Wenn es
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