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Herz des Himmels (German Edition)

Herz des Himmels (German Edition)

Titel: Herz des Himmels (German Edition)
Autoren: Tanja Voosen
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erfreut.
    „Wo kommst du denn her?“
    „Hab mich ein bisschen umgeschaut… und ich warte auf Garu“, antwortete Kaithlyn ehrlich. Rose nahm ihre Hand und drückte sie sachte.
    „Als ich hörte, dass er heute kommt, dachte ich mir schon, dass es etwas mit dir zu tun hat.“
    „Eigentlich nicht, aber ich wollte mit ihm reden. Nach allem was passiert ist, hatte ich nur schlechtes für ihn übrig und…ach, ich hab keine Ahnung, da ist nur so ein Gefühl…und wo kommst du her?“, fragte Kaithlyn. „Ich dachte, ich hätte mehrere Stimmen gehört.“ Sie lächelte Rose aufmunternd an.
    „Hinter uns liegt der Trakt des Schülerrats“, meinte Rose. Auf einer Glastür hinter ihr, stand in großen schwarzen Druckbuchstaben Schülerrat . „Wir haben heute unsere Abzeichen bekommen.“
    Sie drehte den rechten Arm zu Kaithlyn, an dem sie eine weiße Binde trug auf das das Schulwappen, ein großes D und ein großes A und der Schriftzug Schülerrat , etwas kleiner in Gold gestickt war. Kaithlyn nickte anerkennend und stichelte dann weiter.
    „Und wer war bei dir?“
    Rose zuckte die Schultern. Sie lächelte verschmitzt. „Hör mal Kaithlyn, es gefällt mir gar nicht, dass du dich mit Garu triffst. Was will er nur von dir?“, sagte sie, um vom Thema abzulenken.
    „Dir gefällt so einiges nicht“, murrte Kaithlyn.
    „Was?“
    „Vielleicht sehe ich ihn gar nicht, ich hoffe nur darauf“, sagte sie wahrheitsgemäß. Es klingelte unheimlich laut, als wäre die Schulglocke direkt an ihrem Ohr.
    „Oh, Mist! Ich muss los! sagte Rose und verschwand rasch.
    Kaithlyn und Harlow sahen ihr nach.
    „Das war gemein“, sagte Harlow vorwurfsvoll.
    Kaithlyn zuckte mit den Achseln. „Ja, ja.“
     
    Harlow streckte die Nase empor. „Es ist so, als hätte ich plötzlich Garus Spur verloren“, sagte sie mürrisch und ungeduldig. Kaithlyn schmunzelte über ihren Ehrgeiz. „Er will doch, dass ich warte“, antwortete sie und wippte auf den Zehenspitzen hin und her. Sie standen wieder auf dem Brückendurchgang und ließen sich den Wind durch die Haare beziehungsweise das Fell streichen. Kaithlyn schnappte mit den Händen nach den herum brausenden Blättern, die trocken wie sie waren in ihren Händen zerfielen und in bröseligen Stücken wieder davon flogen. Als es ihnen zu langweilig wurde, gingen sie einige Treppen herunter und kamen schließlich wieder im Gemäldesaal aus, von dem sie einen weiteren unbekannten Gang einschlugen. Er war schmal und dunkel.
    Dann trafen sie auf jemanden, von dem Kaithlyn nicht geglaubt hatte, ihn so schnell wieder zu sehen. Fye. Kaithlyn erkannte ihn tatsächlich an seiner Aura.
    Sie erstarrte mitten im Gang.
    Wenige Meter vor ihr standen Fye und Melora. Sie stritten. Melora war blasser als gewöhnlich. Ihre Augen funkelten begierig und sie griff voller Rage an Fyes Jackett. Ein Knopf fiel zu Boden. Fye sah sie ruhig und beständig an und das obwohl er sich sicher nicht so fühlte, wusste Kaithlyn.
    „Ich habe darüber nachgedacht!“, sagte Melora aufbrausend. „Ich weiß, dass du das alles nur gesagt hast, um mich zu schützen, aber es hat mich verletzt! Es macht mich vollkommen fertig! Ich kann an nichts anders mehr denken, als an deine Worte!“
    „Melora“, begann Fye sanft.
    „Nein! Hör mir zu! Verstehst du denn nicht, dass ich die Wahrheit gesagt habe? Für mich gibt es niemand anderen! Alles was ich empfinde, alles was ich fühle, gilt nur dir!“
    Meloras Stimme klang so verzweifelt und gebrochen, wie damals in der Bibliothek. Kaithlyn wollte sich das nicht noch einmal anhören. Sie hätte sich am liebsten in Luft aufgelöst und machte einen langsamen Schritt nach hinter.
    Ein dumpfes Hallen – das ihres Schrittes – klang durch den Flur.
    Kaithlyn erstarrte augenblicklich zu Eis als Meloras Blick sie traf. Die gedehnte Stille war tödlich. Melora schenkte Kaithlyn so viel Verachtung und Eifersucht mit nur diesem einem Blick, dass es wie körperlicher Schmerz war, der Kaithlyn wie eine Gänsehaut überfiel.
    Dann änderte sich etwas an der Situation.
    Melora wand sich von Kaithlyn ab und sah Fye an.
    „Ich wusste es“, sagte sie abwertend. Sie lächelte, beugte sich vor und küsste ihn. Der Kuss war so lang, dass Kaithlyn jegliches Gefühl dafür verlor wie lange sie die beiden angestarrt hatte. Dann drückte Fye Melora langsam von sich weg. Er hielt ihre Handgelenke fest und das Blau seiner Augen flackerte für einen Moment blutrot vor Unmut.
    „Dachtest du, ich sei dir das
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