Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herz-Dame

Herz-Dame

Titel: Herz-Dame
Autoren: Marina Schuster
Vom Netzwerk:
hinzu: »Für diesen Job.«
Sie schwieg und er packte seine Unterlagen zusammen, stand dann auf.
»Wir treffen uns morgen früh um halb sieben am Flughafen, um acht Uhr geht unser Flug nach Greenville. Dort habe ich uns zwei Zimmer reservieren lassen, und am nächsten Morgen fliegen wir weiter nach Bridgetown. Ich habe bereits bei einigen offiziellen Anlaufstellen unser Erscheinen angekündigt, und wenn alles klappt, sind wir übermorgen Abend wieder hier.«
Ihr Magen meldete sich wieder bohrend zu Wort, und sie rang sich mühsam ein »Okay« ab.
Er warf ihr einen prüfenden Blick zu. »Alles in Ordnung?«
»Ja, alles bestens«, erklärte sie hastig, »Bis morgen.«
Für einen Moment schaute er sie nachdenklich an, und sie hatte den Eindruck, als wolle er noch etwas sagen, doch dann drehte er sich um, und ging mit einem leisen »Bis morgen« zurück in sein Büro.
     
    Nervös stand Grace am anderen Morgen am Schalter der Airline und wartete auf Dylan. Es dauerte nicht lange, bis er eintraf; er holte ihre Tickets ab, sie gaben ihr Gepäck auf und setzten sich anschließend in die Lounge und tranken einen Kaffee.
Während sie auf den Aufruf ihres Fluges warteten, unterhielten sie sich noch ein wenig über ihr Projekt und ein paar andere berufliche Dinge, und schließlich ertönte die entsprechende Durchsage und sie begaben sich zum Flugsteig.
Wenig später saßen sie im Flieger, und mit einem etwas mulmigen Gefühl legte Grace den Sicherheitsgurt an. Sie war noch nie sonderlich gerne geflogen; zwar hatte sie keine direkte Flugangst, aber der Start und die Landung verursachen ihr doch jedes Mal eine ziemliche Beklommenheit. Die Motoren begannen zu dröhnen, die Maschine setzte sich in Bewegung und rollte langsam über das Flugfeld zur Startbahn. Nervös umklammerte Grace die Armlehnen.
»Angst?«, fragte Dylan leise, nachdem er ihre Anspannung bemerkt hatte.
»Es geht schon«, murmelte sie, und bemühte sich, ein zuversichtliches Gesicht zu machen.
In der gleichen Sekunde fühlte sie, wie seine Hand sich auf die ihre legte, und seine Finger sanft die ihren umschlossen. Erschrocken zuckte sie zusammen und wollte impulsiv die Hand wegziehen, doch er hielt sie fest.
»Entspann dich«, sagte er beruhigend, »es wird gleich besser.«
Sie schloss die Augen, spürte im gleichen Moment mehr als intensiv die Wärme seiner Finger. Ein wohltuendes Gefühl breitete sich in ihr aus, sie war so konzentriert darauf, diese Wirkung zu genießen, dass sie kaum mitbekam, wie sie in ihren Sitz gedrückt wurde und der Flieger schließlich abhob.
Es dauerte nicht lange, bis die Maschine ihre Reiseflughöhe erreicht hatte, und mit einem leisen Signalton erlosch die Anzeige für die Sicherheitsgurte.
Zögernd schlug sie die Augen wieder auf, und als sie Dylans kaum wahrnehmbares Lächeln bemerkte, zog sie abrupt ihre Hand weg.
Der Flug verlief ruhig und nach etwas mehr als einer Stunde landeten sie in Greenville. Sie brachten ihr Gepäck ins Hotel und machten sich anschließend auf den Weg zum Rathaus.
Dort wurden sie bereits erwartet, und nachdem sie einiges an Zahlen und Fakten erfahren hatten, besuchten sie die einschlägigen Orte, an denen sich Obdachlose üblicherweise aufhielten.
Der Tag verging rasend schnell, und am späten Abend kehrten sie mit einer ganzen Menge Material zufrieden ins Hotel zurück.
»Wollen wir noch etwas zusammen essen?«, schlug Dylan vor, doch Grace schüttelte sofort den Kopf.
»Nein danke, ich bin ziemlich müde, ich werde wohl gleich schlafen gehen.«
Einen Moment lang hatte sie das Gefühl, dass er ein wenig enttäuscht schien, doch dann nickte er.
»In Ordnung, also sehen wir uns morgen zum Frühstück. Unser Flug geht um Viertel nach sechs, wir sollten uns vielleicht so um halb fünf treffen.«
Grace stimmte zu und verschwand im Fahrstuhl.
Wenig später war sie in ihrem Zimmer und nach einer ausgiebigen Dusche ließ sie sich müde in ihr Bett fallen. Obwohl ihr Magen knurrte, bedauerte sie nicht, dass sie Dylans Einladung abgelehnt hatte; der Tag war glücklicherweise ohne unangenehme Zwischenfälle verlaufen, und es war besser, dafür zu sorgen, dass das so bleiben würde.
     
    Am nächsten Morgen nahmen sie schnell ihr Frühstück zu sich und fuhren anschließend mit einem Taxi zum Flughafen.
Nach der üblichen Wartezeit saßen sie im Flieger, und wie am Tag zuvor griff Dylan während des Starts nach ihrer Hand und hielt sie fest, und wieder stellte sie überrascht fest, wie angenehm ihr diese Berührung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher