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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass
Autoren: Karen Rose
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vornübergebeugt auf dem Stuhl und nestelte zwischen ihren Knien an den Handschellen. »Eins würde ich noch gern wissen, Kates.« Sie versuchte, Zeit zu schinden.
Braves Mädchen.
Ihre Notwaffe steckte im Stiefel. Er wusste es, denn er hatte sie in den vergangenen Nächten schon oft dort herausgeholt. Sie wartete auf eine Gelegenheit, sie zu ziehen.
    »Nur eins?«, sagte Kates sarkastisch. »Beeil dich«, fügte er ungeduldig hinzu. »Oder die alte Dame hier tritt ab.«
    »Ich versuch’s ja«, fauchte Mia. »Meine Hände zittern, okay?« Sie holte Luft. »Ja«, sagte sie schließlich. »Nur eine Frage. Die Lunten. Warum so kurz? Ich habe zwei Theorien.« Sie sah spöttisch auf. »Der Seelenklempner bei uns meint, das Messer sei eine Schwanzverlängerung. Haben die kurzen Lunten dieselbe Funktion?«
    Mia reizte ihn. Damit er sie statt ihrer Mutter mit dem Messer attackierte. Und obwohl Reed sah, dass ihre Strategie nicht unklug war, drehte sich ihm der Magen um. Er zielte auf Kates’ Brust. Sobald er das Messer von Annabelles Kehle nahm, war er tot.
    Kates’ Gesicht wurde dunkelrot. »Du Miststück. Ich wusste doch, dass du lügst. Dafür wirst du bezahlen.«
    »Oder«, fuhr sie gelassen fort, »sind die Lunten deshalb so kurz, weil Sie im Prinzip nur den erwischen wollen, der Ihren Bruder wirklich umgebracht hat – sich selbst nämlich.«
    »Halt die Klappe«, zischte Kates. Sein Blick flackerte wild. Mia hatte ihn bald so weit, Reed wusste es.
    »Sie haben Ihren Bruder getötet, Andrew«, sagte sie. »Jedes Mal, wenn Sie einen Brand gelegt haben, hat ein kleiner Teil von Ihnen gehofft, dass Sie selbst dabei draufgehen. Weil Sie schuldig sind. Sie haben Shane umgebracht.«
    »Du weißt gar nichts, und du wirst sterben.« Ohne seinen Blick von ihr zu nehmen, schlug Kates mit der Rohrzange das Gasventil ab. Doch statt des zu erwartenden Zischens war nur ein kurzes Gurgeln zu hören, dann nichts mehr.
Dann zähl mal, du Arschloch,
dachte Reed befriedigt.
    Verblüfft starrte Kates auf den Gashahn, und Mia kam mit ihrer Pistole in der Hand auf die Füße. Bevor Reed sie noch warnen konnte, schleuderte Kates ihr die Rohrzange entgegen. Sie duckte sich, und Kates griff nach seinem Revolver.
    Reed feuerte seine Waffe ab, und das Krachen mehrerer Schüsse war ohrenbetäubend. Kates’ Messer fiel klappernd zu Boden und einen Sekundenbruchteil darauf auch Kates selbst. Reed stürmte in den Raum, das Funkgerät in den bebenden Händen, die tauben Finger drückten verzweifelt auf die Knöpfe. Er trat Kates die Waffe aus der Hand. »Kates am Boden. Mitchells Mutter ist verletzt.«
    Blut rann aus einer Wunde an Annabelles Kehle, aber es sprudelte nicht, also hätte es schlimmer sein können. Er rupfte ein Küchenhandtuch vom Haken und drückte es der Frau gegen den Hals. »Mia.« Er wandte sich zu ihr um und … erstarrte.
    »Verdammt, Reed, was machen Sie da?« Spinnellis wütende Stimme kam knisternd durchs Funkgerät.
    Aber Reed antwortete nicht. Konnte nicht antworten. Mia lag zusammengesunken auf dem Fußboden, ihr weißes T-Shirt rot von Blut. Mit zwei Schritten war er an ihrer Seite.
»Mia. Mia!«
Er zog ihr das Hemd hoch, und sein Herz hörte einfach auf zu schlagen. In ihrer Seite befand sich ein Loch, und das Blut schoss entsetzlich schnell heraus.
    Sie mühte sich, die Augen zu öffnen, und sie waren glasig. »Reed. Hast du ihn erwischt?«
    Er befreite sich von seinem Mantel und riss an seinem Hemd. Er musste die Blutung stoppen. So schnell konnte die Ambulanz nicht hier sein.
    »Ich habe ihn, Liebling. Halt still. Hilfe ist unterwegs.«
    »Gut«, sagte sie. Das Stöhnen klang entsetzlich rasselnd. »Das tut weh.«
    Mit bebenden Händen drückte er sein Hemd auf die klaffende Wunde. »Ich weiß, mein Herz.«
    Sie sog mühsam die Luft ein. »Du hättest mir die Hundemarken nicht abnehmen dürfen, Solliday.«
    Die Tür flog auf, und die Notfallambulanz stürmte herein, gefolgt von einem Haufen Uniformierter, vorneweg Marc Spinnelli und Murphy. Murphy zerrte Reed aus dem Weg, damit die Sanitäter Mia auf eine Trage heben konnten. »Der Blutdruck sinkt rapide. Schnell!«
    Betäubt sah Reed zu, wie sie sie im Laufschritt hinausbrachten und in den Krankenwagen schoben.
    Ein anderes Team trug Annabelle Mitchell hinaus. Sie lebte, war aber bewusstlos. Spinnelli ging neben Kates auf die Knie und drückte die Finger an seine Kehle. »Er ist tot.« Dann erhob er sich. Sein Gesicht war totenbleich. »Ein Schuss in die Brust,
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