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Heirate mich, Prinzessin!

Heirate mich, Prinzessin!

Titel: Heirate mich, Prinzessin!
Autoren: OLIVIA GATES
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war doch längst vorbei, dass sie ihm gegenüber solch negative Gefühle gehegt hatte.
    Längst hatte sie die Wahrheit erkannt und begriffen, dass sie ihn nie heiraten würde, wenn sie es nicht aus vollem Herzen wünschte. Und sie wusste auch, dass sie ihn in den vergangenen sechs Jahren sofort losgeworden wäre, wenn sie es denn wirklich gewollt hätte.
    Jetzt fürchtete sie viel mehr die Stimme, die ihr zuflüsterte, dass Ferruccio sie vielleicht wirklich irgendwann in die Wüste schicken würde, und sie verschloss ihre Ohren davor, so gut es ging.
    „Ich dachte, die Zeiten, in denen wir uns Gemeinheiten an den Kopf geworfen haben, wären endgültig vorbei“, bemerkte Ferruccio. „Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass du die Situation jetzt akzeptierst und die Vorteile erkennst.“ Er wartete auf ihre Antwort, doch sie brachte kein Wort heraus, und er schien ihr Schweigen falsch zu deuten. „Ich wollte das Beste daraus machen und Dinge für dich tun, die nur ich zuwege bringen kann.“
    Also das war es, was er tat. Er machte das Beste draus. Plötzlich waren ihre ganze Vorfreude und der Optimismus wie weggeblasen. Hoffnungslosigkeit trat an ihre Stelle, und sie fragte leise: „Und, bringst du alles zuwege?“
    Er betrachtete sie nachdenklich. „Nein, nicht alles.“
    Danach saßen sie schweigend da und warteten, bis die königliche Garde hinter den Thron trat, als der Kardinal von Castaldinien erschien.
    Ferruccio stand auf, nahm Clarissas Hand und trat mit ihr nach vorn. Es war jetzt ganz still im Theater, und die perfekte Akustik bewirkte, dass die Worte des Kardinals bis in die letzte Reihe zu hören waren, obwohl er dem Publikum den Rücken zuwandte.
    Er sprach die altehrwürdige Hochzeitsformel, die in Castaldinien üblich war, doch als er Ferruccio bedeutete, die Worte zu wiederholen, befahl ihm dieser mit einer Geste fortzufahren.
    Verwundert, aber nicht bereit, vor laufenden Kameras mit dem zukünftigen König zu streiten, fuhr der Geistliche fort. Als er jenen Teil des Gelöbnisses erreichte, der mit „Ja, ich will“ beantwortet werden musste, stoppte ihn Ferruccio. Clarissa war genauso verwirrt wie der Kardinal.
    Nun wandte Ferruccio sich an seine Braut. „Ich habe heute genug Formeln wiederholt. Das, was ich dich zu fragen habe, will ich in meinen eigenen Worten tun. „Willst du, Clarissa D’Agostino, meine Löwin, meine Königin, meine Retterin aus der Dunkelheit, mir erlauben, dein Beschützer zu sein, dein Geliebter und dein Mann?“
    Sie sah zu ihm auf. Zu viele Gedanken wirbelten in ihrem Kopf durcheinander.
    Es gab für sie nur eine Antwort.
    Mit einem erstickten „Ja, ich will“ schlang sie ihm die Arme um den Hals und schmiegte sich an ihn.
    Er hielt sie ganz fest. „Dann gebe ich dir alles, was ich bin, bella regina .“
    Die Gäste sprangen von ihren Sitzen auf und applaudierten begeistert.
    Nachdem sich der Tumult, ausgelöst durch das ungewöhnliche Ehegelöbnis, gelegt hatte, nahmen Ferruccio und Clarissa wieder auf ihrem Thron Platz. Clarissa zitterte so sehr, dass sie sich kaum aufrecht halten konnte, doch sie bemerkte, dass Ferruccios Blick nicht ihr galt. Es versetzte ihr einen Stich, als sie sah, dass er zu Gabrielle hinüberschaute, die seinen Blick erwiderte. Ferruccio zwinkerte ihr verschwörerisch zu.
    Ehe Clarissa jedoch Zeit hatte, sich besorgt zu fragen, was das zu bedeuten hatte, wandte sich Gabrielle an Durante und schien ihn eindringlich um etwas zu bitten. Durante schüttelte den Kopf, bis Gabrielle schmollte. Seufzend gab er auf, erhob sich und ging Richtung Bühne. Gabrielle strahlte, und Ferruccio hob den Daumen als Zeichen der Anerkennung.
    Was, in aller Welt, geht hier vor, dachte Clarissa verstört.
    Als Durante die Bühne betreten hatte, kam er zu ihnen und flüsterte, sodass nur sie und Ferruccio es hören konnten: „Dafür wirst du mir bezahlen, mein Freund.“
    Clarissa packte Ferruccios Arm. „Was ist hier eigentlich los?“
    Er lächelte. „Schau hin. Oder besser: Hör zu.“
    Durante kam an die Rampe und sprach zum Publikum: „Dies ist für meine Schwester und Königin, Clarissa.“
    Dann begann er zu singen.
    Voller Verblüffung schaute Clarissa von ihm zu Ferruccio. Durante konnte singen? Und Ferruccio hatte es gewusst? Und es war sein Hochzeitsgeschenk für sie, dass ihr Bruder hier zum ersten Mal öffentlich auftrat?
    Durante sang göttlich, und als er die Arie „Nessun Dor ma“ – „Niemand schläft“ – aus Puccinis Oper
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