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Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)
Autoren: Chris Knopf
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und nicht bereit, nachzugeben.
    Es war eine seltsam lautlose Angelegenheit. Man hörte nur das gelegentliche Klatschen einer auftreffenden Faust und das durch den körperlichen Kontakt erzeugte Scharren und Knirschen. Das Stöhnen und Knurren zorniger Männer in einem tödlichen Kampf.
    Little Boy zog einen winzigen Revolver aus der Jacke und warf ihn mir zu. Er gestikulierte in Jenkins’ Richtung.
    »Falls er sich rührt, knallen Sie ihn ab«, kommandierte er.
    Ich hatte nur selten eine Waffe in der Hand gehalten, aber ich hatte viel ferngesehen. Ich wusste, wie man aussehen musste, als wüsste man, was man tat.
    Little Boy schritt in das Durcheinander und landete einen brutalen Schlag im ersten Gesicht, das sich ihm bot. Als der Kerl zusammenbrach, verpasste er den nächsten seinem eigenen Mann.
    Zwei Männer am Boden.
    Die anderen Typen, Jenkins’ wie Little Boys Männer, drehten sich instinktiv zur neuen Bedrohung um und nahmen die Hände runter, damit Little Boy auch ihnen Strafschläge verpassen konnte. Innerhalb von zehn Sekunden waren alle Kämpfer gefechtsunfähig am Boden.
    Dann schoss Jenkins auf Little Boy.
    Ein bisschen langsam am Abzug, schoss ich sogleich Jenkins nieder, mehr oder weniger.
    »Scheiße, Mann, das geht doch nicht«, rief Jenkins, mit der Hand seinen Oberschenkel umklammernd, wo ihn meine Kugel gestreift und ihn zu Boden geschickt hatte. Mit den Armen rudernd, versuchte er, wieder auf die Beine zu kommen, was ihm schließlich gelang, und richtete die Waffe auf mein Gesicht. Doch ehe er den Abzug drücken konnte, hatte Little Boy auf ihn geschossen, diesmal in die Körpermitte. Er sackte zusammen, panisch das Einschussloch zudrückend. Ich erkannte rasch den Grund, als ich den Blutschwall über seine dunklen Finger strömen sah.
    »Scheißkerl«, fluchte er mit einem Blick auf seinen Magen. »Ich hasse es, wenn man auf mich schießt.«
    In puncto letzte Worte waren diese vermutlich genauso gut wie alle anderen. Er zuckte noch ein paarmal, dann regte er sich nicht mehr.
    Little Boy kauerte auf dem Boden, die Waffe fest in einer Hand, die andere Hand an eine muskulöse Stelle seines Brustkorbs unter der Achselhöhle gepresst. Seine Jacke war voll Blut, aber er grinste.
    »Der Blödmann konnte nicht schießen, das ist mal sicher«, sagte er.
    Ich ging zu ihm hinüber.
    »Was zum Teufel ist hier gerade passiert?«, fragte ich.
    »Reine Geschäftssache. Geht halt manchmal ein bisschen wild zu. Sind welche von unseren Jungs tot? Ich will mich nicht zu viel bewegen, sonst würde ich selbst nachsehen.«
    Ich schaute mir das Gemetzel näher an.
    »Sieht nicht so aus«, antwortete ich. »Aber Jenkins ist auf jeden Fall hinüber.«
    »Blöder Hund. Versucht, mich abzuknallen. Wofür hält er mich, für einen Touristen?«
    »Wie schlimm ist es?«, fragte ich.
    »Kann nicht besonders schlimm sein, ich rede ja mit Ihnen, oder?« Er tastete den Wundbereich ab, und als er die Hand wegzog, tropfte Blut herab. »Aber vielleicht sollte ich das hier stopfen lassen. Oder?«
    Ich ließ Little Boy allein und nahm Jenkins den Rucksack ab, dann ging ich zu dem Einzigen von Jenkins’ Mannschaft, der noch am Leben und bei Bewusstsein war. Obwohl es nicht sicher schien, dass dies so bleiben würde. Ich drückte ihm den Lauf ins Gesicht.
    »Betrachten Sie die Übergabe als abgeschlossen«, teilte ich ihm mit. »Richten Sie Three Sticks aus, wir würden es begrüßen, wenn es bei der nächsten Transaktion nicht wieder zu einem Schusswechsel käme. Sie könnten lügen und behaupten, wir hätten angefangen, aber Sie wissen, dass dies nicht stimmt. Dass Sie die Ware behalten dürfen, ist ein Zeichen meines guten Willens. Haben Sie mich verstanden?«
    Er nickte zögernd. »Haben Sie mich verstanden?«, wiederholte ich, mit der Waffe zuckend.
    Er nickte nachdrücklicher.
    »Ich hab’s verstanden«, antwortete er. »Jenkins war ein Vollpfosten.«
    Als wir alle wieder im Minivan saßen, sagte ich Little Boy, er müsse ins Krankenhaus.
    »Nicht nötig«, wehrte er ab. »Unser Typ aus Hartford ist schon unterwegs. Er ist schneller bei Ihnen zu Haus, als man mich in der Notaufnahme durchchecken könnte. Es ist besser so. Das hier ist gar nichts«, fügte er mit einem Nicken auf seine Wunde hinzu.
    Dann wurde er bewusstlos. Ich war versucht, die Situation auszunutzen und ihn einfach zum nächsten Krankenhaus zu fahren, aber einer seiner Jungs ahnte es und befahl mir zu tun, was Little Boy gesagt hatte. Ich gehorchte.
    Als wir
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