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Hashimoto und Basedow

Hashimoto und Basedow

Titel: Hashimoto und Basedow
Autoren: Berndt Rieger
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zu tun haben. Diese sollten auf jeden Fall verhindert werden. Und die Drohgebärden von Ärzten, die ihren Klienten Schilddrüsenoperationen damit aufdrängen wollen, sollten aufhören. Die in diesem Zusammenhang häufig gemachte Aussage, dass Knoten ja womöglich zum Krebs »entarten« könnten, ist schlichtweg falsch. Knoten bleiben in der Regel das, was sie von Anfang an waren, nämlich entweder gutartig oder bösartig. Man könnte heute wahrscheinlich über 90 Prozent aller PatientInnen, die operiert werden sollen, mit anderen sanften Heilmethoden weit effektiver und unter Erhaltung der Schilddrüse behandeln. Denn die Schilddrüse ist ja ein überaus kluges und feinfühliges Organ, das auf wohlbedachte und abgemessene therapeutische Reize durchaus zu reagieren weiß. Wie oft ist es mir gelungen, durch ein paar Kügelchen einer homöopathischen Arznei Schilddrüsenknoten zum Schrumpfen zu bringen! Wie oft sind diese von selbst verschwunden, weil ein großer seelischer Konflikt, eine innerliche »Verknotung«, durch irgendwelche Umstände behoben wurde! Heilungen stehen gerade bei der Schilddrüse in der naturheilkundlichen Praxis an der Tagesordnung. Denn die Schilddrüse ist nicht nur das Organ, das unsere innerliche Entfaltung bewirkt, sondern auch eines, das selbst durchaus bereit ist, in Richtung einer Heilung zu »arbeiten«. Dafür braucht die Schilddrüse wenig mehr als eine ausreichende Versorgung mit Jod in der Nahrung und im Krankheitsfall eine gute Schilddrüsenpflege mit Schüßler-Salzen, Bachblüten, Homöopathie, Heilpflanzen und Temperaturanwendungen. Das sind alles Heilreize, die als überaus sanft gelten dürfen und deshalb von einem so intelligenten Organ auch am besten verstanden werden können. Diese Reize sollten der Schilddrüse immer erst angeboten werden, bevor man überhaupt an chirurgische Eingriffe denkt.
Autoimmunerkrankungen
    Bevor wir gezielt auf Schilddrüsenerkrankungen eingehen, soll noch ein kurzer Blick auf Autoimmunerkrankungen geworfen werden. Wie das Wort schon sagt, scheint hier das Immunsystem des Körpers, statt feindliche Eindringlinge abzuwehren, die eigenen Organe anzugreifen, wobei beispielsweise im Fall des Morbus Hashimoto die ganze Schilddrüse aufgelöst wird, spurlos verschwindet … sodass man später gar nicht auf den Gedanken kommen könnte, dass hier einmal eine Schilddrüse war. Da ist schon die Frage erlaubt: Warum macht ein Körper das? Vor allem: Welche Gewebe und Organe des Körpers können denn dermaßen als Feinde definiert werden?
    Autoimmun-
erkrankungen – Ausdruck des westlichen Lebensstils?
    Es gibt heute 60 bekannte Autoimmunerkrankungen. Die Wissenschaft schreitet fort, wird immer genauer. Vielleicht erkennt man deshalb auch eher, was früher unter den Tisch gefallen ist. Trotzdem bleibt die These zulässig, dass es früher wohl keine oder nur sehr wenige dieser Erkrankungen gegeben hat. Autoimmunkrankheiten sind modern. Sie sind meiner Meinung nach Ausdruck unseres westlichen Lebensstils, bei dem sich einiges geändert hat. Früher gab es ein Urvertrauen in Gemeinschaften, enge Familienbande, Sippen, Religionsverbände, das so heute nicht mehr gegeben ist. Wir leben in einer Zeit, in der wir häufig von unserer Umgebung als Gegner erkannt werden – fast so wie Zellen in einem Organismus, in dem sie früher einfach dazugehört haben, nun aber von Immunzellen angegriffen werden. Meiner Meinung nach spiegeln Autoimmunerkrankungen nur ein Phänomen unserer westlichen Gesellschaft. Bei den Autoimmunerkrankungen betrifft dieses Phänomen vor allem die äußeren und inneren Oberflächen des Körpers, darüber hinausgehend aber auch die Leistungszentren wie die Leber, die Niere oder das Gehirn. Es ist meine therapeutische Erfahrung, dass man einen Menschen mit multipler Sklerose, bei der Gehirn- und Rückenmarkszellen von dieser Autoaggressivität befallen werden, mit Menschen vergleichen kann, die einen Lupus erythematodes oder ein Goodpasture-Syndrom haben, bei dem die Niere betroffen ist, und dass diese Menschen innerlich wiederum mit Patienten übereinstimmen, die an einem Morbus Basedow oder einer Hashimoto-Thyreoiditis leiden. In allen Fällen gibt es meiner Erfahrung nach eine Lebenssituation oder einen seelischen Kernkonflikt, bei dem Grenzüberschreitungen zur »Organüberforderung« führen. Selbstzweifel sind die Grundlage dieses Mechanismus, der Mensch wurde von außen dazu gezwungen, eigene Gefühle, Gedanken oder Handlungen
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