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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist
Autoren: F. Paul Wilson
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dunklen Van – und den Wagen dann irgendwo stehenlassen.«
    »Nicht Thomas«, sagte sie. »Wir sind ihm etwas schuldig.«
    Jack betrachtete Thomas’ gekrümmte, blutige Leiche. »Ja, ich glaube, das sind wir wirklich. Okay, dann lasse ich die Leichen irgendwo liegen, rufe den örtlichen Sheriff an und beschreibe ihm, wo er sie finden kann. Und dann sollen die Verbrechensspezialisten versuchen, das Was, Wo, Wann und Wie herauszubekommen.«
    »Meinen Sie, daß sie diese Sache aufklären können?«
    »Nicht, wenn ich die Leichen weit genug wegbringe. Aber die andere Frage lautet, wie werden Sie mit der drahtlosen Energie und der gesamten Technik verfahren, nun, da Sie die alleinige Eigentümerin sind?«
    »Ich glaube, ich sollte sie der Welt offenbaren. Aber wenn das stimmt, was Thomas über die Patente erzählt hat, kann ich mich auf einen langen Kampf gegen die Patentinhaber einrichten. Offen gesagt, will ich vorerst von Anwälten nichts mehr wissen.«
    »Da sind noch immer die Japaner. Yoshios Regierung wird sicherlich eine Menge dafür bezahlen.«
    »Sie klingen, als gefiele Ihnen diese Vorstellung.«
    »Ja, sicher, man sollte das Geld nehmen und sich aus dem Staub machen und alles andere den Anwälten überlassen.«
    »Wissen Sie«, sagte sie, »eigentlich ist es mir egal, wieviel die Leute dafür bezahlen wollen. Die Vorstellung, von etwas zu profitieren, was die Handschrift dieses Mannes trägt, verursacht mir Übelkeit.«
    »Dann bleibt nur noch übrig, die Technologie jedem zur Verfügung zu stellen, der sie haben will. Die Einzelheiten im Internet zu veröffentlichen …«
    Ihre Augen blitzten, als sie ihn fixierte. »Zusammen mit Bildern von Thomas und mir?«
    »Hey, das habe ich nicht gemeint. Ich meinte, daß das Internet jedem, der diese Technologie weiterentwickeln möchte, freien Zugang zu den Plänen ermöglichen sollte.«
    »Aber was ist mit Ihnen?« fragte sie. »Ein Drittel von nichts ist nichts. Ich hasse es, mir vorstellen zu müssen, daß Sie mit leeren Händen aus der Sache herauskommen, Jack. Ich meine, Sie wurden tätlich angegriffen und beinahe getötet.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Ich könnte das Geld sowieso nicht annehmen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich im großen und ganzen schon alles habe, was ich mir wünsche.«
    Alicias graue Augen wurden weich, als sie ihn ansah. »Haben Sie das? Haben Sie das wirklich?«
    »Ja, irgendwie schon. Und was ich nicht habe, kann ich mir mit Geld nicht kaufen, daher lassen Sie mich aus der Sache heraus und tun Sie, was Sie tun müssen.«
    Und die Wahrheit war, daß Jack keinerlei Möglichkeit sah, wie er den Geldsegen verstecken sollte, den auch nur ein kleiner Anteil an der drahtlosen Energie ihm bescheren würde. Er müßte seine Tarnung aufgeben, um seinen Anspruch darauf anzumelden, und dazu war er noch nicht bereit. Noch nicht einmal für eine Milliarde.
    »Jack«, sagte sie, während sie den letzten Stoffstreifen befestigte. Und nun klang sie müde und niedergeschlagen. »Ich weiß nicht, was ich tun muß. Ich muß erst einmal in Ruhe über alles nachdenken.«
    »Nun«, sagte er, stand auf und zog seine Jeans hoch, »während Sie nachdenken, fange ich schon einmal damit an, die Gefallenen einzusammeln.«

13

    Jack brauchte eine Weile, um alle sechs Leichen in Bakers Lastwagen zu laden. Vor allem die beiden im Wald kosteten ihn Zeit. Eine Schneedecke von knapp zwei Zentimetern hatte sich angesammelt, als er endlich mit dem letzten – Kernel – eintraf.
    Er konnte schon bald losfahren. Er würde sich mit seiner Fracht erst auf den Weg machen, wenn es dunkel war. Das letzte, was er brauchen konnte, war, daß jemand durchs Heckfenster schaute und ein halbes Dutzend Leichen sah.
    Jack dachte, daß Kernel tot sei, doch er erschreckte Jack, indem er ein Ächzen von sich gab, als er auf Baker gelegt wurde.
    »Bitte. Einen Arzt … die Schmerzen …«
    Das war nicht gut. Falls Kernel tatsächlich durchhielt, bis er gefunden wurde, könnte irgendein Künstler mit Skalpell und Nähfaden ihn tatsächlich retten. Und das ginge nicht, ganz und gar nicht.
    »Ich habe es Ihnen doch schon erklärt«, sagte Jack. »Die Leute von JAL 27 haben dafür gestimmt, daß es für Kernel keinen Arzt geben soll.«
    Der Araber flüsterte etwas, das Jack nicht verstand. Er beugte sich zu seinem Mund hinab.
    »Flugzeug … nicht ich.«
    »Aber Sie wußten darüber Bescheid, nicht wahr, Sie mieses Schwein.«
    Er sah die Antwort in Kernels glasigen Augen.
    Das Adrenalin
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