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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit
Autoren: Timothy Zahn
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frühere Nervosität war eiskalter Professionalität gewichen. »Ich bitte um die Erlaubnis, sie anzugreifen.«
    »Erlaubnis erteilt«, entgegnete Pellaeon. »Aber nur mit Turbolasern.«
    Ardiff warf ihm einen scharfen Blick zu. »Keine Jäger?«
    »Noch nicht«, teilte Pellaeon ihm mit, der den Himmel nach den Angreifern absuchte. Wahrscheinlich flogen sie nach ihrem verrückten Sturzflug achtern immer noch eine weite Kehre. »Ich habe mit den Preybirds etwas anderes vor.«
    Ardiff sah sich rasch um. »Admiral, bei allem schuldigen Respekt, ich bitte Sie dringend, das noch einmal zu überdenken«, sagte er dann mit einer Stimme, die kaum laut genug war, daß Pellaeon sie verstehen konnte. »Dieser Schlachtkreuzer ist mit ernstzunehmenden Waffen vollgestopft. Er ist beim ersten Mal zu schnell geflogen, um uns größere Schäden zuzufügen, aber diese Art Übermut hält meistens nicht lange vor. Wenn wir nicht die Jäger einsetzen, um sie auf Distanz zu halten, dann fordern wir den Ärger geradezu heraus.«
    »Ich verstehe Ihre Besorgnis, Captain«, erklärte Pellaeon. Die Angreifer waren mittlerweile wieder in Sicht gekommen; ferne Punkte, die beinahe lässig zu ihrem zweiten Anlauf wendeten. »Aber ich habe meine Gründe. Befehlen Sie den Turbolaser-Batterien, sich bereitzuhalten.«
    Er konnte sehen, wie Ardiffs Halsmuskeln arbeiteten, doch der Captain reagierte bloß mit einem knappen Nicken. »Turbolaser-Crews, bereithalten«, rief er barsch.
    »Vertrauen Sie mir, Captain«, sagte Pellaeon leise. Er gab sich Mühe, nicht zu lächeln, als seine Gedanken zehn Jahre in die Vergangenheit zurückgingen. Damals war er der ernsthafte Captain gewesen, der auf demselben Deck gestanden und auf die denkbar diplomatischste Weise versucht hatte, seinen Vorgesetzten mitten in einer angespannten Gefechtssituation zur Vernunft zu bringen. Er hatte natürlich weit mehr Erfahrung als Ardiff gehabt, aber das hatte seine Frustration nur beträchtlich verstärkt, als er hilflos dabeigestanden und zugesehen hatte, wie die Schimäre in die sichere Katastrophe steuerte.
    Und doch hatte Thrawn ihm nie einen Verweis für seine Unverschämtheit oder seinen Mangel an Verständnis erteilt. Er hatte lediglich in aller Ruhe weiter seine Pläne verfolgt und die Ergebnisse für sich selbst sprechen lassen.
    Pellaeon konnte nur hoffen, daß die Resultate seiner Pläne auch nur halb so beredt sein würden.
    Die Angreifer hatten ihre Kehre vollendet und wandten sich wieder der Schimäre zu. »Da kommen sie«, rief der Sensoroffizier. »Es scheint, als würden sie dieses Mal von der Seite angreifen.«
    »Sie fürchten, in die Kommandoaufbauten zu rasen«, bemerkte Pellaeon. »Das muß bedeuten, daß eines oder mehrere ihrer Schiffe beim letzten Mal nicht rechtzeitig ausweichen konnte.«
    »Oder sie suchen einfach die Abwechslung«, brummte Ardiff; Enttäuschung brodelte unter den Worten.
    Wieder flackerten Erinnerungen auf, und wieder unterdrückte Pellaeon sorgsam ein Lächeln. Zu diesem Zeitpunkt, in der Hitze des Gefechts, wäre ein Lächeln etwas, das Ardiff ganz gewiß nicht verstehen würde. »Turbolaser, bereit«, sagte er. »Feuern Sie nach eigenem Ermessen.«
    Die Angreifer sausten mit feuerspeienden Waffen auf sie zu. Die Turbolaser der Schimäre erwiderten das Feuer, und ein paar Sekunden lang verwandelte sich der Himmel vor der Brücke in ein grelles Tableau aus grünem und rotem Feuer.
    Und dann waren die Angreifer verschwunden, suchten abermals das Weite, und die ehrfurchtgebietenden Waffen des Sternzerstörers schwiegen. »Schadensmeldungen?« rief Pellaeon.
    »Nur geringe Schäden«, drang der Bericht aus dem Mannschaftsschacht an Steuerbord. »Drei Zielerfassungssysteme von Turbolasern in Quadrant eins wurden ausgeschaltet, und wir haben einige minimale Hüllenbrüche am Bugkamm, die bereits versiegelt wurden.«
    »Sie versuchen, sämtliche Turbolaser in Quadrant eins auszuschalten«, murmelte Ardiff. »Sobald sie das geschafft haben, kann sich der Schlachtkreuzer über den Bug setzen und den Rumpf unter Beschuß nehmen.«
    »Das scheint ihre Absicht zu sein«, stimmte Pellaeon zu. »Feindschäden?«
    »Unbekannt, aber wahrscheinlich minimal«, meldete der Sensoroffizier. »Die überlappende Konfiguration ihrer Schutzschilde ist ziemlich robust – es ist nicht leicht, da durchzustoßen.«
    »Aber es handelt sich in erster Linie um Strahlenschilde?« wollte Pellaeon wissen.
    »Ja, Sir, zumindest bei dem Schlachtkreuzer«, bestätigte
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