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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit
Autoren: Timothy Zahn
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sich und stellte das Kom auf eine allgemeine Breitbandfrequenz ein. »Hier spricht General Wedge Antilles vom Renegaten-Geschwader der Neuen Republik. Ich rufe die Leresen-Streitkräfte«, lautete die Durchsage. »Sie dringen ohne Erlaubnis in das Gebiet der Bothans ein. Bitte, erklären Sie Ihre Absichten.«
    »Diese Angelegenheit geht Sie nichts an, Renegaten-Geschwader«, erwiderte eine erstaunlich melodische Stimme. »Dies ist ein privater Disput zwischen den Regierungen der Leresai und der Bothans.«
    Wedge warf einen Blick auf seine Scanner. Noch kein Zeichen von Bel Iblis und dem Wanderfalken. »Darf ich nach dem Gegenstand dieses Disputs fragen?«
    »Tod und Auflösung«, antwortete die melodische Stimme. »Der Tod von zwei Leresai durch die Hände der Bothans und die Weigerung der Bothans, sie aufzulösen.«
    Wedge verzog das Gesicht und schaltete auf die interne Frequenz der Renegaten um. Hier lag eindeutig ein terminologisches Problem vor; irgendeine spezifische Vorstellung der Leresai oder eine Wendung, die sich nicht angemessen in Basic übertragen ließ. Doch darüber hinaus gab es da noch etwas anderes, das er hier nicht ganz verstand.
    »Hat jemand eine Ahnung, wovon der redet?« fragte er.
    »Bleiben Sie dran, ich gehe die Aufzeichnungen durch«, gab Renegat Elf zurück. »Ich hab’ da so eine Ahnung… ja, da haben wir’s schon. Während der Unruhen um das Zentralgebäude der Vereinten Clans wurden zwei Leresai getötet. Beide wurden erschossen, einer, kurz bevor der Mob in das Gebäude eindrang.«
    »Danke«, sagte Wedge und schaltete um. »Leresen-Commander, ich verstehe den Zorn über Ihren Verlust. Was verlangen Sie von den Bothans als Entschädigung?«
    »Das leresenische Gesetz ist überaus präzise«, entgegnete der Nichtmensch. »Klaue um Klaue, Horn um Horn, Leben um Leben. Einer, der schuldig ist – oder zehn Unschuldige seines Stammes.«
    Ein kalter Schauer rieselte Wedge über den Rücken. »Was meinen Sie mit zehn Unschuldigen?« fragte er vorsichtig.
    »Die Bothans haben sich geweigert, uns Angehörige jener Clans auszuliefern, die zwei unbewaffnete Leresai getötet haben«, erwiderte die Stimme gleichmütig. »Daher müssen zwei Leben mit zwanzig bezahlt werden.«
    Diese mathematische Genauigkeit, dachte Wedge. Aber wie genau dachten sie wohl, einen solchen Coup mit sämtlichen Bothans durchzuführen, die sich sicher unter ihrem planetaren Schutzschirm zusammendrängten…
    »Oh-oh«, sagte Renegat Vier leise. »Vektor drei-sechs zu vier-eins.«
    Wedge sah hin. Hinter und unterhalb von ihnen kam soeben um die Krümmung des planetaren Horizonts eine kleine Raumstation in Sicht.
    »Eine in niedriger Umlaufbahn stationierte Null-G-Kristallverarbeitungsanlage«, fuhr Renegat Vier düster fort. »Mon-Cal-Bauart. Wenn ich mich recht erinnere, besteht die übliche Besatzung aus fünfzehn bis zweiundzwanzig Arbeitern.«
    Wedge verkniff sich einen Fluch und stellte die interne Frequenz ein. »Abfangkurs«, befahl er. »Ich will uns zwischen der Station und den Leresai haben.«
    Er schaltete das Kom wieder um, als er Energie in den Antrieb leitete. »Ich verstehe Ihren Zorn und Ihre Enttäuschung über die Bothan-Regierung«, teilte er dem nichtmenschlichen Commander mit. »Aber Sie müssen auch verstehen, daß wir nicht einfach tatenlos zusehen können, wie Sie Unschuldige umbringen. General Garm Bel Iblis wird in Kürze hier eintreffen. Möglicherweise kann er vermitteln…«
    »Es kann keine Vermittlung geben«, sagte der Leresai mit einem Anklang von Endgültigkeit in der Stimme. »Das Gesetz ist das Gesetz, und seine Forderungen müssen erfüllt werden. Weder Sie noch sonst jemand wird uns aufhalten.«
    Ein Klicken war zu hören, und das Gespräch war zu Ende. »Vielleicht nicht«, brummte Wedge vor sich hin, während er wieder auf die Renegaten-Frequenz umschaltete. »Aber wir können es ganz sicher versuchen. Alles klar, Renegaten, jetzt wird es ernst. S-Flügel in Angriffsposition.« Er griff nach dem Schalter…
    »Nein!« schnappte Renegat Neun plötzlich. »Nicht die S-Flügel schließen.«
    Wedge hielt inne; seine Hand schwebte über dem Schalter. »Warum nicht?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Renegat Neun, dessen Stimme vor Anspannung tonlos war. »Irgendwas stimmt nicht. Ich kann nicht genau… aber irgend etwas ist definitiv nicht in Ordnung.«
    »Renegaten-Führer«, fragte Renegat Acht.
    »Dranbleiben«, entgegnete Wedge und stellte sein Kom auf die Frequenz von Renegat
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