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Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Titel: Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)
Autoren: Diana E. Grant
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ist Frau Doktor Aschenbrauer«, bemerkt Francesco und deutet auf die Frau im Hintergrund.
    Ich war vorhin so in Rage, dass ich mein Augenmerk gar nicht auf sie gerichtet habe. Im Bett war sie zuvor jedenfalls nicht, aber wo war sie dann? Und wann zum Teufel hat sie sich eigentlich angekleidet beziehungsweise war sie überhaupt ausgezogen?
    »Du hast mir nie von einer Ärztin erzählt, mit der du schläfst, das hätte ich mir gewiss gemerkt«, versichere ich ihm trocken.
    »Wir schlafen nicht zusammen!«
    »O natürlich! Entschuldigung, mein Fehler!«
    »Ich habe dir von ihr erzählt. Sie hilft mir lediglich bei der Bewältigung meines Problems«, stammelt er verlegen hervor.
    »Na, das ist aber nett von Ihnen«, sage ich zu ihr. »Vielen Dank auch, Frau Doktor!«
    »Entschuldigung, aber ich glaube, wir regeln das besser unter uns. Wären Sie so freundlich, uns jetzt bitte allein zu lassen, ja?«, ersucht Francesco Frau Doktor Scheinfromm und diese verabschiedet sich tatsächlich im Anschluss an die Aufforderung ihres Gönners aus dem Zimmer!
    Die Stimmung ist bedrückend. Francesco lässt mich los, sperrt die Tür hinter dem entschwindenden Hintern von Madam wieder ab und schaltet anbei noch das Licht aus. Nur die Kerzen erhellen mit einmal den Raum. Die Rosen liegen zerstreut über das triefende Bett und die Vase lungert inmitten des Gelasses und zeugt von dem brutalen Unwetter, das eben durch diesen Raum gefegt ist! Francesco nimmt meinen Arm, schleift mich ins Badezimmer und setzt mich bestimmend auf den Badewannenrand. Er ist noch immer wie Gott ihn schuf und kramt energisch ihm Erstehilfekasten des Hotels. Ich bemerke erst jetzt, dass ihm ein schmales Blutrinnsal über den Oberschenkel läuft und ein zweites Gerinne macht sich auf seinem Handrücken breit. Ich weiß, dass ihm das Ganze nur allzu recht geschieht, und dass er es bei Gott nicht anders verdient hat, aber augenblicklich tut er mir ein kleines bisschen leid – so wie er hier nackt herumsteht und ungeschickt im Koffer nach dem geeigneten Verbandsmaterial sucht.
    »Gib schon her!«, sage ich forsch und grapsche nach dem Koffer, um einen Tupfer und etwas Desinfektionsflüssigkeit herauszuholen. »Setz dich!«
    Er ist folgsam und nimmt nun an meiner Stelle am Badewannenrand Platz. Nachdem ich mich mit dem getränkten Wattebausch vorsichtig seiner Wunde nähere, zuckt er unter der Berührung leicht zusammen. Nun, die Wunden sehen schlimmer aus, als sie sind - Gott sei Dank! Es handelt sich lediglich um leichte Abschürfungen.
    Wir sprechen bislang kein Wort. Die Musik ertönt nach wie vor aus dem Nebenraum und scheint uns daneben ein wenig zu entspannen.
    Nachdem ich die Wunden gesäubert habe, marschiere ich gemächlich in das Zimmer zurück. Ich muss unbedingt meine Gedanken ordnen! Hier stimmt aber auch schon rein gar nichts mehr. Francesco eilt mir im Bademantel hinterher, umarmt mich von rückwärts, befreit mit einer zärtlichen Geste eine Seite meines Halsbereiches von meinem zersausten Haar und beginnt, sanft meinen Nacken zu küssen. Ich erschaudere zuerst bei seiner Berührung. Aber mein pulsierender Körper wehrt sich sofort gegen eine aufkommende Leidenschaft.
    »Wie stellst du dir das weiter vor?«, will ich nüchtern wissen. »Soll ich das Ganze vergessen und so tun, als ob es nie stattgefunden hätte?«
    »Nein! Lass mich bitte erklären!« Er behält die Umarmung bei und wir blicken beide aus dem Fenster in einen spärlich beleuchteten Park. »Ich habe dir doch erzählt, dass es hier in der Stadt einen Arzt gibt, der mir eventuell weiterhelfen kann.«
    »Du hast nichts von einer Ärztin gesagt, da bin ich mir ganz sicher.«
    »Das ist richtig! Ich wollte dich anfangs nicht verunsichern und nach dem Eklat in Mailand, wo du ausgerastet bist, als Bibiana ihren Arm auf mein Bein gelegt hat, dachte ich mir, ich spare diese Beichte komplett auf. Ab diesem Zeitpunkt hättest du mir wahrscheinlich ohnehin nicht mehr vertraut und nun das hier!«
    »Wie lange geht das schon?«
    »Seit einem halben Jahr.«
    »Ein halbes Jahr? Na, prima!«
    »Erinnerst du dich an unser erstes Treffen, nach dem Kino?«
    »Natürlich!«
    »Da bin ich zuvor gerade von meiner vierten Sitzung zurückgekommen.«
    »Sitzung nennt sich das Ganze also, so, so!«
    »Wir haben keinen Sex!«
    »Dann erklär’ mir bitte, was ihr sonst treibt?«, fordere ich ihn auf, und lehne mich behutsam und erschöpft an ihn an.
    »Nun, ich habe dir dazumal erklärt, dass die Methodik, die
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