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Hallo Doktor

Hallo Doktor

Titel: Hallo Doktor
Autoren: Kristi Gold
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ich denn noch für Sie tun?”
    „Ich möchte nur noch eine Minute Ihrer Zeit.”
    Sie blieben vor den Fahrstühlen stehen, und Michelle musste zu Nick aufschauen, was ihr nicht oft bei Männern passierte, da sie über einem Meter fünfundsiebzig groß war.
    „Ihr Fahrstuhl ist da, Michelle”, rief Dr. Rainey und hielt die Türen auf.
    „Fahren Sie ruhig schon”, sagte sie. „Ich nehme den nächs ten.”
    Raineys Lächeln war nicht annähernd so wirkungsvoll wie Kempners. „Na schön. Wenn Sie sicher sind.”
    „Ich bin sicher.” Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Nick und wippte ungeduldig mit dem Fuß. „Ja?”
    „Der Kerl ist nicht zu fassen, was?” meinte er.
    Michelle versuchte nicht zu lächeln. „Sie mögen ihn wirklich nicht besonders, was?”
    „Oh, merkt man das?”
    „Ein bisschen.” Sie lehnte sich an die Wand zwischen den beiden Fahrstühlen. Die plötzliche Stille wurde nur durch eine Laut sprecherdurchsage unterbrochen, die einem der Mitarbeiter galt. „Ich muss wieder zurück. Wenn Sie mir also sagen könnten, was Sie wollen.” Oje, so vieldeutig sollte das gar nicht klingen.
    Er sah ihr in die Augen. Sie wollte den Blick abwenden, doch es gelang ihr nicht. „Ich muss mich bei Ihnen dafür entschuldigen, dass ich Ihre Fachkenntnis angezweifelt habe. Und ein wenig verspätet auch für meine Taktlosigkeit auf Brookes und Jareds Hochzeit.”
    Er entschuldigte sich? Das hatte sie allerdings nicht erwartet. „Die Entschuldigung ist angenommen, Dr. Kempner. In Ordnung?”
    Er lehnte sich mit einer Schulter gegen die Wand. Er duftete gut und sah noch besser aus.
    „Nennen Sie mich Nick. Und es ist nicht in Ordnung. Ich habe ein wenig die Kontrolle über mich verloren.”
    Ihre Reaktion auf ihn geriet allmählich außer Kontrolle. Ihr Puls raste. Erst hatte sie sich über seine Unfähigkeit, rechtzeitig zum Meeting zu erscheinen, geärgert, und jetzt ärgerte sie sich über sich selbst, weil sie ihn attraktiv fand. „Lassen Sie uns einen Waffenstillstand schließen. “

    „Gute Idee. Schließlich stecken wir zusammen da drin.”
    Wieso klang das so intim? „Ja, vermutlich haben Sie Recht.”
    Er deutete auf ihre Brust. „Brauchen Sie Hilfe dabei?”
    „Wie bitte?”
    „Mit Ihrem Computer.”
    Michelle sah an sich herunter. Sie hatte völlig vergessen, dass sie den Laptop im Würgegriff hielt. „Nein, ich komme schon zurecht.”
    Sie stieß sich von der Wand ab, legte sich den Tragriemen über die Schulter und drückte den Abwärtsknopf des Fahrstuhls. Nick stand höchstens dreißig Zentimeter von ihr entfernt.
    Das war nah, sehr nah. So nah, dass sie sein markantes Gesicht berühren könnte … seine Lippen, das Kinngrübchen …
    Glücklicherweise öffneten sich in diesem Moment die Fahr stuhltüren. Michelle betrat die Kabine, während Nick Kempner einfach dastand, die Hände in den Taschen seines gestärkten Laborkittels. Eine widerspenstige Strähne seines dunklen Haars fiel ihm in die Stirn, und der V-Ausschnitt seines OP-Hemdes bot einen erfreulichen Blick auf seine dunklen Brusthaare.
    Er tippte sich an einen imaginären Hut. „Einen schönen Tag noch wünsche ich Ihnen, Miss Lewis.”
    Sie schob den Gurt die Schulter hinauf und drückte auf den Tür-Auf-Knopf. „Wollen Sie nicht mit mir kommen?”
    Erneut erschien sein Grinsen. „Das klingt wirklich verlockend. Aber ich werde leider zu einer Besprechung erwartet. Vielleicht später?”
    Michelle nahm an, dass sie rot wie eine Tomate wurde. Sie ließ den Knopf los, und die Türen schlössen sich langsam, während sich ihr ein letztes Bild von Nick Kempner ins Gedächtnis brannte - mit erhobener Hand, einem mutwilligen Grinsen und einem Blick, der ihr durch und durch ging.
    Von allen verführerischen, sexy Chirurgen stand Dr. Nick Kempner ab jetzt ganz oben auf ihrer Liste. Und es war eine sehr kurze Liste.
    Die heiße Augustsonne bewies, dass der Sommer hier in Texas noch lange nicht vorbei war.
    Ein Schweißtropfen rollte Michelles Brust hinunter und sammelte sich dort unterhalb ihrer Brüste, wo das Bikinioberteil endete. Sie wischte sich mit der Hand über die Stirn und strich sich die Haare aus dem Gesicht, die nicht im Pferdeschwanz bleiben wollten. Idioten-Fransen hatte ihre Mutter das genannt. Passend, wenn man bedachte, was für ein Idiot sie gewesen war, Nick Kempner an sich herankommen zu lassen. Er beschäftigte sie noch immer, selbst nach zwei Tagen. Nach wie vor tauchte er in ihren Gedanken auf und
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