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Hafen der Träume: Roman (German Edition)

Hafen der Träume: Roman (German Edition)

Titel: Hafen der Träume: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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angefasst«, sagte Anna.
    »Hundespeichel ist sauberer als der von Menschen«,
klärte Seth sie auf. »Ich habe gelesen, dass es gefährlicher ist, von einem Menschen gebissen zu werden als von einem Hund.«
    »Toll, was du alles weißt. Und jetzt wasch dir den Hundespeichel von den Händen.«
    »Mann.« Angewidert schlurfte Seth aus der Küche, und Foolish schlich hinter ihm her.
    Phillip wählte den Wein aus einem kleinen Vorrat, den er in der Speisekammer angelegt hatte. Guter Wein gehörte zu seinen Leidenschaften, und sein Gaumen war außergewöhnlich anspruchsvoll. In seiner Wohnung in Baltimore besaß er eine große und sorgfältig zusammengestellte Sammlung, die er in einem von ihm speziell für diesen Zweck umgebauten Schrank aufbewahrte.
    Hier an der Küste mussten sein geliebter Bordeaux und der Burgunder den Platz mit Reiswaffeln und Schachteln voller Puddingpulver teilen.
    Phillip hatte sich mit diesem Zustand abgefunden.
    »Wie war deine Woche?« fragte er Anna.
    »Anstrengend. Jeder, der behauptet, Frauen könnten alles haben, sollte erschossen werden. Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen ist mörderisch.« Sie blickte mit strahlendem Lächeln auf. »Und ich finde es einfach wunderbar.«
    »Wie man sieht.« Phillip zog gekonnt den Korken, schnupperte daran und nickte anerkennend, bevor er die Flasche auf den Küchentresen stellte, damit der Wein atmen konnte. »Wo ist Cam?«
    »Müsste von der Werft unterwegs nach Hause sein. Er und Ethan wollten eine Extraschicht einlegen. Das erste von Boat by Quinn gebaute Schiff ist zur Auslieferung bereit. Morgen kommt der Eigner. Das Boot ist fertig, Phillip.« Anna strahlte vor Stolz und Freude. »Zu Wasser gelassen, seetüchtig und einfach fantastisch.«
    Phillip spürte einen kleinen Stich der Enttäuschung,
dass er am letzten Tag nicht auf der Werft gewesen war. »Darauf sollten wir mit Champagner anstoßen.«
    Mit hochgezogenen Brauen studierte Anna das Etikett auf der Weinflasche. »Folonari, Ruffino?«
    Anna hatte eine Vorliebe für guten Wein. Das war eine der Eigenschaften, die Phillip besonders an ihr mochte. »Fünfundsiebziger Jahrgang«, erwiderte er mit breitem Lächeln.
    »Von mir wirst du keine Beschwerden hören. Meinen Glückwunsch für das erste Boot, Mr. Quinn.«
    »Das ist nicht mein Verdienst. Ich habe mich nur um den Kleinkram gekümmert und war gerade gut genug für die Sklavenarbeit.«
    »Natürlich ist es dein Verdienst. Kleinkram ist auch wichtig. Weder Cam noch Ethan haben dein Geschick, damit fertig zu werden.«
    »Ich glaube, sie nennen es herumnörgeln.«
    »Sie brauchen jemanden, der genau aufpasst. Und ihr drei solltet stolz auf das sein, was ihr in den letzten Monaten geleistet habt. Nicht nur in der neuen Firma, sondern auch, was die Familie angeht. Jeder von euch hat für Seth etwas aufgegeben, das ihm viel bedeutete. Und ihr alle habt etwas dafür zurückbekommen.«
    »Ich hätte nie geglaubt, dass der Junge uns so viel bedeuten würde.« Während Anna die gefüllten Teigröllchen mit Sauce übergoss, holte Phillip Weingläser aus dem Küchenschrank. »Es gibt immer noch Augenblicke, in denen mir die ganze Sache zum Hals heraushängt.«
    »Das ist völlig normal, Phillip.«
    »Das macht es aber nicht besser für mich.« Phillip zuckte geringschätzig mit den Schultern und schenkte zwei Gläser Wein ein. »Aber meistens, wenn ich unseren kleinen Bruder ansehe, denke ich, wir hätten es schlechter treffen können.«
    Anna verteilte geriebenen Käse auf das Nudelgericht.
Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Phillip das Glas an die Nase hob und das Bouquet genoss. Er sieht gut aus, dachte sie. Mit seinem kräftigen, vollen und bronzefarbenen Haar und mit Augen, die eher golden als braun schimmerten, war er für sie beinahe das Idealbild männlicher Schönheit. Das Gesicht lang und schmal, mit nachdenklichem Ausdruck. Sinnlich und engelhaft zugleich. Sein hoch gewachsener, wohlgeformter Körper schien wie für italienische Anzüge geschaffen. Doch Anna hatte Phillip mit entblößtem Oberkörper gesehen, nur mit einer Jeans bekleidet. An ihm war nichts Weiches.
    Kultiviert, gebildet, zäh, gewieft. Ein interessanter Mann, wenn man sie fragte.
    Anna schob die Kasserolle in den Backofen, drehte sich um und hob das Weinglas. Lächelnd stieß sie mit Phillip an. »Mit dir als großem Bruder haben wir es auch nicht schlecht getroffen, Phillip.«
    Sie beugte sich vor und gab ihm einen leichten Kuss. In diesem Moment kam Cam
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