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Grundlos erschoepft - Nebennieren-Insuffizienz

Grundlos erschoepft - Nebennieren-Insuffizienz

Titel: Grundlos erschoepft - Nebennieren-Insuffizienz
Autoren: James L. Wilson
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werden, die unter der Bezeichnung »Steroide« bekannt sind.
    Selbst die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten und die Fähigkeit, chronische Beschwerden zu überwinden, wird entscheidend von den Nebennieren beeinflusst. Je mehr eine Krankheit als chronisch zu bezeichnen ist, desto schwächer ist bei den Betroffenen die Reaktion der Nebennieren. Wir können ohne die Hormone, die in den Nebennieren produziert werden, nicht existieren.
    Dieser kurze Überblick vermittelt uns schon einen Eindruck davon, dass es von der optimalen Funktionsfähigkeit unserer Nebennierenhormone abhängt, wie gesund und fit wir uns fühlen.

Kapitel 2 Was sind Hypoadrenie und Nebennieren-Insuffizienz?
    Die ersten Anzeichen einer geschwächten Nebennierenfunktion
    Beth bekleidete eine Führungsposition in einem Wallstreet-Unternehmen. Sie war hochintelligent, sah gut aus und zeigte sich sehr ambitioniert. Sie verkörperte die klassische Typ-A-Persönlichkeit und hatte auf ihrem Gebiet maximalen Erfolg. Sie arbeitete mit einem halsbrecherischen Tempo, und es war für sie normal, zehn Tage lang neunzehn Stunden am Tag aktiv zu sein, zwischendurch nach Hause zu fahren, kurz zu schlafen, schnell zu duschen und wieder an den Arbeitsplatz zurückzukehren. Jeden Monat flog sie außerdem einmal für zehn Tage in zehn verschiedene Länder, um dort Geschäfte zu tätigen. Erstaunlicherweise hatte sie noch genug Zeit, um Sport zu treiben, und sie trank auch keinen Tropfen Kaffee.
    Dann jedoch fiel Beth im Laufe eines kurzen Jahres in sich zusammen. Es fing mit einer Erkrankung der Atemwege an. Sie reagierte stark auf die Antibiotika, hatte geschwollene Arme und Beine und musste sich sieben Tage lang ständig kratzen. Ein Vierteljahr später war ihr ständig schwindlig, aber sie arbeitete weiter. Nach ein paar Monaten verschwand das Schwindelgefühl wieder.
    Zweieinhalb Monate später hatte Beth auf dem Flug nach Aspen eine starke allergische Reaktion. Ihre Bronchien schwollen so sehr an, dass ihr das Atmen schwerfiel. Gleichzeitig hatte sie einen stark juckenden Ausschlag. Allergische Schockzustände, die nicht behandelt werden, können fatale Folgen haben, die betroffene Person ringt um Luft oder erleidet sogar einen Kreislaufzusammenbruch. Zum Glück erholte sich Beth von ihrem Anfall, ohne jedoch herauszufinden, was ihn ausgelöst hatte.
    Zwei Monate später war sie mitten in einer Geschäftsbesprechung, als sie plötzlich glaubte, Glocken läuten zu hören, zu taumeln begann und zusammenbrach. Nach einer Woche stationärer Behandlung im Krankenhaus hatten die Ärzte immer noch keine Diagnose gefunden. Niemand konnte sich vorstellen, was mit ihr nicht stimmte.
    Beth kehrte an ihren Arbeitsplatz zurück und erlitt im Verlauf des darauffolgenden Frühlings sechs weitere anaphylaktische Anfälle (krankhafte Reaktionen des Immunsystems auf chemische Reize). Darüber hinaus kämpfte sie häufig mit Atemwegserkrankungen. Auch wenn sie offenbar »gesund« war, hatte sie das sichere Gefühl, unter einem grippalen Effekt zu leiden.
    Da Geld kein Problem für sie war, suchte Beth acht verschiedene Krankenhäuser und Kliniken auf, um eine Antwort zu bekommen; aber niemand konnte ihr sagen, was ihr fehlte. Selbst in der angesehenen Mayo Clinic in Rochester, Minnesota, gab es niemanden, der wusste, was mit ihr los war. Der letzte Arzt, den sie aufsuchte, empfahl ihr, einen Psychiater zu konsultieren.
    Als sie schließlich zu mir kam, hatte Beth sich schon einigen der bekanntesten New Yorker Ärzte vorgestellt. Von Nebennieren-Insuffizienz hörte sie hier zum ersten Mal. Seit dem Beginn ihrer Krankheit waren inzwischen drei Jahre vergangen. Drei Jahre lang hatte man ihr immer wieder gesagt, dass sie sich an ihren permanenten Erschöpfungszustand würde gewöhnen müssen, dass alles nur in ihrem Kopf geschehe oder einfach zum Älterwerden dazugehöre. Dabei war sie erst 37 Jahre alt.
    Ihr Verlobter hörte 1999 meinen Vortrag über die Nebennieren-Insuffizienz auf einer Tagung des American College of Advancement in Medicine (ACAM). Er organisierte ein telefonisches Beratungsgespräch zu dritt; und als Beth mir ihre Symptome beschrieb, rief er spontan aus: »Du musst unbedingt die Aufzeichnungen lesen, die ich mir während des Vortrags gemacht habe!« Beth hatte alle klassischen Symptome einer Nebennieren-Insuffizienz – genau die gleichen, die ich in ebenjenem Vortrag aufzählte. Aber so wie viele andere, die unter einer geschwächten Funktion der Nebennieren
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