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Goettin - Das Erwachen

Goettin - Das Erwachen

Titel: Goettin - Das Erwachen
Autoren: Beth Haige
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nickte sie stumm. „Also ...? Was hast du da gerade mit mir gemacht?" Liams Ton war deutlich angespannt. „Ich denke, ich war in deinem Kopf.", antwortete Lee langsam. „Ich denke, ich habe deine Erinnerungen durchgesehen oder nein durchgesehen ist wohl das falsche Wort. Ich habe deine Erinnerungen nachgefühlt. Hast du das gespürt?" Liam schüttelte den Kopf. Nein, ich habe nicht gespürt, dass du in meinem Kopf warst. Aber irgendetwas hat mich gezwungen, all diese verdrängten Gefühle noch mal bis ins Kleinste nachzuempfinden. Und ich finde das echt ätzend! Oh oh! „Sorry!", stieß Lee aus. „Ich wollte das nicht, aber ich glaube, das war ich. Ich wollte wissen, was du damals empfunden hast und schon war ich in deinem Kopf."

    Langsam wurden ihre Kopfschmerzen unerträglich. Fast verzweifelt rieb Lee sich über die Stirn. Einen Kater zu haben, war schon unangenehm. Einen Kater zu haben, wenn man dringend einen klaren Kopf brauchte und in einem Paralleluniversum aufgewacht war, landete bei ihr auf dem Top 5 der schlimmsten Momente ihres Lebens. Es wurde nicht unbedingt besser, als Pino mit einem Tablett in der einen Hand und ihrer Handtasche und ihren Klamotten in der anderen Hand ins Büro kam. Nun hatte sie zwei Stimmen in Ihrem Kopf. Liams, der im Moment entsetzt darüber nachdachte, wie sie in seinen Kopf gekommen war und sich zunehmend unwohl in seiner Haut fühlte und Pinos, der angepisst war, dass sie ihm davongelaufen war, und verzweifelt versuchte auf italienisch zu denken. Offenbar war das extrem schwer in einer ungewohnten Sprache zu denken. Vor Lees Augen verschwamm alles und es wurde ihr wieder schlecht. Eigentlich konnte sie nicht mehr viel im Magen haben, aber sie wollte es auf keinen Fall auf einen Versuch ankommen lassen. Sie grub ihr Gesicht in ihre Hände und brüllte: „Stopp! Hört auf zu denken, alle beide! Mir platzt mein Kopf. Bitte, ich will nichts mehr von euch hören!" Den Kopf in ihren Händen und die Augen geschlossen, atmete sie ein paarmal tief durch, um den Würgereiz zu unterdrücken. Nur langsam konnte sie ihren Magen überzeugen, sich nicht noch mal umzudrehen. Sie bemerkte, dass es tatsächlich still um sie geworden war. Vor allem aber, hörte sie keinen einzigen Gedanken mehr. Hatten die Jungs sich so lautlos aus dem Zimmer geschlichen? Also sie aufsah, starrten sie vier Augen mitleidig und belustigt an. „Denkt ihr gerade?", fragte Lee. Liam und Pino sahen sich an und fingen an zu lachen. „Ja Lee, wir denken, auch wenn wir Männer sind.", sagte Liam und nickte auf ihre Kleider, die Pino neben sie auf die Couch gelegt hatte. „Ich, zum Beispiel, habe gerade darüber nachgedacht, wie dein Hintern wohl in diesem Höschen ausgesehen hat." Lee begriff die Anzüglichkeit seiner Worte nicht mal im Ansatz. Völlig verdutzt antwortete sie: „Ich kann euch nicht mehr hören."

    Pino klatschte in die Hände. „Na, dann ist ja alles wieder gut. Siehst du, Lee, Problem gelöst!" Liam hob eine Hand und Pino verstummte sofort. „Oder sie hat einfach nur versehentlich den Lautlos-Knopf gefunden." Er fixierte kurz Pino. „Lass uns bitte für einen Augenblick alleine." Lee wunderte sie schon lange nicht mehr darüber, dass Pino, wie alle anderen Angestellten, Liams Aufforderungen immer augenblicklich ausführten. Ohne Umschweife ging Pino aus dem Zimmer. Langsam kam ihr ein Wort ins Gedächtnis. Alpha! Ganz offensichtlich war er hier der Boss. Liam kniete sich vor Lee hin und sah ihr verständnisvoll in die Augen. „Kätzchen, ich weiß, du hast heute Morgen schon mehr vor den Latz geknallt bekommen, als du im Moment verdauen kannst. Aber kannst du noch mal versuchen, dich bei einem von uns ein und wieder auszuklinken? Ich verspreche dir, danach fährt dich Pino heim und du kannst entspannen." Sie öffnete den Mund, aber Liam unterbrach sie. „Das andere Versprechen werde ich natürlich einhalten. Aber erst wenn du wieder klarer denken kannst und dein eigenes Shirt trägst!" Sie sah an sich hinunter und bemerkte erst jetzt, dass sie immer noch Pinos Shirt, das ihr bis zu den Knien hing, anhatte. Sie nahm sich kurz Zeit, um nachzudenken. Wenn Sie es schaffte, sich ein und wieder auszuklinken, konnte sie es auch künftig steuern. Und so ein Erwachen wie heute Morgen wollte Sie nicht wieder erleben. Sie zuckte mit den Schultern und nickte. Nach Sprechen war ihr im Moment einfach nicht. Lee sah zur Tür auf und dann wieder in Liams kohlschwarze Augen. Diese Augen schafften es
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