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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse
Autoren: Glen Cook
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Cardonlos auf ihrer Schwelle und hatte alles im Auge.
    Winger und Eierkopf machten die Treppe frei. Ich glaube, Dean hätte am liebsten die Tür zugeworfen und verrammelt. Gerade als er der Versuchung nachgeben wollte, tauchte ein Eulenpärchen in der Luft auf und verwandelte sich direkt vor ihm, ohne sich darum zu kümmern, ob man sie sah oder nicht. Dean erstarrte mitten in der Bewegung.
    Magodor wurde wütend.
    Eierkopf und Winger machten, daß sie wegkamen, so schnell sie konnten. Was aus ihrem merkwürdigen Freund geworden war, wußte ich nicht.
     
     

 
64. Kapitel
     
    »Magodor. Magodor! Liebling. Niemand, nicht einmal die entzückendste Göttin erfährt etwas, wenn sie den Mund offenläßt.«
    »Du bist unverschämter, als die Götter erlauben, Garrett.«
    »Ja. Na und? Sag mir, was ich zu verlieren habe. Ich stehe auf niemandes Seite, das habe ich nie getan. Aber ich schaffe es einfach nicht, daß ihr Götter es endlich akzeptiert. Euer Überleben liegt mir nicht mehr am Herzen als euch mein Wohlergehen. Da anscheinend alles, was ich tue, irgend jemanden beleidigt, ist es sinnlos, sich darüber Sorgen zu machen. Komm rein und genieß den Garrett-Privatzoo.«
    Dean öffnete die Tür weiter, als wir die Treppe hinaufgingen, aber er sah uns nicht an. Seine ganze Aufmerksamkeit war auf den dunklen Flur gerichtet. »Bevor dir die Augen herausfallen, solltest du erst einmal Star sehen.«
    »Sie ist ein Idiot!« fuhr Magodor hoch.
    »Es ist auch nicht ihr Hirn, das einem das Wasser im Mund zusammenlaufen läßt.«
    »Ich weiß sehr gut, wie Männer die Dinge betrachten.«
    Adeth schien plötzlich ihre Lebendigkeit wiederzuerlangen. Dean konnte sie plötzlich sehen.
    Er verlor zwar nicht das Interesse an den Eulenmädchen, aber er war zumindest abgelenkt. Eine Rothaarige schafft so was selbst bei den hartherzigsten Männern.
    »Manchmal werden Tagträume wahr«, sagte ich. Er würde Adeth sofort als die Verkörperung meiner Wunschträume erkennen. »Und Alpträume auch«, fuhr ich fort, weil Magodor sich entschloß, in einer ihrer weniger erfreulichen Gestalten zu materialisieren.
    »Ich setze einen Tee auf«, erklärte Dean und flüchtete in die Küche.
    Ich machte kurz die Tür auf, damit Der Gottverdammte Papagei endlich reinkam. Er hatte draußen auf dem Geländer gehockt und Gedichte rezitiert. Ich hatte auch ohne das schon genug Ärger mit den Nachbarn.
    Magodor beäugte Adeth mißtrauisch, hielt sich aber zurück. Ich führte sie in das Zimmer des Toten Mannes, obwohl ich keine Ahnung hatte, wozu das gut sein sollte.
    Cat wartete dort schon, mit einem gut erholten Vierzehn im Schoß, und zitterte. Magodor war überrascht. »Wer ist das?« Den Cherub erkannte sie, oder jedenfalls seine Rasse.
    Der Tote Mann berührte mich schwach. Bring auch die Shayir-Mädchen herein, Garrett. Meine Damen, etwas weniger Intensität, wenn ich bitten darf.
    Wie der Loghyr schon gesagt hatte, wozu besaß man Mut, wenn man ihn nicht nutzte?
    Ich ging zum kleinen Salon. Die Eulenmädchen hockten in einer Ecke. Offenbar hatten sie zuviel Angst, um einen Fluchtversuch zu unternehmen. Magodor mußte eine ziemliche Furie sein.
    Wahrscheinlich bekommt man einen Spitznamen wie »Die Zerstörerin« nicht, weil man Sandburgen plattmacht.
    »Kommt mit, Mädels. Ganz ruhig. Ihr braucht keine Angst zu haben. Wir unterhalten uns nur.«
    Eine, ich glaube, es war Dimna, versuchte wegzulaufen. Ich fing sie ab, hielt sie fest und strich ihr sanft über den Rücken. Sie beruhigte sich sofort. Ich hielt den anderen Arm auf, und Lila schmiegte sich sofort an mich. Sie waren wirklich schlicht.
    Die Anhänger der Shayir mußten selbst ziemlich einfach gewesen sein.
    Sagte Halslos damals, als wir die Weider-Produktpalette durchtesteten, nicht, daß sie die niedrigste gewöhnliche Sekte wären? Oder war das der Tote Mann? Spielte es eine Rolle?
    »Alles wird gut«, versprach ich den Mädchen. Es machte mir nichts aus, daß Imar und Lang im Schwarzen Meer dieses Was-Es-Auch-War versanken, aber diese beiden zu etwas Ähnlichem zu verdammen, erschien mir doch zu grausam. Die Welt konnte sehr gut mehr glückliche Götter und Göttinnen gebrauchen.
    »Dean!« schrie ich. »Bring mir Bier!«
    Dean schoß aus der Küche, als ich gerade den Eulenmädchen die Tür vom Zimmer des Toten Mannes aufhielt. Er trug einen großen Topf Tee auf einem Tablett, zusammen mit Bechern und dem ganzen anderen Zeug. Anscheinend hatte er das Wasser schon vorher aufgesetzt.
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