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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse
Autoren: Glen Cook
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Mein Bier stand ebenfalls darauf. Mit Nachschub. »Ich dachte mir, daß Sie eine Stärkung brauchen könnten«, sagte er, ohne dabei seinen Blick von den Eulenmädchen losreißen zu können. Die Becher auf dem Tablett begannen zu klingeln.
    »Das ist eine Untertreibung.«
    Dean wollte etwas fragen, sah dann aber Magodor, die versuchte, alle mit einem ihrer widerlichsten Aufzüge einzuschüchtern.
    »Magodor, hör damit auf!« fuhr ich sie an, ohne nachzudenken. »Kein Wunder, daß ihr am untersten Ende der Straße der Götter gelandet seid. Ihr hattet einen dämlichen Boß, zugegeben, aber ich habe bisher nicht viel gesehen, was euch andere empfehlenswerter macht. Cat, hör auf zu zittern! Diese Tasse gehörte meiner Mutter. Es ist so ziemlich das letzte, was ich von ihr habe.«
    Der Tote Mann schaffte es, einen Gedanken in meinen Kopf zu schleusen. Was hast du vor?
     
     
     
     

 
65. Kapitel
     
    Ganz einfach, ich versuchte alle durcheinanderzubringen. Wenn sie aus dem Gleichgewicht kamen, würden sie vielleicht denken, statt einfach nur zu reagieren.
    Es klappte. Jedenfalls sozusagen.
    Alle starrten mich an.
    »Wir sind gestern abend knapp einem Desaster entkommen, das nur aufgrund von Dummheit und Gedankenlosigkeit entstanden ist. Imar und Lang hätten fast die Membran zwischen dieser Welt und der Finsternis eingerissen. Die Göttin, die sie vorgeführt hat, hat auch nicht besonders weit vorausgedacht. Man mußte kein Genie sein, um ihr Verhalten vorherzusehen. Magodor, du bist mir nie dumm vorgekommen. Wenn du die Göttinnen genauso manipuliert hättest, wie sie die Männer manipulierten…«
    Garrett.
    Ich war in Fahrt. Ich wollte keine Einwände hören. Jedenfalls jetzt noch nicht.
    »Nein«, fuhr mich Magodor an.
    Garrett, ich fürchte, es ist weniger einfach, als du glaubst. Es ist sogar höchst komplex.
    »Häh?«
    Cat, Vierzehn und die Eulenmädchen hielten die Klappe. Etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet. Adeth indessen stellte sich höchst unerwartet ebenfalls als Nullnummer heraus.
    Dieses Adeth-Geschöpf ist keine Göttin, Garrett. Ich kann keine Gedanken in ihr lesen. Und zwar aus dem einfachen Grund, weil keine Gedanken in ihr sind.
    »Wie bitte?« Jetzt war ich etwas aus dem Gleichgewicht.
    Diese Adeth ist ein Konstrukt. Ein Golem oder ein Dibbuk, wenn du willst. Ihre Aufgabe ist es, deinen Blick auf sich zu ziehen. Wir sollten sie sofort aus dem Haus entfernen. Ihr letztendlicher Zweck könnte bedrohlicher sein.
    Ich schlang meinen Arm um die Rothaarige und versuchte, sie hinauszuführen.
    Keine Chance. Sie rührte sich überhaupt nicht. Ganz unvermittelt entwickelte diese halbe Portion die Standfestigkeit einer Pyramide.
    »Cat. Du weißt doch etwas über Adeth. Du solltest es uns jetzt besser sagen.« Ich beobachtete Magodor. Soweit ich es beurteilen konnte, wußte sie nichts von dem, was der Tote Mann mir gesendet hatte.
    Sie kann meine Gedanken überhaupt nicht lesen. Und ich kann nicht zu ihr durchdringen. Vermutlich blockiert mich dieser Dibbuk.
    Cat antwortete nicht sofort.
    Ich gab die Beobachtungen des Toten Mannes weiter. Die Eulenmädchen fingen an zu schluchzen. Magodor betrachtete Adeth. »Interessant. Versucht ihr, sie loszuwerden?«
    »Ja.«
    Magodor schien zu vibrieren. Ein Mini-Donnerschlag ertönte und verkündete Adeths Abgang. »Sie ist wieder auf der Straße.«
    »Weißt du etwas über Adeth?«
    »Sie ist jemand, den Imara kannte. Ich habe noch nie von ihr gehört, bis Imara den Plan entwickelte, wie wir Imar, Lang und die anderen loswerden könnten. Adeth hatte keine Probleme, sich Sterblichen zu zeigen und konnte ihre Gestalt sehr schnell wechseln. Ihr einziger Zweck bestand darin, dich zu uns zu bringen und Abyss, Daiged und die anderen glauben zu machen, daß sie eine der Shayir wäre.«
    »Adeth hat Mutter den ganzen Plan eingeflüstert.«
    Magodor schoß hoch, und ich auch.
    »Wann war das?« fragte ich. »Cat, ich glaube nicht, daß du ein Unfall warst. Du wurdest absichtlich geschaffen, damit deine Mutter…«
    »Hören Sie auf.«
    »Es tut mir leid. Aber…«
    »Hören Sie einfach auf.«
    »Das ist einleuchtend«, fuhr Magodor fort. »Sehr einleuchtend. Nehmen wir einmal an, daß sie einen sehr mächtigen Gott zu fürchten hätte, dann wäre eine sterbliche Identität das perfekte Versteck.«
    »Bitte hört auf.«
    Adeth.
    »Wer oder was ist Adeth? Es ist sehr wichtig.«
    »Sie war die Freundin meiner Mutter. Mehr weiß ich auch nicht. Vielleicht war sie
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