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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung
Autoren: Nicole Jordan
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wünsche mir wahre Liebe in meiner Ehe, Fanny. Mit weniger gebe ich mich nicht zufrieden. «
    Fanny hatte sie gleichermaßen amüsiert wie bewundernd angesehen. »Damit ich es richtig verstehe: Du hegst eine heimliche Zuneigung zu einem benachbarten Earl und möchtest lernen, wie du ihn dazu bringst, sich in dich zu verlieben? «
    »Exakt«, hatte Roslyn gesagt. »Wirst du mir helfen, Fanny?«
    »Ja, ich denke schon. Und selbst wenn nichts dabei herauskommt, dürfte es auf jeden Fall höchst unterhaltsam werden. Wissen deine Schwestern, was du vorhast? «
    »Noch nicht. «
    Außer Fanny hatte sie sich niemandem anvertraut. Arabella würde sie natürlich verstehen, war im Moment jedoch viel zu sehr mit der bevorstehenden Hochzeit beschäftigt und ging vollständig im Feuer der jungen Liebe auf. Durch nichts wollte Roslyn das Glück ihrer Schwester stören.
    Bei ihrer jüngeren Schwester hingegen verhielt es sich anders. Lily hatte der Liebe und der Ehe abgeschworen, und sie erwartete von Roslyn, es ihr gleichzutun.
    So ungern Roslyn sie auch enttäuschte, hier ging es um ihr Leben. Deshalb bat sie Fanny um Hilfe.
    Umso ärgerlicher war es, dass ihre Ausbildung in Sachen Liebe jetzt durch das unerwartete Erscheinen des Duke of Arden unterbrochen wurde.
    Während Roslyn weitere Verwünschungen gegen den Adligen vor sich hin murmelte, presste sie die Finger an ihre Schläfen. Unter dem Gewicht der Haube und der Perücke begann ihr Kopf zu schmerzen, und die Maske rieb unangenehm an ihrer linken Wange.
    Sie konnte die Haube und die Maske abnehmen, um sich zumindest ein wenig Erleichterung zu verschaffen.
    Roslyn knotete die Bänder unter ihrem Kinn auf und zog die Haube ab. Dann löste sie die Schleifen der Maske und nahm sie ebenfalls ab. Als die kühle Nachtluft über ihr Gesicht wehte, seufzte sie genüsslich ... bis eine tiefe, männliche Stimme hinter ihr erklang.
    »Hier also verstecken Sie sich vor mir. «
    Erschrocken wandte Roslyn sich um und ließ ihre Haube fallen, als sie den großen, eindrucksvollen Adligen erkannte, der dort stand. Seine breiten Schultern füllten den schmalen Balkontürrahmen, und sein hellbraunes Haar schimmerte silbern im Mondlicht.
    Ungeschickt vor Nervosität mühte Roslyn sich, eiligst ihre Maske wieder aufzusetzen, und hoffte inständig, dass er ihr Gesicht nicht richtig gesehen hatte. »Sie haben mir einen Schrecken eingejagt«, sagte sie atemlos, sobald sie die Bänder wieder festgezurrt hatte.
    »Vergeben Sie mir. Es war gewiss nicht meine Absicht, eine wunderschöne Frau aus der Fassung zu bringen.«
    Roslyn beäugte ihn misstrauisch durch ihre Maske. Sein Tonfall war ruhig, beinahe träge. Falls er ihr schmeicheln wollte, strengte er sich nicht sonderlich an. Nun, vielleicht langweilte ihn das übliche Spiel, sie mit Komplimenten zu überschütten, von denen er glaubte, dass sie sie hören wollte.
    Nichts Träges hingegen war in der Art, wie sein Blick unverhohlen über ihre Gestalt wanderte. Vielmehr drückten seine Augen dabei eindeutiges Interesse aus, was leider zur Folge hatte, dass Roslyns Puls zu rasen begann.
    »Ich bin Arden.«
    »Ich weiß, wer Sie sind, Durchlaucht«, sagte Roslyn ziemlich gereizt. Er war Andrew Moncrief, Duke of Arden, von seinen Freunden »Drew« genannt. Und sie war selten weniger erfreut gewesen, jemanden zu sehen.
    Bei ihrem Ton zog er eine Braue hoch. »Bedauerlicherweise kenne ich Sie nicht, meine liebreizende Unbekannte. Ich hätte darum gebeten, Ihnen vorgestellt zu werden, doch Sie flohen in dem Moment, da Sie mich erblickten. Und Fanny machte sich plötzlich rar, ehe ich auch nur Ihren Namen erfahren durfte.«
    Weil ihr darauf keine Erwiderung einfallen wollte, blieb Roslyn stumm. Als der Duke vortrat, um die Haube aufzuheben, die sie fallengelassen hatte, wäre Roslyn gern wieder geflohen, nur war sie zwischen ihm und dem Balkongeländer gefangen. Und so blieb ihr nichts anderes übrig, als sich weiterhin seiner eingehenden Betrachtung auszusetzen, die er wieder aufnahm, nachdem er sich aufgerichtet hatte. Mit den Bändern ihrer Haube in den langen, schmalen Fingern, sah er sie nachdenklich an.
    Roslyn konnte nicht umhin, ihn ebenfalls anzustarren. Es war zu dunkel, um es mit Sicherheit zu sagen, aber sie glaubte, seine Augen wären grün. Ein tiefes, leuchtendes Grün. Und seine verschlossenen aristokratischen Züge waren aus der Nähe umso sinnlicher, was Roslyn beunruhigte.
    Bevor sie ihre verwirrten Gedanken ordnen konnte, sprach er
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