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GK317 - Das zweite Leben der Marsha C.

GK317 - Das zweite Leben der Marsha C.

Titel: GK317 - Das zweite Leben der Marsha C.
Autoren: A.F.Morland
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mich zurückgerissen. Er hatte Marsha Caan die Flucht ermöglicht.
    Der Engel des Todes war nicht mehr da. Lauras Gesicht war wieder klar und rein. Das Böse hatte sich von ihr zurückgezogen.
    Jedoch leider nicht so, wie ich mir das gewünscht hatte.
    ***
    Howard Hire und Laura Hire hörten mir ungläubig zu. Laura konnte sich an das, was sie unter Marsha Caans Einfluß getan hatte, nicht mehr erinnern. Was ich ihr und ihrem Mann erzählte, hörte sich wie eine unverschämte, dicke Lüge an.
    Da die beiden mich aber kannten, wußten sie, daß ich die Wahrheit sagte, und das erschütterte sie.
    »Wie hat Marsha Caan von Ihnen Besitz ergriffen, Mrs. Hire?« fragte ich Frank Esslins Nachbarin.
    Die Frau dachte angestrengt nach. Sie bemühte sich wirklich. Aber schließlich mußte sie den Kopf schütteln und sagen: »Ich weiß es nicht, Mr. Ballard. Es tut mir furchtbar leid…«
    Ich nickte. »Schon gut.«
    Laura warf ihrem Mann einen Blick zu und sagte: »Howard und ich hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit. Er wollte das Footballmatch sehen und ich die Sinatra-Show. Da wir im Obergeschoß einen zweiten Fernsehapparat haben, ging ich hinauf. Und dann muß der Faden gerissen sein.«
    »Das war der Moment, wo sich Marsha Caans Geist Ihres Körpers bediente«, sagte ich mit finsterer Miene.
    Howard Hire sah mich erschrocken an. »Glauben Sie, daß das noch einmal passieren wird, Mr. Ballard?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Marsha ist bestimmt nicht so einfallslos, daß sie zweimal zur selben List greift. Ich denke, Sie haben nichts mehr von ihr zu befürchten. Bitte entschuldigen Sie, daß ich Ihnen einen solchen Schrecken eingejagt habe. Es ließ sich leider nicht vermeiden.«
    Ich verließ das Haus der Hires.
    Engumschlungen standen sie in der Halle. Wie zwei Menschen, die erst vor kurzem ihre Liebe zueinander entdeckt hatten.
    Ich kehrte in Franks Haus zurück..
    Mr. Silver kam die Treppe herunter. Angekleidet. »Wo ist Frank?« fragte er mich.
    Diese Frage ging mir wie ein Messer unter die Haut. Verdammt noch mal, Silvers Frage war berechtigt.
    Wo war Frank?
    Ich hatte keine Ahnung. Er war nicht in seinem Haus. Bei den Hires war er auch nicht. Und zwischen den beiden Häusern hatte ich ihn ebenfalls nirgendwo gesehen.
    Wo war Frank Esslin?
    ***
    Ich erzählte meine Story zum zweitenmal. Diesmal war Mr. Silver der Zuhörer. Vorwurfsvoll fragte er mich: »Warum hast du mich nicht zu Hilfe gerufen?«
    »Dazu war keine Zeit. Die Ereignisse überstürzten sich. Außerdem glaubte ich, mit Marsha Caan allein fertig werden zu können.«
    »Du hast es nicht geschafft.«
    »Kluges Bürschchen. Wenn du es nicht gesagt hättest, wäre mir das noch nicht einmal aufgefallen«, bemerkte ich sarkastisch. Wer steckt schon gern nach einer Niederlage, über die er sich ohnedies maßlos ärgert, auch noch Kritik ein?
    Ich hätte mich in den Hintern beißen können, so wütend war ich, weil Marsha Caan mir durch die Lappen gegangen war.
    Mr. Silver brauchte nicht auch noch Öl ins Feuer zu gießen. Das war gar nicht nötig. Ich erinnerte mich an die Eishände, die meinen Hals umklammert hatten, und sagte: »Marsha tötet allein mit der Kraft ihres bösen Willens. Sie formt damit unsichtbare Hände, die in ihrem Auftrag den Mord verüben.«
    Ein Geräusch ließ uns hochfahren.
    Gleichzeitig schauten wir zur Treppe.
    Wie ein Schlafwandler kam Glenn Gibbon die Stufen herunter. Sein Blick war glasig. Sein Gesicht war bleich. Er trug seine Hornbrille nicht, deshalb kam er mir fremd vor.
    Er kam auf uns zu, blieb stehen und schien jetzt erst richtig zu erwachen.
    Mr. Silver musterte den Mann, dessen Leben wir um jeden Preis beschützen wollten, besorgt.
    »Ist etwas nicht in Ordnung, Mr. Gibbon?« fragte der Ex-Dämon.
    Das Schlafmittel, das Frank dem Mann gegeben hatte, war bestimmt stark genug gewesen, um Glenn Gibbon bis zum Morgen durchschlafen zu lassen.
    Vermutlich hätte man neben Gibbons Bett eine Kanone abfeuern können, ohne daß der Mann dadurch wach geworden wäre.
    Daß er nun aber doch wach war, bedeutete für mich, daß Marsha Caan daran gedreht hatte. Sie schien irgendeinen Weg auf telepathischer Ebene gefunden zu haben, um Glenn Gibbon aufzuwecken.
    Gibbons Augen tasteten mein Gesicht und das meines Freundes ab.
    »Frank ist verschwunden, nicht wahr?«
    Mr. Silver und ich warfen uns einen überraschten Blick zu. »Allerdings«, sagte ich. »Woher wissen Sie…?«
    »Armer Frank«, hauchte Glenn Gibbon.
    »Wieso sagen Sie
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