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GK283 - In den Katakomben von Wien

GK283 - In den Katakomben von Wien

Titel: GK283 - In den Katakomben von Wien
Autoren: A.F.Morland
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ihn schlimm ausgehen konnte. Mr. Silver war verdammt ernst zu nehmen. Das war ein Gegner, dem sich der Pesttote nicht gewachsen fühlte. Er hatte nicht die Absicht, sich darin festzubeißen, Katzler ausgerechnet in dieser Nacht fertigzumachen.
    Er konnte das auch morgen tun. Oder übermorgen. Irgendwann würde Mr. Silver nicht gut genug auf Katzler aufpassen, und dann würde Arik Speer tödlich zuschlagen.
    Jetzt war es vernünftiger, das Feld zu räumen. Es war noch genug Zeit, um sich um Olga Katzler zu kümmern. Als die Luft vor dem Pesttoten zu flimmern begann, wußte Mr. Silver sofort, daß Arik Speer sich aus dem Staub machen wollte. Der Ex-Dämon versuchte, den Knochenmann mit einem magischen Block zu arretieren.
    Die Formel bestand aus wenigen Worten in der Dämonensprache. Gleich nachdem sie über Mr. Silvers Lippen gekommen waren, saß Arik Speer fest. Der Ex-Dämon grinste triumphierend.
    Doch er freute sich zu früh. Speer mobilisierte die Kräfte des Bösen und sprengte den unsichtbaren magischen Block, der ihn in der Garage festhielt. Krachend zerbrach der Block, und ehe Mr. Silver sich eine weitere Maßnahme einfallen lassen konnte, löste sich der Spuk mit einem irren Gelächter auf.
    ***
    Das Telefon läutete. Olga erhob sich und ging an den Apparat. Gleich darauf hielt sie mir den Hörer hin und sagte: »Für Sie. Ein Mr. Silver.«
    Ich war sofort auf den Beinen und nahm der jungen Witwe den Hörer aus der schlanken Hand. »Ja, Silver?«
    »Speer war hier, Tony.«
    »Und?«
    »Er hat versucht, Katzler umzubringen. Ich konnte es verhindern. Nicht verhindern konnte ich jedoch, daß der verdammte Kerl sich ungeschoren absetzte.«
    »Du hast ihn entkommen lassen?« schrie ich enttäuscht auf.
    »Es tut mir leid, Tony.«
    »Davon habe ich nichts.«
    »Was soll ich denn machen? Ich hab’ versucht, ihn mit einem magischen Block festzunageln, doch er konnte den Block sprengen. Ich könnte mir vorstellen, daß er diese Schlappe noch heute nacht mit einem Erfolg gutmachen möchte. Sei auf der Hut. Er wird wahrscheinlich alles daransetzen, um Olga zu kriegen.«
    Meine Züge wurden hart. »Und ich werde alles daransetzen, damit ihm das nicht gelingt.« Aggressiv warf ich den Hörer in die Gabel.
    »Etwas Unangenehmes?« fragte mich Olga.
    »Der Spuk war bei Ihrem Bruder.«
    Dafür, daß sie nicht an diese Dinge glaubte, erschrak sie ziemlich heftig. »Wie geht es Bernd?«
    »Er hat den Besuch überlebt.«
    »Und nun… wird dieser …, dieser Arik Speer hierherkommen?« fragte Olga mit belegter Stimme.
    »Es muß nicht sein, kann aber sein«, erwiderte ich. »Wir werden uns jedenfalls vorsehen und ihm einen heißen Empfang bereiten, falls er hier tatsächlich aufkreuzen sollte.«
    ***
    Der Dämon verbarg sich nun nicht mehr hinter Istvan Takays menschlichem Antlitz. Er zeigte sich Liselotte Katzler in seiner ganzen Scheußlichkeit. Die junge Frau weinte.
    Der Knebel, der in ihrem Mund steckte, drohte sie zu ersticken. Sie war an Armen und Beinen gefesselt. Takay hatte ihr eröffnet, daß er sie zuletzt von Speer töten lassen würde. Er brauchte sie noch. Sie mußte nach Olga und Bernds Tod das Erbe antreten und auf ihn übertragen. Wenn sie das getan hatte, würde auch sie für ihn wertlos geworden sein.
    Daß sie in seinem Sinn handeln würde, dafür würde er zu gegebenem Zeitpunkt mittels Hypnose sorgen. Alles lief wie geschmiert. Der Dämon rieb sich grinsend die Hände.
    Er hatte Liselotte in sein Haus zurückgebracht, setzte sich nun vor seinen magischen Kristall und befahl diesem, ihm zu zeigen, was Arik Speer im Augenblick machte.
    Der Kristall begann zu strahlen und projizierte ein großes Bild an die gegenüberliegende Wand. Takay erfuhr, daß Speer in Katzlers Haus nicht sein Ziel erreichen konnte und daß der Pesttote nun zu Olga unterwegs war.
    Liselotte atmete erleichtert auf, als sie vernahm, daß Bernd die Konfrontation mit dem Pesttoten überlebt hatte. Istvan Takay knurrte: »Freu dich nicht zu früh, meine Liebe. Bernds Tod ist nicht aufgehoben, sondern lediglich aufgeschoben. Speer wird ihn früher oder später doch kriegen. Ich habe vollstes Vertrauen zu dem Knochenmann.«
    Liselotte Katzler blickte zur Wand hinüber. Sie sah Arik Speer. Der Spuk huschte einen Korridor entlang und blieb vor einer nußbraunen Tür stehen. Liselotte kannte diese Tür.
    Sie wußte, daß dies der Eingang von Olgas Penthouse war…
    ***
    Bernd Katzler schüttete einen dreifachen Kognak in sich hinein. Er
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