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GK0215 - Die Rache des Kreuzritters

GK0215 - Die Rache des Kreuzritters

Titel: GK0215 - Die Rache des Kreuzritters
Autoren: Jason Dark
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stemmte sich hoch, und sofort kratzten Zweige und Blätter durch sein Gesicht.
    John Sinclair winkelte das rechte Bein und kroch so über den, Rand des Ausstieges.
    Er war inmitten eines Gebüschs gelandet. Farnkraut, Weiden und Unterholz tarnten den Ausstieg sehr gut. Der Oberinspektor stellte sich aufrecht. Er konnte über die Büsche hinwegsehen und erkannte dicht vor sich die Reste der Burgmauer. Die Mauer war an dieser Stelle eingestürzt. Es standen nur noch Fragmente. Wildes Gras, Unkraut und Büsche hatten die Reste überwuchert.
    Der Himmel war aufgeklart. Keine Wolke bedeckte mehr die dunkle, wie mit Samt überzogene Fläche, auf der Millionen von Sternen glitzerten. Wie ein gelber, übergroßer Ballon hing der Mond am Himmel. Er stand schräg über dem hohen Turm der Burg und streute sein Licht über den Burghof und die bewaldeten Berge der Vogesen. Es war ein romantisches Bild, doch John Sinclair hatte dafür keinen Blick.
    Er sah plötzlich Rainer Schröders Kopf aus dem Fenster des Turms auftauchen und die heftige Bewegung seiner Arme. Dünn nur vernahm er die Stimme, aber was Rainer sagte, ließ eine Gänsehaut über John Sinclairs Rücken rieseln.
    »Nein! Nicht!«
    Jöhns Herzschlag stockte. Unten im Burghof mußte sich irgend etwas Schreckliches abspielen. Sollte vielleicht Michael Kramer in seinem Haß losgerannt und auf den Kreuzritter getroffen sein?
    Der Geisterjäger begann auch schon zu laufen.
    Wie ein Tomado stürmte John Sinclair durch die Büsche. Er achtete nicht auf die Zweige, die in sein Gesicht schlugen.
    Mit rudernden Armen bahnte er sich einen Weg. Dann erreichte er den schmalen Weg, der auf den Hof mündete.
    John rannte mit keuchenden Lungenflügeln – und hatte den Burghof erreicht.
    Direkt vor dem Eingang zum Turm lag Michael Kramer.
    Obwohl keine Wunde zu sehen war, mußte John Sinclair feststellen, daß er tot war. Das Herz mußte ausgesetzt haben!
    John schloß die Augen. »Nein«, flüsterte er, »das darf nicht wahr sein. Das ist…«
    Michael Kramer hatte hoch gespielt und alles verloren.
    Mit schleppenden Schritten ging John auf den Eingang des Turms zu. Sein Gesicht wirkte plötzlich wie aus Marmor gehauen.
    Das war schon das dritte Opfer des Kreuzritters in einer Nacht. John Sinclair machte sich die bittersten Vorwürfe, daß er es nicht verhindert hatte. Er hätte es gekonnt, wenn…
    Es brachte nichts, sich Vorwürfe zu machen. Für ihn galt es jetzt, die nächsten Morde zu verhindern.
    Rainer Schröder und Irene Held!
    Sie waren jetzt in Gefahr.
    Unwillkürlich warf John Sinclair einen Blick zum Turm hoch. Noch war dort oben alles ruhig. Dann bückte der Geisterjäger sich und hob seine Waffe auf.
    Das Magazin war leer. Michael Kramer hatte alle Kugeln verschossen. Und den Ritter nicht getötet! Es war genau das eingetroffen, was auch Jean Muller schon gesagt hatte.
    Der Ritter war nur mit seinem eigenen Schwert umzubringen!
    John Sinclair betrat den Turm.
    Im gleichen Augenblick hörte er von oben das Schlagen einer Tür und den Hilferuf einer Frau.
    Irene!
    Sie war in Gefahr!
    Der Kreuzritter hatte wieder zugeschlagen…
    ***
    Noch nie in seinem Leben war es Rainer Schröder so schlecht gegangen.
    Er zitterte wie Espenlaub, hatte beide Hände auf den Magen gepreßt und schnappte nach Luft. Irene lag noch auf dem Bett. Ihr Gesicht hatte sie in den Kissen vergraben. Sie wußte noch nicht genau, was mit Michael geschehen war.
    Jetzt hob sie den Kopf. »Was ist geschehen?« fragte sie.
    Rainer schwieg.
    »Ist Michael…?« Aus ihren Augen leuchtete eine stumme Frage.
    Rainer nickte.
    »Mein Gott!« Irene Held preßte ihre Hand gegen den Mund.
    »Ich konnte nichts machen«, sagte Rainer. »Warum ist Michael auch weggerannt?«
    »Und John Sinclair?«
    Rainer hob die Schultern. »Ich weiß nicht, was mit ihm ist.«
    »Vielleicht lebt er auch nicht mehr?« vermutete Irene.
    »Möglich.«
    »Himmel. Dann wären wir ja ganz allein auf der Burg. Wir und der Ritter!« Irene sprang auf. »Rainer, ich habe so eine Angst.« Irene Held warf sich in Rainers Arme. »Bitte, Rainer, laß uns weggehen. Ich will nicht sterben. Ich will nicht…«
    Ein donnernder Hieb gegen die Tür riß ihr die Worte von den Lippen.
    »Neinnn!« Irene bebte am ganzen Körper. »Nein, Rainer. Das darf nicht wahr sein. Das ist er!«
    Bei einem zweiten Fußtritt flog die Tür auf.
    Auf der Schwelle stand – der Kreuzritter!
    Irene Held und Rainer Schröder waren beide zu sehr geschockt, um überhaupt
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