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Gesunde Muskeln - Gesunder Körper

Gesunde Muskeln - Gesunder Körper

Titel: Gesunde Muskeln - Gesunder Körper
Autoren: Joseph Hooper , Bryan Kelly , Rob Destefano
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Gelenkknorpel umgeben, der Bewegungen ermöglicht, ohne dass die Knochen aneinander entlangreiben. Außerhalb des eigentlichen Gelenks sorgen Schleimbeutel (Bursae) für eine zusätzliche Polsterung von Muskeln und Skelett.
    Die widerstandsfähige äußere Schicht der Gelenkkapsel besteht aus einem anderen Knorpel, dem Bindegewebsknorpel (Faserknorpel) . Manche Gelenke besitzen spezielle Stoßdämpfer aus Faserknorpel innerhalb der Gelenkkapsel; hierzu gehören das Labrum in Schulter oder Hüfte und der Meniskus im Knie. Auch die Bandscheiben in der Wirbelsäule bestehen teilweise aus Faserknorpel, der hier mit einem Gallertkern gefüllt ist, welcher zwischen den Wirbeln Stoßbewegungen abfedert.
    Innerhalb und manchmal auch außerhalb der Kapsel halten kräftige Gewebestreifen, die Bänder (Ligamente) , die beiden Knochen zusammen und an Ort und Stelle, um kontrollierte Bewegungen zu ermöglichen. (Das Gelenk mit den meisten Bändern – und den meisten Bänderrissen – ist das Knie.) All diese Gewebearten, die das ganze System letztlich am Laufen halten, fallen unter den Oberbegriff Kollagen . Kollagen ist das gummiartig
feste und rundum faszinierende Material, das den Grundbaustein für das gesamte Bindegewebe darstellt, für Knorpel und Bänder, Faszien und Sehnen.
    Der Aufbau der Gelenke ist sehr beeindruckend und im Detail geradezu erschütternd raffiniert. Dennoch sollte man stets bedenken, dass die Muskeln sehr wirksame Stoßdämpfer sind, die bis zur Hälfte der selbst erzeugten Kräfte (oder mehr) abfangen können, ob wir nun auf dem Fußballfeld einen Zweikampf ausfechten oder am Schreibtisch sitzen. Das Zusammenspiel von Muskeln und Gelenken scheint von Natur aus dazu zu dienen, perfekt auf jede Umweltgefahr reagieren zu können, ob im Verkehr oder beim Sport. Spätestens ab 35 oder 40 wissen wir, dass auch dieses System nicht unangreifbar ist. Um dieses Thema geht es im folgenden Kapitel.

KAPITEL 3
Funktionsstörungen: Wenn nichts mehr geht
    Für Muskel- und Gelenkprobleme mit zunehmendem Alter ist in erster Linie die Evolution des Menschen verantwortlich. Vor ein paar Millionen Jahren gingen unsere Vorfahren aus dem Vierfüßlerstand in den aufrechten Gang über, an den sich der menschliche Bewegungsapparat nie richtig angepasst hat. Mit viereinhalb bis sechseinhalb Kilogramm Gewicht gleicht der Kopf eines Erwachsenen einer Kanonenkugel. Bei einer schlechten Körperhaltung kann dieses Gewicht zu Nackenproblemen beitragen. Außerdem lastet der gesamte Oberkörper auf dem unteren Rücken. Unser Körper hat sich noch immer nicht mit der Schwerkraft ausgesöhnt.
    Im Alter zeigen sich die wahren Tücken dieser Fehlkonstruktion. In jungen Jahren machen die Gelenke häufig noch alles mit, doch ab dem mittleren Lebensalter und danach macht man in der Regel Bekanntschaft mit der begrenzten Haltbarkeit des Gewebes, aus dem der Mensch besteht. (Was während eines Großteils der Menschheitsgeschichte keine große Rolle spielte, weil die durchschnittliche Lebenserwartung bei einem Bruchteil der heutigen lag.)

    DIE KNOCHEN
    Gehen wir erneut die drei Grundbestandteile des menschlichen Körpers durch: Knochen, Gelenke und Muskeln. Da Knochen weitgehend aus Mineralien bestehen, sind sie relativ starr. Damit überrascht es wenig, dass sie bei einem ausreichenden Stoß brechen können. Doch Knochen sind lebendes Gewebe. Abgesehen von Knochenbrüchen bei alten Menschen, Rauchern oder anderen Menschen mit geringer Knochendichte stimuliert ein Bruch die knochenbildenden Osteoblasten, den Knochen so gründlich wieder zusammenzufügen, dass er nach der Heilung kräftiger ist als zuvor. Männer können sich auf dieses Prinzip meist bis ins hohe Alter verlassen; erst dann entziehen die knochenabbauenden Zellen, die Osteoklasten, den Knochen so viele Mineralien, dass sie brüchig werden. Meist kommt es zu Mikrobrüchen in den Wirbeln, welche die Wirbelsäule zusammendrücken und uns einige Zentimeter Körpergröße kosten. Bei Frauen wird die Knochengesundheit wie vieles andere durch die Sexualhormone beeinflusst. Nach dem massiven Abfall des Östrogenspiegels in den Wechseljahren neigen Frauen daher verstärkt zu gefährlichem Knochenschwund (Osteoporose). Für ältere Frauen kann ein Oberschenkelhalsbruch lebensgefährlich sein. Wie man die Knochendichte durch Ernährung und Bewegung erhalten kann, besprechen wir in Kapitel 5 und 6.
    DIE GELENKE
    Unsere Gelenke leisten Schwerarbeit. Sie müssen die Knochen während ihrer
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