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Gestorben um zu leben (SPUKVERWALTUNG OHG) (German Edition)

Gestorben um zu leben (SPUKVERWALTUNG OHG) (German Edition)

Titel: Gestorben um zu leben (SPUKVERWALTUNG OHG) (German Edition)
Autoren: Margret Schwekendiek
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erschien, und ich fuhr wie der Teufel persönlich in die Hölle. Eines Tages werde ich Michael die Flügel stutzen. Ein wirklich angenehmer Gedanke.

 

Kapitel 17 – Geister, Sex und Rock’n Roll
     
    Die Zeit der Hippies war für uns besonders amüsant. Können Sie sich noch daran erinnern, wie Sie mit Blumen im Haar, zugedröhnt mit Hasch, Marihuana oder Alkohol von der Musik vereinnahmt wurden? Im Rausch der Drogen und harter Gitarrenriffs haben Sie vielleicht sogar einen Blick in die Schaufester von Himmel und Erde geworfen. Das ist im Drogenrausch durchaus möglich, auch wenn wir nicht gern darüber reden.
    Erzählen Sie mir nicht, Sie hätten das nicht getan – das lässt sich viel zu leicht überprüfen!
    Ja, es ist wirklich so, dass Menschen unter bestimmten Umständen bei uns oder im oberen Stockwerk hineinschauen können. Demnach ist es also nicht übertrieben, wenn jemand von himmlischen oder höllischen Momenten spricht. Ich fand und finde es bis heute witzig, wie sich die sogenannten Friedensaktivisten zusammenfanden und mit Gewalt gegen Gewalt protestierten. Viele dieser Aktivisten machten Karriere in Wirtschaft oder Politik, einige beeinflussen die Menschen bis heute nachhaltig zum Guten wie zum Bösen, nur eine Handvoll Lebender hat sich noch nicht entschieden; eine Tatsache, die mir bis vor Kurzem nicht einmal bekannt war.
    Ich war gerade damit beschäftigt, einen Geist zu kontrollieren, der seine Aufgabe ein wenig vernachlässigt hatte.
    Alle großen ehrwürdigen Gebäude haben mindestens einen Geist, der häufig fest mit einer Sage um das Gebäude verbunden ist. Das gilt besonders für viele Kirchenbauten, deren Geschichte heute bestenfalls noch der Dorfchronik zu entnehmen ist. Gerade in solchen Kirchen können sich Geister besonders gut und lange halten.
    Warum Johann Tenhagen, der deutsche Baumeister und unglückselige Architekt von St-Baptiste-in-the-Green im walisischen Bergland, Arbeitsverweigerung betrieb, war mir nicht klar; eigentlich spielte es für mich auch keine Rolle. Er hatte zu tun, was ich ihm auftrug, basta. Er ist dazu verdammt, bis zum Jüngsten Gericht den Schlussstein der Kuppel immer wieder neu einzusetzen, was ihm selbstredend niemals gelingen wird, weil vorher die Glocken läuten und ihm der Stein aus den Händen fällt. Eine Variante der Sisyphus-Folter, wenn Sie so wollen.
    Johann hatte zu Lebzeiten bei der Planung einen großen Fehler gemacht, während der Bauarbeiten hatte es durch falsche Berechnungen der Statik mehrere Tote gegeben, und schließlich hatte der Baumeister einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Nun ja, wie manche Menschen so sind, er bekam gleich darauf Gewissensbisse. Statt also die Kirche zu Ende zu bauen, stürzte er sich vom Gerüst in den Tod und bekam sofort die Quittung.
    Er versuchte tatsächlich mir zu entkommen, aber wozu habe ich Kain und Abel. Sie brachten ihn zu mir, und ich hielt ihm eine gehörige Standpauke, sodass er nur zu gern bereit war, wieder an die Arbeit zu gehen. Im gleichen Augenblick spürte ich eine Berührung und zuckte zusammen.
    „Was willst du denn hier?“, fuhr ich meinen Erzfeind Michael an. Der Erzengel stand in seinem strahlenden Weiß hinter mir und schien überaus glücklich. Aber das war er fast immer: glücklich, aber nicht wirklich fröhlich. Ein vergnügtes Lächeln leuchtete aus seinem Gesicht, und das war wirklich ungewöhnlich.
    „Die Zentrale Kommission zur Einteilung unentschiedener Lebensläufe hat einen Sonderauftrag für jeweils einen Abgesandten aus Himmel und Hölle. Ich habe mich freiwillig gemeldet, Seine Unheiligkeit hat dich zu meiner Begleiterin bestimmt.“
    Satan hatte WAS?
    Ich bezwang meine Wut, sie würde bei Michael ohnehin nichts ausrichten, und der Teufel würde sich nur amüsieren, wo auch immer er sich gerade befand. Später jedoch musste jemand darunter leiden, das schwor ich im Stillen.
    „Und zu welchem Sonderauftrag wurden wir beide verflucht?“, fragte ich grollend.
    „Sei nicht so unmutig, sieh unseren Ausflug als kleine Abwechslung oder sogar etwas Urlaub an“, schlug er sanftmütig vor.
    „Wie soll ich das verstehen? Du hast doch nicht etwa vor, längere Zeit außerhalb zu verbringen? Urlaub? Weißt du, was ich unter Urlaub verstehe? Weder dich noch den Teufel zu sehen, keine Geister jagen und kontrollieren zu müssen – ein Stückchen Menschlichkeit und Gefühle vielleicht. Ach, was rede ich denn da? Vergiss es. Was haben wir nun genau vor?“, lenkte ich von diesem
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