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Geliebter Bodyguard

Geliebter Bodyguard

Titel: Geliebter Bodyguard
Autoren: Sandra Marton
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schön“, knurrte er. „Dann eben auf die harte Tour.“
    Er stieß sie rückwärts. Sie strauchelte gegen die Tür, und er hielt sie mit seinem Körper gefangen. Sie war groß, aber er war größer. Sie hatte den Kopf in den Nacken gelegt und starrte ihn mit goldenen Katzenaugen an.
    Augen, in denen die Panik stand. Und der Ausdruck, den er auch auf dem Schnappschuss erkannt hatte. Trotz.
    Na schön. Er würde es ein allerletztes Mal versuchen. „Miss Bissette, ich bin Falco Orsini.“
    Nichts, keine Reaktion. Nur die Mischung aus Angst und Widerstand in ihren Augen.
    „Ich bin hier, um Ihnen zu helfen.“
    Angst, Widerstand – und jetzt auch noch Ungläubigkeit.
    „Glauben Sie mir, Lady, das war nicht meine Idee. Ich tue es als Gefallen für jemanden. Wenn Sie sich nicht endlich beruhigen und normal mit mir reden, werde ich zu dieser Tür hinausgehen. Dann können Sie zusehen, wie Sie allein mit der Sache fertig werden.“
    Sie blinzelte. Er konnte die Verwirrung auf ihre Miene ziehen sehen, aber verwirrter als er konnte sie nicht sein. Es sei denn …
    „Farinelli hat Ihnen nicht gesagt, dass ich komme?“
    Jetzt erschien eine Falte auf ihrer Stirn.
    „Er sagte, er redet mit Ihnen. Und er meinte, Sie würden das lieber unter vier Augen besprechen. Deshalb sollte ich in Ihrem Wohnwagen warten.“
    Ihre Augen wurden groß. „Was?“
    Es hörte sich wie „wmf“ an, weil seine Hand noch immer über ihrem Mund lag, aber ihre Überraschung war eindeutig. Die Teilchen setzten sich zu einem Bild zusammen: Sie, eine Frau, der ein Wahnsinniger ein entstelltes Foto geschickt hatte, kommt in ihren Wohnwagen und findet einen Fremden vor …
    Merda ! Dieser Trottel von Farinelli hatte vergessen, ihr Bescheid zu sagen.
    „Okay“, setzte Falco wieder an, „hören Sie einfach nur zu. Jemand hat Ihnen ein Foto geschickt. Ein schlimmes Foto. Ihr Boss wollte die Cops rufen, Sie nicht. Also hat Ihr Boss jemanden angerufen, und dieser … Jemand hat sich mit mir in Verbindung gesetzt. Ich habe zugestimmt, mit Ihnen zu sprechen, auszuloten, ob sich die Sache ohne großes Aufsehen ein für alle Mal aus der Welt schaffen lässt. So weit klar?“
    Sie stieß die Luft durch die Nasenlöcher. Er fühlte ihren warmen Atem auf seinem Handrücken. Die Augen hatte sie noch immer aufgerissen, aber zu dem Misstrauen hatte sich jetzt immerhin Neugier gesellt.
    „Ich heiße Falco Orsini“, wiederholte er. „Manchmal übernehme ich Aufträge als … äh, Sicherheitsberater. Ich weiß von dem Foto und dass Sie deswegen beunruhigt sind. Deshalb bin ich hier. Um mit Ihnen zu reden. Erschreckt habe ich Sie nur, weil Ihr Regisseur Ihnen nichts von meiner Ankunft gesagt hat. Verstehen Sie das?“
    Sie nickte leicht. Noch immer war sie argwöhnisch, aber zumindest war sie jetzt bereit zuzuhören.
    Er nahm die Hand von ihrem Mund. Sie schrie nicht. Dafür schoss ihre Zungenspitze hervor und befeuchtete ihre Lippen. Falco verfolgte die Bewegung interessiert mit. Sein Blick glitt tiefer. Unter dem weißen Bademantel trug sie ein schulterfreies Top. Das wusste er, weil er bei der Aufnahme zugesehen hatte. Ein neutrales Top, unauffällig, schlicht.
    Sie dagegen war alles andere als schlicht. Ihr Haar. Ihre Augen. Ihr Mund. Trotz des übertriebenen Make-ups lag eine völlig andere Qualität in ihren Augen.
    Unschuld.
    Was natürlich albern war. Sie war Schauspielerin. Sie posierte für die Kamera. Für Männer. Sie spielte, welche Rolle auch immer von ihr verlangt wurde. Wahrscheinlich hatte sie beschlossen, dass große unschuldige Augen in diesem Moment angebracht waren. Ihm sollte es gleich sein. Ihn interessierten nur das Problem und dessen Lösung.
    „Antonio hätte Sie nicht anheuern sollen.“
    „Hat er auch nicht.“
    „Aber Sie sagten …“
    „Ich tue es als Gefallen für jemanden.“
    „Was auch immer … ich will Sie nicht hier haben.“ Sie klang heiser und aufgewühlt. „Ich werde allein damit fertig.“
    „Von wegen. Ich habe das Foto gesehen. Damit wird keine Frau allein fertig. Da wird auch noch mehr kommen.“
    „Was soll das heißen?“
    Ihre Körpersprache verriet sie. Falco nahm die Sonnenbrille ab. „Da ist schon mehr gekommen, nicht wahr?“
    „Nein.“ Ihre Antwort folgte viel zu schnell und viel zu heftig.
    „Ein Brief? Ein Anruf?“
    Sie antwortete nicht. Was ihm alles sagte. Ihre Lippen zitterten, und Falco musste den unlogischen Drang unterdrücken, sie in die Arme zu ziehen und zu trösten. Es war eine
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