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Geliebte Diebin

Geliebte Diebin

Titel: Geliebte Diebin
Autoren: Lisa Jackson
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ihn an. »W o ist Payton?«
    »Tot, M'lady«, erklärte ihr ein anderer Mann. »Rudyard hat ihm sein Schwert in den Leib gestoßen.«
    »Was? Nein ...« Aprylls Gesicht war plötzlich weißer, als ihr Kleid einmal gewesen war. »Nein, er lebt ... Er muss leben.« Aller Kampfgeist schien sie plötzlich verlassen zu haben, und sie schwankte leicht. Devlynn trat näher zu ihr, entschlossen, sie aufzufangen. Doch sie mobilisierte all ihre Kräfte und fing sich. Tränen stürzten über ihr Gesicht. »Diejenigen, die meinen Bruder umgebracht haben, und diejenigen, die Rache gegen Black Thorn geübt haben, werden vor mich treten«, befahl sie. »Jeder einzelne Mann.«
    Devlynn wandte sich an die Männer, die besiegt auf dem Schlosshof standen. Ihre Waffen hatten sie gesenkt oder hielten sie schlaff in ihren Händen. »Das reicht!« Er entdeckte eine Gruppe von Verrätern, die von einigen seiner Soldaten mit Schwertern und von etlichen Bauern und freien Männern in Schach gehalten wurde. Der Metzger hielt sein Hackbeil fallbereit, der Schmied schwang ein Rohr und der Sägemüller umklammerte eine breite Axt. »Bringt sie in den Kerker und sorgt dafür, dass sich die Ärzte um ihre Wunden kümmern. Wir werden Bandagen brauchen und ...«
    Er fühlte Aprylls Hand auf seiner Schulter. »Ihr braucht ebenfalls einen Verband«, sagte sie, nahm ihre Hand weg und zeigte ihm sein eigenes Blut.
    »Das ist noch lange nicht alles«, raunte er und zog sie an sich. »Ich glaube, Lady, ich brauche Euch.«
    »Und ich denke, Ihr seid etwas verwirrt wegen des Kampfes und Eurer Verletzung.«
    »Was Ihr denkt, zählt nicht«, erklärte er mit einem kleinen Lächeln und legte den Arm um Yales Schultern. »Ich bin hier der Lord. Ihr seid meine Gefangene.«
    »Habe ich mir meine Freiheit denn nicht verdient?«, fragte sie und er schüttelte grinsend den Kopf.
    »Bei weitem nicht, Lady Für all Eure Taten habt Ihr ein Leben in Knechtschaft verdient.«
    »Was?« Sie warf ihre Waffen zornig auf den Boden. »Von all den verdammten, sturen, unmöglichen ... oh!« Seine Lippen pressten sich auf ihre und er küsste sie, als würde sein Leben davon abhängen. Sie schwankte in seinen Armen und er schmeckte ihre salzigen Tränen, die sie für ihren verräterischen Bruder vergossen hatte. Ein für alle Male begriff er nun, dass er lieber sterben würde, als sie je wieder gehen zu lassen.
    Er hob den Kopf. »Heirate mich, Apryll von Serennog«, sagte er.
    »Aber ... ich ...«
    »Lass dies hier das Ende des Fluches sein, wir wollen uns in Frieden und Reichtum verbinden, Black Thorn und Serennog.«
    Sie biss sich auf die Unterlippe. Zögerte.
    Er schaute ihr zärtlich in die Augen. »Ich liebe dich.« Seine Stimme war nur ein Flüstern, doch klang sie wie eine Posaune in Aprylls Herz. Blitze zuckten am dunklen Himmel. »Heirate mich, Apryll. Nimm mein Herz und mein Leben. Sei die Mutter meiner Kinder. Bleibe für immer bei mir.«
    Tränen traten in ihre Augen. Konnte sie ihm vertrauen? Konnte sie diesem Gefühl vertrauen, das aus den Tiefen ihrer Seele emporstieg?
    »Was sagst du, Frau?«, wollte er wissen und sie konnte ihre Freude nicht länger zurückhalten.
    »Ja«, rief sie und schlang die Arme um ihn. »O ja, ja, ja!«
    »Dann soll es jeder wissen«, entschied Devlynn und wandte sich an alle Menschen, die dem - unfreiwilligen - Schauspiel mit offenen Mündern folgten. »Apryll von Serennog wird meine Frau werden!«

Epilog
    Lady von Black Thorn hörte, wie ihr Baby im Zimmer nebenan wimmerte. Ah, sie war schon ein unruhiges Kind, ihre Tochter. Während der Baron ungerührt weiterschnarchte, kletterte Apryll aus dem Bett und lief barfuß über die Binsen zum Vorraum, wo das Baby jetzt laut schrie.
    »Wann wirst du endlich begreifen, dass man nachts schlafen soll?«, flüsterte Apryll beruhigend, hob das winzige, dunkelhaarige Kind aus seiner Wiege und legte es an ihre Brust.
    Das Baby hörte schlagartig auf zu kreischen und saugte mit eifriger Konzentration an Aprylls voller Brust. »Momentchen, warte.« Sie trug das Kind ins Schlafzimmer zurück und legte sich wieder ins Bett, während das Feuer im Kamin leise knisterte und unten das Schloss erwachte. Ein Hahn krähte irgendwo auf dem Schlosshof und im Flur trällerte vergnügt eine Frau vor sich hin. Heute Abend würde das Schloss geöffnet, um die Festlichkeiten zu begehen. Oh, so viel war seit dem letzten Jahr geschehen. Einer der vertrauenswürdigsten Ritter herrschte über Serennog - Sfr Brennan und
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